Judas Priest - Unleashed In The East

Judas Priest - Unleashed In The East
Heavy Metal
erschienen in 1979 bei Sony Music
dauert 60:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exciter
2. Running Wild
3. Sinner
4. The Ripper
5. The Green Manalishi
6. Diamonds And Rust
7. Victim Of Changes
8. Genocide
9. Tyrant
10. Re-Release Bonus Tracks :
11. Rock Forever
12. Delivering The Goods
13. Hell Bent For Leather
14. Starbreaker

Die Bloodchamber meint:

Ich muß an dieser Stelle endlich mal was loswerden. Und zwar, daß „Unleashed In The East“ die geilste Live-Scheibe aller Zeiten ist. Wobei es natürlich schon recht vermessen ist, ausgerechnet bei diesem Werk von einem Livealbum zu sprechen, denn das Teil wurde sowas von offensichtlich nachbearbeitet, daß es scherzhaft auch gerne mal „Unleashed In The Studio“ genannt wird.
Egal. Solche (berechtigten) Einwände kann und muß man bei dieser Götterplatte ganz einfach mal ignorieren. Und zwar aus folgenden Gründen :

„Unleashed“ präsentiert JUDAS PRIEST während ihrer Japan Gastspiele auf der 79er „Killing Machine/Hell Bent For Leather“-Tour, also zu einer Phase, in der sich die Band vom Hardrock- zum Metal Act wandelte, weshalb alle, aber auch wirklich alle hier vorhandenen Songs mindestens doppelt so gut reinknallen wie die ursprünglichen Versionen auf den jeweiligen Studioalben. So viel Spielfreude, Energie und pures Können wurde seitdem nicht mehr auf Vinyl respektive CD gepresst.
Die Gitarristen Tipton und Downing spielen sich in einen regelrechten Rausch, was ein absolut wahnsinniges Riff-Feuerwerk und völlig unglaublichen Solopassagen zur Folge hat – und das, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu verspielen. Dazu kommt ne wie immer vollkommen enthusiastische japanische Crowd, eine absolut transparente und saumäßig fette Produktion sowie ein Rob Halford in Bestform, der damals aber ja sowieso noch völlig over the top war. Unter diesem Voraussetzungen ist es absolut logisch, daß eh schon göttliche Tracks wie „Tyrant“, „Sinner“, „The Ripper“, „Exciter“, „Running Wild“, „Genocide“ oder die beiden Coversongs „Diamonds And Rust“ (Joan Baez) und „The Green Manalishi“ (Fleetwood Mac) zu absolut eindrucksvollen Demonstrationen in Sachen Metal wurden. Besser kann man es wirklich nicht mehr machen.
Man kann JUDAS PRIEST sicherlich vieles vorwerfen, das „Turbo“-Desaster z.B. oder die beiden miesen Alben mir Ripper Owens am Mikro. Wenn man sich dann aber mal wieder ne Runde dieses Meisterwerkes gibt, sind alle Wutanfälle augenblicklich verraucht. Wirkt garantiert besser als jeder alberne „I Feel Good“-Song, während man in der Warteschleife seines Kumpels hängt, weil man gerade dessen Wagen im örtlichen Weiher versenkt hat.

Fazit : ein absolutes Monument, welches für mich noch deutlich vor anderen Live Meilensteinen anzusiedeln ist; seien es nun „Live After Death“, „No Sleep `Til Hammersmith“, „Made In Japan“, „If You Want Blood“ oder meinetwegen auch „Alive In Athens“.
Der aktuelle Re-Release enthält übrigens endlich auch die vier Bonustracks der japanischen Albumversion („Priest In The East“), so daß ein ohnehin schon makelloses Teil noch ein bißchen mehr aufgewertet wird. Genial !
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