Man entwickelt sich zur Moderne!
Interview mit Symphorce
Power Metal aus Deutschland - Hamburg
Power Metal aus Deutschland - Hamburg
Hallo Jungs, erst mal ein dickes „Sorry!“ daß mein Interview so lange brach lag – neben dem Online Magazin hat man ja noch ein Privatleben. Damit leite ich mal versuchsweise dieses Interview ein:
Mit eurer Platte „Godspeed“ schlagt ihr ja recht harte, teilweise schon Modern Metal lastige Klänge an. Nun können die wenigsten Musiker finanziell vom traditionellen Metal noch leben (außer man heißt Manowar und Co.) - ist dieser Sound auch der Versuch, eine breitere (junge) Masse zu erreichen, oder die normale Entwicklung von Symphorce?
Nein, das hat mit einem Versuch ein jüngeres Publikum zu erreichen gar nichts zu tun, sondern eher damit, dass wir auch privat eher modernere Sounds hören. Außerdem müsste Deine Behauptung „vom traditionellen Metal kann man als Musiker nicht mehr leben“ ja im Umkehrschluß bedeuten, dass wir mehr verkaufen als traditionellere Bands wie z.b. Brainstorm, was aber nicht der Fall ist. Nicht, dass die jetzt von Ihrer Musik leben könnten … die Wahrheit lautet zum einen, dass ca. 95% aller Metal Bands so gut wie nichts verdienen und zum anderen, dass man Erfolg nicht planen kann, da auch immer ein Haufen Portion Glück dazu gehört, den Durchbruch zu schaffen.
Planen lässt sich das einfach nicht. Das hat auch nichts damit zu tun, ob Du gerade einen Style spielst, der angesagt ist oder nicht. Es sind so kleine Wunder wie Hammerfall oder Nightwish die all diesen Trittbrettfahrern ein fettes Brett vor den Latz knallen und beweisen, dass es zum Erfolgreich Sein mehr braucht, als irgendeinem Trend hinterher zu hecheln.
Das interessiert uns ehrlich gesagt auch einen verdammten Scheissdreck, wir machen ganz einfach die Mucke, welche uns am Besten gefällt und somit lautet die Antwort auf Deine Frage: Die Entwicklung unseres Sound ist auf natürliche Weise entstanden. ;-)
Mit der Halbballade „Nowhere“ habt ihr auch einen sehr starken, allerdings traditioneller klingenderen Track mit auf der Platte. Interessanterweise ist dieser Track nach mehrfachem Hören für mich so was wie das Highlight auf der CD. Hattet ihr beim Schreiben der Songs nicht evt. Angst, dass Fans solcher, ich sag mal, „traditionelleren“ Metal-Musik von den härten Riffs der anderen Songs abgetörnt werden?
Also ich finde ehrlich gesagt, dass „Nowhere“ kein bisschen „traditionell“ klingt, und was Fans ab- und antörnt sollten sie im Schlafzimmer entscheiden hahaha…
Aber es stimmt schon, „Nowhere“ ist definitiv ganz anders gestrickt als das restliche Material … wobei ich da noch einige andere Songs rauspicken könnte auf die das Gleiche zutrifft. Dieser Facettenreichtum macht meiner Meinung nach aber die Stärke von „Godspeed“ aus. Klar ist auch, dass es sicher viele gibt, die lieber 10 „Everlasting Lifes“,10 „Crawling Walls, oder eben 10 „Nowhere“s gehört hätten, aber du kannste es nun mal nicht jedem Recht machen. Darüber hinaus muß ich sagen, dass es auch sehr viele Leute gibt, die genau diese Vielfalt lieben.
Überhaupt gar nicht neuartig klingt der superbe Gesang von Andy B. Franck. Er singt ja, wie auch bei Brainstorm, eine Knaller-Gesangslinie nach der anderen. Wie ist die Arbeit für Andy im Vergleich zu seiner genannten Zweitband?
Es fällt mir schwer hier einen Vergleich zu ziehen, da ich ja nicht weiß wie es bei Brainstorm so abläuft. Was Andy aber schon öfters gesagt hat, ist, dass er bei Symphorce mehr Raum hat, auch mal etwas zu experimentieren und variabler mit seiner Stimme umzugehen.
Wo wir schon bei Brainstorm sind – die Band wird ja immer bekannter in den deutschen Landen, ich wage mal zu behaupten, dass sie bekannter als Symphorce ist. Gibt das nicht interne Konflikte was die Prioritäten betrifft?
Die Prioritäten liegen natürlich immer bei der erfolgreicheren Band. Das ist auch völlig logisch und wir drehen Andy deswegen keinen Strick daraus. Solange wir noch Alben aufnehmen und touren gibt es auch keinen großen Grund sich zu beklagen denke ich hehe.
Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass „Godspeed“ in meinen Ohren recht „neumodisch“ (was nicht negativ gemeint ist!!) klingt. Habt ihr für euren Sound und für den Songwriting-Prozess irgendwelche Vorbilder, oder ist der Gesamtsound ein Gesamtbild der Individuen, die Symphorce bilden?
Da stimme ich Dir völlig zu, wie ich schon sagte stehen wir auch eher auf modernere Acts wie Nevermore, Soilwork oder auch Korn. Wir haben uns auch schon immer eher mit diesen moderneren Bands und Sounds seelisch verbunden gefühlt und wollten eigentlich sogar schon von Anfang an vom Sound her in diese Richtung gehen. Irgendwie hat uns Achim aber doch immer wieder diesen etwas „traditionelleren“ Anstrich verpasst. Es ist zwar von Album zu Album mehr so geworden, wie wir uns das eigentlich schon immer vorgestellt hatten, aber ich persönlich bin erst jetzt mit dem 5. Album das erste mal so richtig rundum zufrieden.
Ihr habt ja eine Tour im Nacken, wie ist es bislang gelaufen? Wie kam denn gerade das neue Material an?
Nun, die Tour ist bereits 3 Wochen vorbei. Die Reaktionen waren ehrlich gesagt überwältigend. Wir hatten in unserem Set auch immer mindestens 3 neue Songs, was schon ein gewisses Risiko darstellte, da das Album ja gerade mal 1 Woche draußen war. Die Leute konnten das Material also gar nicht wirklich kennen. Das wir dennoch solch überwältigende Reaktionen bekamen ist schon erstaunlich.
Wie sieht die musikalische Zukunft von Symphorce aus? Wann können wir ein neues Album erwarten, oder macht ihr erst mal Pause und sauft euch die Hucke voll?
Andy muß jetzt unbedingt etwas kürzer treten. Die Doppelbelastung mit zwei Bands zehrt ihm schon langsam an den Kräften. Für nächstes Jahr haben wir deswegen beschlossen erstmal kürzer zu treten. Wenn Andy seine Akkus wieder aufgeladen hat sieht man weiter.
Wo wir schon bei der Freizeitgestaltung sind, seid ihr alle Vollblutmusiker die jeden Tag 24/7 üben üben üben, oder habt ihr noch andere Hobbies/Tätigkeitsfelder, die besonderer Aufmerksamkeit verlangen – die Fans interessiert so etwas sicher auch brennend!
Ich persönlich übe ehrlich gesagt so gut wie nie. Ich nehme die Gitarre zu Hause auch nur äußerst selten zur Hand. Meistens nur dann, wenn ich eine neue Songidee habe. Ich habe einen stressigen Job und eine Familie mit 3 Kindern … bis die dann abends versorgt sind, bleibt mir nicht mehr so viel Zeit und meistens bin ich auch nur froh, wenn ich mal die Füße hochlegen und abschalten kann. Ich lese, gucke gerne Filme, höre Musik oder spiele PC-Games. Nichts Besonderes eigentlich.
Abschließend hätte ich eine Frage, die uns als Online-Magazin natürlich sehr interessiert und unsere Leser sicherlich auch: Wie wichtig ist für euch die Arbeit mit Online-Magazinen, und ich bitte um eine ehrliche Antwort: Denkt ihr, dass gerade bei der Menge der Publikationen im Internet das sowieso nur eine Handvoll Nasen lesen und Printmedien eine größeres Spektrum an Lesern abdecken, oder ist gerade die Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Faktoren wie Sponsoren, Werbung etc. ein Garant für ehrlichere Arbeit seitens der Underground-Schreiberlinge?
Es gibt einige Online-Magazine die einen richtig guten Job machen. Wie hoch die Seiten frequentiert werden, kann ich als Außenstehender natürlich nicht beurteilen.
Mir ist das persönlich eigentlich völlig schnuppe ob ich ein Interview für das Rock Hard gebe oder einem Underground Magazin. Ehrlich gesagt sind mir Underground Magazine meistens sogar lieber, denn da wird wenigstens das ganze Interview abgedruckt. Wenn ich mir z.B. unser Rockhard Interview in der aktuellen Ausgabe ansehe frage ich mich, warum Cede für diese halbe Seite 40 Minuten telefoniert hat.
Es ist irgendwo der Mühe nicht wert und ärgert einen im Endeffekt tierisch.
Ich surfe auch privat SEHR viel auf Seiten der Online Magazinen rum, lese mir Reviews und Interviews durch die mich interessieren. Doch ich möchte das definitiv nicht missen. Macht weiter so!
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich für das (leider etwas späte) Interview bedanken und hoffe, in Zukunft mehr von euch zu hören!
Kein Problem, mir ist das sogar Recht, da ich eh genug andere Interviews zu bearbeiten hatte ;-)
Cheers,
Dennis
Nein, das hat mit einem Versuch ein jüngeres Publikum zu erreichen gar nichts zu tun, sondern eher damit, dass wir auch privat eher modernere Sounds hören. Außerdem müsste Deine Behauptung „vom traditionellen Metal kann man als Musiker nicht mehr leben“ ja im Umkehrschluß bedeuten, dass wir mehr verkaufen als traditionellere Bands wie z.b. Brainstorm, was aber nicht der Fall ist. Nicht, dass die jetzt von Ihrer Musik leben könnten … die Wahrheit lautet zum einen, dass ca. 95% aller Metal Bands so gut wie nichts verdienen und zum anderen, dass man Erfolg nicht planen kann, da auch immer ein Haufen Portion Glück dazu gehört, den Durchbruch zu schaffen.
Planen lässt sich das einfach nicht. Das hat auch nichts damit zu tun, ob Du gerade einen Style spielst, der angesagt ist oder nicht. Es sind so kleine Wunder wie Hammerfall oder Nightwish die all diesen Trittbrettfahrern ein fettes Brett vor den Latz knallen und beweisen, dass es zum Erfolgreich Sein mehr braucht, als irgendeinem Trend hinterher zu hecheln.
Das interessiert uns ehrlich gesagt auch einen verdammten Scheissdreck, wir machen ganz einfach die Mucke, welche uns am Besten gefällt und somit lautet die Antwort auf Deine Frage: Die Entwicklung unseres Sound ist auf natürliche Weise entstanden. ;-)
Mit der Halbballade „Nowhere“ habt ihr auch einen sehr starken, allerdings traditioneller klingenderen Track mit auf der Platte. Interessanterweise ist dieser Track nach mehrfachem Hören für mich so was wie das Highlight auf der CD. Hattet ihr beim Schreiben der Songs nicht evt. Angst, dass Fans solcher, ich sag mal, „traditionelleren“ Metal-Musik von den härten Riffs der anderen Songs abgetörnt werden?
Also ich finde ehrlich gesagt, dass „Nowhere“ kein bisschen „traditionell“ klingt, und was Fans ab- und antörnt sollten sie im Schlafzimmer entscheiden hahaha…
Aber es stimmt schon, „Nowhere“ ist definitiv ganz anders gestrickt als das restliche Material … wobei ich da noch einige andere Songs rauspicken könnte auf die das Gleiche zutrifft. Dieser Facettenreichtum macht meiner Meinung nach aber die Stärke von „Godspeed“ aus. Klar ist auch, dass es sicher viele gibt, die lieber 10 „Everlasting Lifes“,10 „Crawling Walls, oder eben 10 „Nowhere“s gehört hätten, aber du kannste es nun mal nicht jedem Recht machen. Darüber hinaus muß ich sagen, dass es auch sehr viele Leute gibt, die genau diese Vielfalt lieben.
Überhaupt gar nicht neuartig klingt der superbe Gesang von Andy B. Franck. Er singt ja, wie auch bei Brainstorm, eine Knaller-Gesangslinie nach der anderen. Wie ist die Arbeit für Andy im Vergleich zu seiner genannten Zweitband?
Wo wir schon bei Brainstorm sind – die Band wird ja immer bekannter in den deutschen Landen, ich wage mal zu behaupten, dass sie bekannter als Symphorce ist. Gibt das nicht interne Konflikte was die Prioritäten betrifft?
Die Prioritäten liegen natürlich immer bei der erfolgreicheren Band. Das ist auch völlig logisch und wir drehen Andy deswegen keinen Strick daraus. Solange wir noch Alben aufnehmen und touren gibt es auch keinen großen Grund sich zu beklagen denke ich hehe.
Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass „Godspeed“ in meinen Ohren recht „neumodisch“ (was nicht negativ gemeint ist!!) klingt. Habt ihr für euren Sound und für den Songwriting-Prozess irgendwelche Vorbilder, oder ist der Gesamtsound ein Gesamtbild der Individuen, die Symphorce bilden?
Da stimme ich Dir völlig zu, wie ich schon sagte stehen wir auch eher auf modernere Acts wie Nevermore, Soilwork oder auch Korn. Wir haben uns auch schon immer eher mit diesen moderneren Bands und Sounds seelisch verbunden gefühlt und wollten eigentlich sogar schon von Anfang an vom Sound her in diese Richtung gehen. Irgendwie hat uns Achim aber doch immer wieder diesen etwas „traditionelleren“ Anstrich verpasst. Es ist zwar von Album zu Album mehr so geworden, wie wir uns das eigentlich schon immer vorgestellt hatten, aber ich persönlich bin erst jetzt mit dem 5. Album das erste mal so richtig rundum zufrieden.
Ihr habt ja eine Tour im Nacken, wie ist es bislang gelaufen? Wie kam denn gerade das neue Material an?
Nun, die Tour ist bereits 3 Wochen vorbei. Die Reaktionen waren ehrlich gesagt überwältigend. Wir hatten in unserem Set auch immer mindestens 3 neue Songs, was schon ein gewisses Risiko darstellte, da das Album ja gerade mal 1 Woche draußen war. Die Leute konnten das Material also gar nicht wirklich kennen. Das wir dennoch solch überwältigende Reaktionen bekamen ist schon erstaunlich.
Wie sieht die musikalische Zukunft von Symphorce aus? Wann können wir ein neues Album erwarten, oder macht ihr erst mal Pause und sauft euch die Hucke voll?
Andy muß jetzt unbedingt etwas kürzer treten. Die Doppelbelastung mit zwei Bands zehrt ihm schon langsam an den Kräften. Für nächstes Jahr haben wir deswegen beschlossen erstmal kürzer zu treten. Wenn Andy seine Akkus wieder aufgeladen hat sieht man weiter.
Ich persönlich übe ehrlich gesagt so gut wie nie. Ich nehme die Gitarre zu Hause auch nur äußerst selten zur Hand. Meistens nur dann, wenn ich eine neue Songidee habe. Ich habe einen stressigen Job und eine Familie mit 3 Kindern … bis die dann abends versorgt sind, bleibt mir nicht mehr so viel Zeit und meistens bin ich auch nur froh, wenn ich mal die Füße hochlegen und abschalten kann. Ich lese, gucke gerne Filme, höre Musik oder spiele PC-Games. Nichts Besonderes eigentlich.
Abschließend hätte ich eine Frage, die uns als Online-Magazin natürlich sehr interessiert und unsere Leser sicherlich auch: Wie wichtig ist für euch die Arbeit mit Online-Magazinen, und ich bitte um eine ehrliche Antwort: Denkt ihr, dass gerade bei der Menge der Publikationen im Internet das sowieso nur eine Handvoll Nasen lesen und Printmedien eine größeres Spektrum an Lesern abdecken, oder ist gerade die Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Faktoren wie Sponsoren, Werbung etc. ein Garant für ehrlichere Arbeit seitens der Underground-Schreiberlinge?
Es gibt einige Online-Magazine die einen richtig guten Job machen. Wie hoch die Seiten frequentiert werden, kann ich als Außenstehender natürlich nicht beurteilen.
Mir ist das persönlich eigentlich völlig schnuppe ob ich ein Interview für das Rock Hard gebe oder einem Underground Magazin. Ehrlich gesagt sind mir Underground Magazine meistens sogar lieber, denn da wird wenigstens das ganze Interview abgedruckt. Wenn ich mir z.B. unser Rockhard Interview in der aktuellen Ausgabe ansehe frage ich mich, warum Cede für diese halbe Seite 40 Minuten telefoniert hat.
Es ist irgendwo der Mühe nicht wert und ärgert einen im Endeffekt tierisch.
Ich surfe auch privat SEHR viel auf Seiten der Online Magazinen rum, lese mir Reviews und Interviews durch die mich interessieren. Doch ich möchte das definitiv nicht missen. Macht weiter so!
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich für das (leider etwas späte) Interview bedanken und hoffe, in Zukunft mehr von euch zu hören!
Kein Problem, mir ist das sogar Recht, da ich eh genug andere Interviews zu bearbeiten hatte ;-)
Cheers,
Dennis