Interview mit John Laux (g.) von WARBRINGER am 04.06.2008 in Leipzig im Conne Island für die Radiosendung Mosh-Club auf Radio T in Chemnitz. www.mosh-club.de.vu und www.radiot.de
Auf der Seite der Sendung könnt ihr euch das Interview als mp3 runterladen.

Björn: Wir haben noch kein Interview mit euch. Könntest du die Band mal bitte in ein paar Sätzen vorstellen?

John: Ich bin John Laux von WARBRINGER. Wir spielen seit ca. drei Jahren Thrash Metal und kommen aus Südkalifornien. Getourt sind wir in den USA schon mit EXODUS und NILE und momentan touren wir in Europa mit SUFFOCATION und NAPALM DEATH und arbeiten ein bisschen an neuem Material.

Wie alt seid ihr eigentlich?

Ich bin 19 Jahre alt; der Rest ist so 20 bis 22 Jahre.

Was seid ja nun schon mit relativ großen Bands getourt? Was lernt ihr von denen?

Das sind alles großartige Bands, die ja teilweise schon seit 20 Jahren unterwegs sind, und wir können viel von ihnen lernen, angefangen vom Gitarrenspiel bis zu dem Business Krams.

Wie ist es diese Musiker alle zu treffen, von denen ihr selbst Fans wart? Ihr seid ja teilweise 20 Jahre jünger?

Das ist das, was mir am besten gefällt. Man trifft all diese Leute und schaut zu ihnen als Fan auf. Nach einer Zeit merkt man dann, dass sie auch ganz normale Leute sind, und es entwickeln sich Freundschaften.

Ist es denn auch schon passiert, dass es andersrum war und manche Musiker total unsympathisch waren?

Natürlich gibt es auch solche Bands, aber der Großteil der Headliner, mit denen wir getourt sind, war cool. Wirklich Probleme hatten wir aber noch nicht, denn die Bands, die schon lange unterwegs sind, sind meistens echt gut drauf.

Habt ihr denn ungefähr eine Ahnung davon, was andere Bands von euch denken? Seid ihr nur ein Newcomer unter vielen oder was habt ihr bisher mitbekommen?

Die meistens Bands sind ja um einiges älter als wir, aber wir erinnern sie oft an dieses Old School Feeling, und sie behandeln uns vernünftig und unterstützen uns. Bei SUFFOCATION geht das wahrscheinlich sogar ein bisschen darüber hinaus, obwohl sie eine Death Metal Band sind, und wir hoffen, dass wir noch mal miteinander touren werden.

Wenn ihr zurück in den Staaten seid und gefragt werdet, etwas über Deutschland zu erzählen, was wird das sein?

Viel gutes Bier und viele hübsche Mädchen. (lacht)

Letztes Jahr habt ihr dann den Plattenvertrag mit Century Media bekommen. Lief das auf dem klassischem Weg, dass ihr ein Demo eingeschickt oder sie euch auf einem Konzert angeschaut haben?

Bei in Kalifornien gibt es viele lokale Thrash Metal Bands, um die sich die Labels reißen ,und wir hatten ein Angebot von Metal Blade vorliegen. Wir haben aber dann noch ein zweites Demo veröffentlicht und ein besseres Angebot von Century Media bekommen. Jedenfalls war ihr Plan besser, uns aufzubauen.

Das Thema Krieg taucht ja nicht nur im Bandnamen und Albumtitel auf. Ist das einfach ein tolles Konzept für eine Band oder steckt da mehr dahinter?

Wir haben da schon darüber nachgedacht, bevor wir nach Europa gekommen sind, denn etwas Sorgen hatten wir schon. Wir befürworten Krieg natürlich nicht und haben auch nicht viel zu dem Thema Politik zu sagen. Wir spielen Thrash Metal und das ist ein Image, das wir uns gegeben haben, welches unsere Musik durch seine Aggressivität unterstützen soll.

Könnt ihr euch denn vorstellen auf dem nächsten Album auch andere Texte zu haben?

Auf jeden Fall. Wir wollen uns nicht limitieren, und wenn es sich so entwickeln sollte, dann machen wir das natürlich.

In den letzten Jahren gab es ja das so genannte Thrash Metal Revival. Ihr steckt ja mitten drin. Denkt ihr das wird noch einige Zeit andauern oder ist das nur ein Hype?

Eventuell, Thrash Metal wurde auf jeden Fall vermisst, und wir versuchen unseren eigen Stil zu erschaffen. Wenn uns und anderen Bands das gelingt. sich auf der alten Thrash Metal Basis weiterzuentwickeln, dann wird das schon einige Zeit andauern.

Wenn du nur eine Band als euren Haupteinfluss nennen müsstest, welche wäre das?

Ich weiß nicht, ob ich das kann.

Oder gibt es eine Band, der ihr damals mit 15 Jahren immer nachgeeifert habt?

Wir haben viele Underground Thrash gehört. Von den größeren Bands könnten wir uns wohl am ehesten auf MEGADETH, KREATOR und SACRIFICE einigen.

Von dieser Tour gibt es ein Interview mit Barney von NAPALM DEATH, Frank von SUFFOCATION und eurem Sänger John. John sagte darin, dass er WARBRINGER bestimmt nicht als politische Band sehen könnte, wenn er so Barneys Antworten hört. Interessiert ihr euch denn persönlich für politische Themen?

Wir sind nicht naiv. Wir bringen diese Sachen aber nicht in die Musik ein. Wir sind da schon sehr daran interessiert, informieren uns regelmäßig und reden auch innerhalb der Band darüber. Barney ist dann natürlich noch ein Stufe höher.

Zum Abschluss des Interviews kannst du dir noch ein Lied für die Radiosendung wünschen.

Ich hätte gerne „Dark Crusade“ von Autopsy, auch wenn der Song nicht so viel mit uns als Band zu tun hat.