Novembre Katatonia
Novembre, Katatonia
Köln, Prime Club
05.05.2006
05.05.2006
Ein neuer Tag, ein neues Konzert! Diesmal geht es locker flockig nach Köln in den mit Stolperfallen zugekleisterten Prime Club, der aufgrund seiner popeligen Größe eigentlich kein außerordentlich aufregendes Prädikat verdient. Die Bands dieses Abends haben sich ein solches Prädikat aber schon längst erspielt, denn mit den italienischen Dark / Gothic Metal Aufsteigern NOVEMBRE und den schwedischen Übergöttern KATATONIA steht ein Package auf der Bühne, dass sich durchaus sehen lassen kann.
NOVEMBRE
Der Vierer aus Italien machte den Anfang und brachte neben altem Material gleich mal sein neues Album „Materia“ mit. Die Jungs machten ihre Sache durchaus gut. Nach zwei älteren, doch recht ruhigen Songs zu Beginn folgte eine härtere Nummer, bei denen die intensiven Schreivocals doch sehr bedrohlich und mitreißend rüberkamen. Vor allem die instrumentalen und atmosphärischen Doublebass Gewitter sorgten für eine Menge Spannung. Problematischer war neben den teilweise italienischen Texten die Tatsache, dass man den guten Gesang von Carmelo Orlando sowieso nie verstehen konnte. Der Mann hätte auch hebräisch singen können, denn man hätte sowieso keine Textzeilen heraushören können. Daneben fiel Massimiliano Pagliuso an der Gitarre mit äußerst seltsamen, ekstaseartigen Bewegungen auf. Meine Befürchtung, dass der Mann jeden Moment von der Bühne fallen könnte, bestätigten sich aber glücklicherweise nicht. Die Menge verharrte relativ still vor der Bühne und lauschte interessiert den sich darbietenden Klängen. Abgesehen davon, dass die Musik sowieso nicht für große Moshattacken oder sonstige Experimente geeignet ist, wäre hier jeder Versuch einen Stagediver zu starten, derbe in die Hose gegangen, denn bei der niedrigen Decke im Prime Club wäre wohl jeglicher Leuchter von der Halterung gerissen worden.
Insgesamt war der Auftritt der Italiener aber mehr als positiv. Im Verlaufe des Gigs versammelten sich immer mehr interessierte Besucher vor der Bühne und verabschiedeten die Band schließlich nach 45 Minuten Musik mit einem zufrieden Applaus.
KATATONIA
Mit frenetischem Jubel begrüßte die Menge schließlich die Schweden von Katatonia, die ihre Tour dazu nutzen, ihr neues Album “The Great Cold Distance” zu promoten. Die meist Opeth, My Dying Bride oder eben Katatonia T-Shirt tragenden Gesellschaft hatte sich inzwischen doch recht eng zusammengedrängt vor der Bühne eingefunden und wurde gleich mal mit dem Opener der neuen Platte Willkommen geheißen. Zugegebenermaßen war ich doch etwas verwirrt aufgrund der ersten Töne, denn so recht organisiert wirkte das Ganze überhaupt nicht. Neben einigen Ton- und Timingproblemen erschien mir die Band irgendwie noch nicht so recht wach zu sein. Die ersten drei Titel waren meiner Meinung nach völlig verhunzt. Vor allem das atmosphärische „Soil’s Song“ hörte sich an, als würde es von einer rotzigen Stoner Rock Band gespielt. Jonas Renske bot zwar eine ordentliche Leistung hinter dem Mikro, klang aber im Vergleich zur Platte etwas weniger intensiv und gefühlvoll. Irgendwie sind mir so kleine Clubs wie hier in Köln ja sympathisch, aber von der Atmosphäre geht in einer solch engen Räumlichkeit doch einiges Flöten. Alles klingt etwas blechern und das Licht kann nur zwischen drei unterschiedlichen Farben schwenken. Gerade eine Band wie Katatonia lebt von seiner Intensität und hätte hier eine bessere Location verdient gehabt.
Dennoch steigerten sich die Schweden im weiteren Verlauf immer mehr und auch die neuen Songs gefielen durchaus. Spätestens nach dem grandiosen „Ghost of the Sun“ war die Menge völlig begeistert. Die Playlist schlug alle Rekorde und ließ absolut keinen Raum zum meckern. Vor allem Fredrik Norrman zeigte am Bass eine astreine Performance. Der gesamten Band merkte man bei Titeln wie „Criminals“ oder auch „The Future of Speech“ an, dass ihnen der Auftritt eine Menge Spaß gemacht hat. Nach ca. einer Stunde und 15 Minuten wurde es dann Zeit für die Zugaben, die mit dem Hammersong „Evidence“ eingeleitet wurden und für alle Fans der alten Sessions ebenfalls etwas zu bieten hatten.
Trotz anfänglicher Skepsis war ich nach dem Gig mehr als begeistert. Die herausragende Playlist und die abgewandelte, aber dennoch angenehme Stimme Jonas’ zogen das Publikum immer tiefer in ihren Bann, luden jeden Hörer zu einer atemberaubend schönen Reise ein, in der man sich in Gedanken in andere Welten träumen oder die tiefen Riffs einfach nur mit permanentem Headbangen quittieren konnte. Trotz aller Vorurteile sind Katatonia eine wirklich gute Liveband, auf die man sich nur einlassen muss.
Playlist:
Leaders
Wealth
Soil’s Song
Deadhouse
Teargas
Sweet Nurse
Deliberation
Ghost of the Sun
My Twin
Criminals
The Future of Speech
Tonight’s Music
For my Demons
Sleeper
July
In the White
+ Zugabe
NOVEMBRE
Der Vierer aus Italien machte den Anfang und brachte neben altem Material gleich mal sein neues Album „Materia“ mit. Die Jungs machten ihre Sache durchaus gut. Nach zwei älteren, doch recht ruhigen Songs zu Beginn folgte eine härtere Nummer, bei denen die intensiven Schreivocals doch sehr bedrohlich und mitreißend rüberkamen. Vor allem die instrumentalen und atmosphärischen Doublebass Gewitter sorgten für eine Menge Spannung. Problematischer war neben den teilweise italienischen Texten die Tatsache, dass man den guten Gesang von Carmelo Orlando sowieso nie verstehen konnte. Der Mann hätte auch hebräisch singen können, denn man hätte sowieso keine Textzeilen heraushören können. Daneben fiel Massimiliano Pagliuso an der Gitarre mit äußerst seltsamen, ekstaseartigen Bewegungen auf. Meine Befürchtung, dass der Mann jeden Moment von der Bühne fallen könnte, bestätigten sich aber glücklicherweise nicht. Die Menge verharrte relativ still vor der Bühne und lauschte interessiert den sich darbietenden Klängen. Abgesehen davon, dass die Musik sowieso nicht für große Moshattacken oder sonstige Experimente geeignet ist, wäre hier jeder Versuch einen Stagediver zu starten, derbe in die Hose gegangen, denn bei der niedrigen Decke im Prime Club wäre wohl jeglicher Leuchter von der Halterung gerissen worden.
Insgesamt war der Auftritt der Italiener aber mehr als positiv. Im Verlaufe des Gigs versammelten sich immer mehr interessierte Besucher vor der Bühne und verabschiedeten die Band schließlich nach 45 Minuten Musik mit einem zufrieden Applaus.
KATATONIA
Mit frenetischem Jubel begrüßte die Menge schließlich die Schweden von Katatonia, die ihre Tour dazu nutzen, ihr neues Album “The Great Cold Distance” zu promoten. Die meist Opeth, My Dying Bride oder eben Katatonia T-Shirt tragenden Gesellschaft hatte sich inzwischen doch recht eng zusammengedrängt vor der Bühne eingefunden und wurde gleich mal mit dem Opener der neuen Platte Willkommen geheißen. Zugegebenermaßen war ich doch etwas verwirrt aufgrund der ersten Töne, denn so recht organisiert wirkte das Ganze überhaupt nicht. Neben einigen Ton- und Timingproblemen erschien mir die Band irgendwie noch nicht so recht wach zu sein. Die ersten drei Titel waren meiner Meinung nach völlig verhunzt. Vor allem das atmosphärische „Soil’s Song“ hörte sich an, als würde es von einer rotzigen Stoner Rock Band gespielt. Jonas Renske bot zwar eine ordentliche Leistung hinter dem Mikro, klang aber im Vergleich zur Platte etwas weniger intensiv und gefühlvoll. Irgendwie sind mir so kleine Clubs wie hier in Köln ja sympathisch, aber von der Atmosphäre geht in einer solch engen Räumlichkeit doch einiges Flöten. Alles klingt etwas blechern und das Licht kann nur zwischen drei unterschiedlichen Farben schwenken. Gerade eine Band wie Katatonia lebt von seiner Intensität und hätte hier eine bessere Location verdient gehabt.
Dennoch steigerten sich die Schweden im weiteren Verlauf immer mehr und auch die neuen Songs gefielen durchaus. Spätestens nach dem grandiosen „Ghost of the Sun“ war die Menge völlig begeistert. Die Playlist schlug alle Rekorde und ließ absolut keinen Raum zum meckern. Vor allem Fredrik Norrman zeigte am Bass eine astreine Performance. Der gesamten Band merkte man bei Titeln wie „Criminals“ oder auch „The Future of Speech“ an, dass ihnen der Auftritt eine Menge Spaß gemacht hat. Nach ca. einer Stunde und 15 Minuten wurde es dann Zeit für die Zugaben, die mit dem Hammersong „Evidence“ eingeleitet wurden und für alle Fans der alten Sessions ebenfalls etwas zu bieten hatten.
Trotz anfänglicher Skepsis war ich nach dem Gig mehr als begeistert. Die herausragende Playlist und die abgewandelte, aber dennoch angenehme Stimme Jonas’ zogen das Publikum immer tiefer in ihren Bann, luden jeden Hörer zu einer atemberaubend schönen Reise ein, in der man sich in Gedanken in andere Welten träumen oder die tiefen Riffs einfach nur mit permanentem Headbangen quittieren konnte. Trotz aller Vorurteile sind Katatonia eine wirklich gute Liveband, auf die man sich nur einlassen muss.
Playlist:
Leaders
Wealth
Soil’s Song
Deadhouse
Teargas
Sweet Nurse
Deliberation
Ghost of the Sun
My Twin
Criminals
The Future of Speech
Tonight’s Music
For my Demons
Sleeper
July
In the White
+ Zugabe