Iced Earth & Saxon
Iced Earth & Saxon
Köln, Live Music Hall
26.02.2009
26.02.2009
2002 war es mir vergönnt, den legendären, fast dreistündigen Gig von ICED EARTH in Köln zu erleben, als die Band fröhlich ihre Scheiben „Something Wicked…“, „Dark Saga“ und „Horror Show“ runterpolterte. Meine damalige Einstiegsdroge des Metal hat mich im Vergleich zu zahlreichen weiteren Genrebands (an dieser Stelle ein Gruß an die inzwischen in die Lächerlichkeit abgedrifteten RHAPSODY [of fire…], HAMMERFALL und MANOWAR) glücklicherweise nicht verlassen, auch wenn sie sich mit „Glorious Burden“ und der zwischenzeitlichen Aufnahme des talentierten, aber meiner Meinung nach einfach nicht passenden Tim „Ripper“ Owens, nahe am Rande des Exitus befanden. Nun sind ICED EARTH wieder da und zumindest live – das sei vorweggenommen – wieder eine Bank!
Auf Co-Headliner Tour mit SAXON versammeln sich an diesem Abend zahlreiche beinharte Schwermetaller in der Live Music Hall, um ihren Idolen zu frönen. Die gut gefüllte Location wird fast pünktlich um acht Uhr von ICED EARTH begrüßt. Während der Nebel im dunkelblau düsteren Licht aufzieht und das Intro ertönt, bequemen sich die Fünf erst mal ordentlich auf ihre Plätze um in posender Statur zu verharren. Dann geht’s los: mit „Behold the Wicked Child“ meldet sich ein stämmiger, aber ohne Langhaarmatte ausstaffierter Matt Barlow zurück und es scheint fast so, als sei er nie weggewesen.
Nach der anfänglichen Eingewöhnung aufgrund der optischen Umstellung und der amtlichen Gesichtskirmes, die der Fronter präsentiert, kann man sich aber auch nun endlich auf die Musik konzentrieren, die mit einem zugegebenermaßen recht faden Opener startet. Dennoch merkt man erstens der Band an, dass sie enorm froh ist wieder mit Matt zu zocken, zweitens dem Publikum an, dass der Sänger wieder da ist und schließlich drittens, spürt man förmlich die Freude bei Matt selbst, wieder auf der Bühne stehen zu können. Der Anfang des Sets zieht sich ein wenig. Als eingesessener Fan ist man daher froh, dass mit „Burning Times“ dann auch endlich mal ein Klassiker geschmettert wird. Ab dann gibt’s allerdings auch kaum noch ein Halten. „Vengince is Mine“, „Violate“ und das mit ewig gleicher Ansage versehene „Pure Evil“ knallen dem Zuschauer effektvoll entgegen und bei den Halbballaden „Watching Over Me“ und „Melancholy“ zeigt Barlow eine wirklich beachtliche Gesangsleistung.
Ansonsten ist irgendwie alles beim Alten bei ICED EARTH. Ab und zu kann sich der egozentrische Jon Schaffer es nicht verkneifen, auch mal allein im Rampenlicht zu stehen und im heiligen Lichtschein sein Solo zu zocken. Die meiste Zeit über steht er aber gewohnt hüftsteif in der Gegend herum. Überraschend ist die geringe Anzahl neuer Songs im Vergleich zu den eigentlich auf den „Ripper“ zugeschnittenen Stücken. Aber auch dort beweist Barlow sein können, obwohl er mir kräftig-düster besser gefällt, als kräftig-hoch. Nach knapp 70 Minuten geht der Auftritt mit dem Nackenbrecher „My Own Savior“ und dem als alleinige Zugabe angebotenen „Iced (motherfucking!!!) Earth“ zu Ende und die anwesenden Zuschauer sind mehr als zufrieden.
Setlist ICED EARTH:
1. Intro
2. Behold The Wicked Child
3. Invasion
4. Motivation of Man
5. Setian Massacre
6. Burning Times
7. Declaration Day
8. Vengeance Is Mine
9. Violate
10. Pure Evil
11. Watching Over Me
12. Ten Thousand Strong
13. Dracula
14. Melancholy (Holy Martyr)
15. My Own Saviour
Zugabe
16. Iced Earth
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mit SAXON noch nie wirklich viel am Hut hatte. Einmal bei Wacken live gesehen und für gut befunden hat mir bis dato als Referenz gereicht. So geht es mir auch an diesem Abend, an dem die steinalte Band einen gewohnt souveränen und arschcoolen Auftritt hinlegt. Eine Spielfreude wie am ersten Tag, prima Stimmung im Publikum und Songs, die tatsächlich nach dem ersten Mal hören nicht aus der Rübe gehen. Innerhalb der knapp 75 Minuten kommen dabei einige Perlen ans Tageslicht, wie natürlich „Princess of the Night“, „747“, „Wheels of Steel“, „Crusader“ oder „Heavy Metal Thunder“. Allerdings haben SAXON (wie auch ICED EARTH) wahrlich genügend Titel, mit denen man einen Abend füllen kann. Wenn dann mal was fehlt, ist schon Meckern auf hohem Niveau angesagt. Und so bleibt mir auch nach diesem SAXON Auftritt nur zu sagen, dass die Jungs es verdammt gut drauf haben zu rocken und live immer wieder Freude bereiten, mich aber nicht dazu hinreißen, mir auch mal eine CD von ihnen zu gönnen. Dafür hat mir persönlich die Musik dann doch zu wenig stumpfe Brachialität, die ich aber natürlich auch nicht von ihr erwarte.
Abschließend sei erwähnt, dass sich der Besuch definitiv gelohnt hat. Gut, 35 Euro sind schon eine Menge Geld, aber beide Bands haben eine derartig herausragende History und einen vollgeladenen Backkatalog, dass man das ruhig verkraften kann. Verglichen mit unsagbar miesen „Deathcore-Touren“, wie dem „Never Say Die!“ letztes Jahr, wo sieben (!) Bands insgesamt in etwa genauso viel Spielzeit auf die Palme bekommen, war das hier definitiv eine wahre Wonne. Im Publikum war man sogar mal einer der jüngeren Anwesenden, es wurden keine Nasenbeine gebrochen oder affiges Violent Dancing vollzogen, sondern gemeinsam und respektvoll der Musik gelauscht. Und das ist die Hauptsache, die heutzutage leider viel zu viele gerne vergessen.
Ein Dank auch noch an meinen tapferen Mitstreiter Torsten, der spektakulär noch die Karten organisieren und für zahlreiche Informationen über SAXON sorgen konnte. „Raise your Metal Fist in the Air“!
Auf Co-Headliner Tour mit SAXON versammeln sich an diesem Abend zahlreiche beinharte Schwermetaller in der Live Music Hall, um ihren Idolen zu frönen. Die gut gefüllte Location wird fast pünktlich um acht Uhr von ICED EARTH begrüßt. Während der Nebel im dunkelblau düsteren Licht aufzieht und das Intro ertönt, bequemen sich die Fünf erst mal ordentlich auf ihre Plätze um in posender Statur zu verharren. Dann geht’s los: mit „Behold the Wicked Child“ meldet sich ein stämmiger, aber ohne Langhaarmatte ausstaffierter Matt Barlow zurück und es scheint fast so, als sei er nie weggewesen.
Nach der anfänglichen Eingewöhnung aufgrund der optischen Umstellung und der amtlichen Gesichtskirmes, die der Fronter präsentiert, kann man sich aber auch nun endlich auf die Musik konzentrieren, die mit einem zugegebenermaßen recht faden Opener startet. Dennoch merkt man erstens der Band an, dass sie enorm froh ist wieder mit Matt zu zocken, zweitens dem Publikum an, dass der Sänger wieder da ist und schließlich drittens, spürt man förmlich die Freude bei Matt selbst, wieder auf der Bühne stehen zu können. Der Anfang des Sets zieht sich ein wenig. Als eingesessener Fan ist man daher froh, dass mit „Burning Times“ dann auch endlich mal ein Klassiker geschmettert wird. Ab dann gibt’s allerdings auch kaum noch ein Halten. „Vengince is Mine“, „Violate“ und das mit ewig gleicher Ansage versehene „Pure Evil“ knallen dem Zuschauer effektvoll entgegen und bei den Halbballaden „Watching Over Me“ und „Melancholy“ zeigt Barlow eine wirklich beachtliche Gesangsleistung.
Ansonsten ist irgendwie alles beim Alten bei ICED EARTH. Ab und zu kann sich der egozentrische Jon Schaffer es nicht verkneifen, auch mal allein im Rampenlicht zu stehen und im heiligen Lichtschein sein Solo zu zocken. Die meiste Zeit über steht er aber gewohnt hüftsteif in der Gegend herum. Überraschend ist die geringe Anzahl neuer Songs im Vergleich zu den eigentlich auf den „Ripper“ zugeschnittenen Stücken. Aber auch dort beweist Barlow sein können, obwohl er mir kräftig-düster besser gefällt, als kräftig-hoch. Nach knapp 70 Minuten geht der Auftritt mit dem Nackenbrecher „My Own Savior“ und dem als alleinige Zugabe angebotenen „Iced (motherfucking!!!) Earth“ zu Ende und die anwesenden Zuschauer sind mehr als zufrieden.
Setlist ICED EARTH:
1. Intro
2. Behold The Wicked Child
3. Invasion
4. Motivation of Man
5. Setian Massacre
6. Burning Times
7. Declaration Day
8. Vengeance Is Mine
9. Violate
10. Pure Evil
11. Watching Over Me
12. Ten Thousand Strong
13. Dracula
14. Melancholy (Holy Martyr)
15. My Own Saviour
Zugabe
16. Iced Earth
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mit SAXON noch nie wirklich viel am Hut hatte. Einmal bei Wacken live gesehen und für gut befunden hat mir bis dato als Referenz gereicht. So geht es mir auch an diesem Abend, an dem die steinalte Band einen gewohnt souveränen und arschcoolen Auftritt hinlegt. Eine Spielfreude wie am ersten Tag, prima Stimmung im Publikum und Songs, die tatsächlich nach dem ersten Mal hören nicht aus der Rübe gehen. Innerhalb der knapp 75 Minuten kommen dabei einige Perlen ans Tageslicht, wie natürlich „Princess of the Night“, „747“, „Wheels of Steel“, „Crusader“ oder „Heavy Metal Thunder“. Allerdings haben SAXON (wie auch ICED EARTH) wahrlich genügend Titel, mit denen man einen Abend füllen kann. Wenn dann mal was fehlt, ist schon Meckern auf hohem Niveau angesagt. Und so bleibt mir auch nach diesem SAXON Auftritt nur zu sagen, dass die Jungs es verdammt gut drauf haben zu rocken und live immer wieder Freude bereiten, mich aber nicht dazu hinreißen, mir auch mal eine CD von ihnen zu gönnen. Dafür hat mir persönlich die Musik dann doch zu wenig stumpfe Brachialität, die ich aber natürlich auch nicht von ihr erwarte.
Abschließend sei erwähnt, dass sich der Besuch definitiv gelohnt hat. Gut, 35 Euro sind schon eine Menge Geld, aber beide Bands haben eine derartig herausragende History und einen vollgeladenen Backkatalog, dass man das ruhig verkraften kann. Verglichen mit unsagbar miesen „Deathcore-Touren“, wie dem „Never Say Die!“ letztes Jahr, wo sieben (!) Bands insgesamt in etwa genauso viel Spielzeit auf die Palme bekommen, war das hier definitiv eine wahre Wonne. Im Publikum war man sogar mal einer der jüngeren Anwesenden, es wurden keine Nasenbeine gebrochen oder affiges Violent Dancing vollzogen, sondern gemeinsam und respektvoll der Musik gelauscht. Und das ist die Hauptsache, die heutzutage leider viel zu viele gerne vergessen.
Ein Dank auch noch an meinen tapferen Mitstreiter Torsten, der spektakulär noch die Karten organisieren und für zahlreiche Informationen über SAXON sorgen konnte. „Raise your Metal Fist in the Air“!