Bornholm & Skyforger
Bornholm & Skyforger
Budapest, Dürer Kert
08.04.2015
08.04.2015
Vor kurzem führte mich meine studentische Laufbahn in das beschauliche Budapest, dem sogenannten Paris des Ostens. Ein ganzes Semester soll ich hier verweilen, und meine ersten Recherchen ergaben, dass es hier mit Metalkonzerten eher schlecht aussieht. Dies wurde in Gesprächen mit Einheimischen nur bestätigt. Auf das Thema Metal angesprochen erntet man meistens Gelächter. Die 80er Jahre sind schon längst vorbei - ja, ich weiß. Also bestand mein Budapester Nachtleben bisher aus Pubs, trendigen Clubs und WG-Parties. Eher durch Zufall habe ich jedoch erfahren, dass im Dürer Kert SKYFORGER spielen sollen. Was? Im Dürer Kert?! Das kann nicht sein. Dieser verruchte Laden, den ich erst vor drei Wochen wegen einer ganz anderen Party besucht habe? Dort, wo der letzte verbliebene Rest der Hippiekultur in gegenseitiger Bestätigung seinem Drogenkonsum fröhnen kann? Dort, wo am nächsten Morgen noch die letzten LSD-Menschen von der Security aufgesammelt und vor die Türe geworfen werden? Ja, genau dort!
Der Eintritt kostet umgerechnet 6 Euro an der Abendkasse und das Bier kostet ungefähr 1,20 Euro. Das sind doch schonmal beste Voraussetzungen für einen gelungenen Abend. Und achja, BORNHOLM werden die nächste Stunde noch weiter versüßen. Die gebürtigen Budapester sind quasi der Local Support für den heutigen Headliner. Nicht schlecht, wenn ihr mich fragt. Mit ihrem paganistisch angehauchten Black Metal konnten mich die Jungs schon immer begeistern. Und auch wenn ich nicht ihr allergrößter Fan bin, so bin ich schon voller Vorfreude auf das, was mich wohl erwarten mag. Mit mir haben noch etwa 80 weitere Fans den Weg in den kleinsten Raum des Dürer Kerts gefunden. Ein Backstage gibt es hier nicht, und so müssen sich BORNHOLM erstmal den Weg durch das Publikum kämpfen, bevor sie mit ihrer Show beginnen können. Huch, den Opener kenne ich sogar: „Hymn To The Forgotten Pagan Gods“. Ein guter Start, wie ich finde, und der grandiose Sound tut sein übriges. Ansonsten scheint das soziale Verhalten der ungarischen Metalkultur nicht anders zu sein als in Deutschland. Für den Anfang gibt es die zwei obligatorischen Typen, die bereits jetzt zu viel Alkohol im Blut haben. Ein paar treue Fans der Band belegen die erste Reihe und der Rest steht kopfnickend im hinteren Raum verteilt. Weiter geht es schließlich mit „...On The Way Of The Hunting Moon“ und „The Spiral Path“. Langsam kommt immer mehr Bewegung in die Menschenmenge rein und man kann die ersten Headbanger identifizieren. BORNHOLM zeigen sich relativ neutral gegenüber dem Verhalten des Publikums. Lässig und ohne großartige Performance stehen sie auf der Bühne und ziehen ihr Ding durch. Ab und an gibt es eine kurze Trinkpause (kohlensäurearmes Mineralwasser), gefolgt von einer kurzen Ansage und dem nächsten Song. „Call Of The Heathen Horns“ kann ich noch vernehmen, genau so wie „Dreams Of Ages“ als vorzeitigem Abschluss ihres Konzertes. Doch so schnell lassen sich die Fans nicht abspeisen. Also gibt es noch eine Zugabe und nach einer Spielzeit von knapp über einer Stunde räumen BORNHOLM wieder die Bühne.
Ich erinnere mich noch gut an das Party San 2008. Dort spielten SKYFORGER vor DISMEMBER und ihr damaliger Lead Gitarrist ist krank geworden. Also hat Peter am Gesang diesen Part übernehmen müssen. Seine Ansagen waren in einem sehr schlechten englisch und ziemlich kurz gehalten. Davon ist nun keine Spur mehr zu sehen. Nachdem ich mich in der Pause mit ein paar weiteren günstigen Bieren versorgt habe, sehe ich die Letten die Bühne richtiggehend stürmen. Budapest?!?! Seid ihr gut drauf?!?!? Natürlich sind wir das, und schon geht es los. Von einer Sekunde auf die nächste bin ich in eine richtig gute Stimmung verfallen und feiere mit dem Rest des Publikums. Bei BORNHOLM war die Stimmung, stilistisch bedingt, ziemlich gedrückt und düster. Nun erlebe ich das genaue Gegenteil. Mit ihrem eingängigen Pagan Metal haben SKYFORGER die Menge sofort im Griff und bringen einen Knaller nach dem anderen. Natürlich wollen sie vor allem ihr neues Album „Senprūsija“ promoten, und dazu gibt es eine kurze Geschichtsstunde über Preußen und die lettische Kultur. Jedes Lied wird von einer kurzen Erklärung begleitet und man merkt, dass dies der Band auch wichtig ist. Ab und an gibt es zur Auflockerung ein paar Highlights aus „Kurbads“ und „Semigalls Warchant“ zu hören. Auf Klargesang wird weitesgehend verzichtet, stattdessen gibt es die volle Ladung Pagan Metal zu hören. Und abermals kann ich nur sagen: Was für ein geiler Sound. Die Zeit vergeht wie im Flug, und nach einer Stunde wollen SKYFORGER schon wieder ihre Sachen packen. Natürlich gibt es noch eine Zugabe, bevor sie genauso ungalant wie BORNHOLM den Weg durch die Menschenmenge suchen.
Am Ende schaffe ich es sogar noch den richtigen Bus nach Hause zu nehmen und resümiere während der Fahrt positiv über das Erlebte. Ein super Konzert zu einem günstigen Preis mit zwei grandiosen Bands. Was will man mehr? Nun ja, auf dem Heimweg werde ich noch ein paar mal angesprochen, ob ich nicht noch einen Blowjob oder eine Massage möchte. Letzteres klingt nach einem harten Konzertabend schon ziemlich verlockend, aber ich lehne dennoch ab. Zurück bleibt also ein immer noch voller Geldbeutel, ein zufriedener Matthias und die Erkenntnis, dass man für einen richtig guten Sound scheinbar nach Budapest fahren muss.
Der Eintritt kostet umgerechnet 6 Euro an der Abendkasse und das Bier kostet ungefähr 1,20 Euro. Das sind doch schonmal beste Voraussetzungen für einen gelungenen Abend. Und achja, BORNHOLM werden die nächste Stunde noch weiter versüßen. Die gebürtigen Budapester sind quasi der Local Support für den heutigen Headliner. Nicht schlecht, wenn ihr mich fragt. Mit ihrem paganistisch angehauchten Black Metal konnten mich die Jungs schon immer begeistern. Und auch wenn ich nicht ihr allergrößter Fan bin, so bin ich schon voller Vorfreude auf das, was mich wohl erwarten mag. Mit mir haben noch etwa 80 weitere Fans den Weg in den kleinsten Raum des Dürer Kerts gefunden. Ein Backstage gibt es hier nicht, und so müssen sich BORNHOLM erstmal den Weg durch das Publikum kämpfen, bevor sie mit ihrer Show beginnen können. Huch, den Opener kenne ich sogar: „Hymn To The Forgotten Pagan Gods“. Ein guter Start, wie ich finde, und der grandiose Sound tut sein übriges. Ansonsten scheint das soziale Verhalten der ungarischen Metalkultur nicht anders zu sein als in Deutschland. Für den Anfang gibt es die zwei obligatorischen Typen, die bereits jetzt zu viel Alkohol im Blut haben. Ein paar treue Fans der Band belegen die erste Reihe und der Rest steht kopfnickend im hinteren Raum verteilt. Weiter geht es schließlich mit „...On The Way Of The Hunting Moon“ und „The Spiral Path“. Langsam kommt immer mehr Bewegung in die Menschenmenge rein und man kann die ersten Headbanger identifizieren. BORNHOLM zeigen sich relativ neutral gegenüber dem Verhalten des Publikums. Lässig und ohne großartige Performance stehen sie auf der Bühne und ziehen ihr Ding durch. Ab und an gibt es eine kurze Trinkpause (kohlensäurearmes Mineralwasser), gefolgt von einer kurzen Ansage und dem nächsten Song. „Call Of The Heathen Horns“ kann ich noch vernehmen, genau so wie „Dreams Of Ages“ als vorzeitigem Abschluss ihres Konzertes. Doch so schnell lassen sich die Fans nicht abspeisen. Also gibt es noch eine Zugabe und nach einer Spielzeit von knapp über einer Stunde räumen BORNHOLM wieder die Bühne.
Ich erinnere mich noch gut an das Party San 2008. Dort spielten SKYFORGER vor DISMEMBER und ihr damaliger Lead Gitarrist ist krank geworden. Also hat Peter am Gesang diesen Part übernehmen müssen. Seine Ansagen waren in einem sehr schlechten englisch und ziemlich kurz gehalten. Davon ist nun keine Spur mehr zu sehen. Nachdem ich mich in der Pause mit ein paar weiteren günstigen Bieren versorgt habe, sehe ich die Letten die Bühne richtiggehend stürmen. Budapest?!?! Seid ihr gut drauf?!?!? Natürlich sind wir das, und schon geht es los. Von einer Sekunde auf die nächste bin ich in eine richtig gute Stimmung verfallen und feiere mit dem Rest des Publikums. Bei BORNHOLM war die Stimmung, stilistisch bedingt, ziemlich gedrückt und düster. Nun erlebe ich das genaue Gegenteil. Mit ihrem eingängigen Pagan Metal haben SKYFORGER die Menge sofort im Griff und bringen einen Knaller nach dem anderen. Natürlich wollen sie vor allem ihr neues Album „Senprūsija“ promoten, und dazu gibt es eine kurze Geschichtsstunde über Preußen und die lettische Kultur. Jedes Lied wird von einer kurzen Erklärung begleitet und man merkt, dass dies der Band auch wichtig ist. Ab und an gibt es zur Auflockerung ein paar Highlights aus „Kurbads“ und „Semigalls Warchant“ zu hören. Auf Klargesang wird weitesgehend verzichtet, stattdessen gibt es die volle Ladung Pagan Metal zu hören. Und abermals kann ich nur sagen: Was für ein geiler Sound. Die Zeit vergeht wie im Flug, und nach einer Stunde wollen SKYFORGER schon wieder ihre Sachen packen. Natürlich gibt es noch eine Zugabe, bevor sie genauso ungalant wie BORNHOLM den Weg durch die Menschenmenge suchen.
Am Ende schaffe ich es sogar noch den richtigen Bus nach Hause zu nehmen und resümiere während der Fahrt positiv über das Erlebte. Ein super Konzert zu einem günstigen Preis mit zwei grandiosen Bands. Was will man mehr? Nun ja, auf dem Heimweg werde ich noch ein paar mal angesprochen, ob ich nicht noch einen Blowjob oder eine Massage möchte. Letzteres klingt nach einem harten Konzertabend schon ziemlich verlockend, aber ich lehne dennoch ab. Zurück bleibt also ein immer noch voller Geldbeutel, ein zufriedener Matthias und die Erkenntnis, dass man für einen richtig guten Sound scheinbar nach Budapest fahren muss.