Dream Evil - The Book Of Heavy Metal

Dream Evil - The Book Of Heavy Metal
True Metal
erschienen am 24.05.2004 bei Century Media
dauert 50:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Book Of Heavy Metal (March Of The Metallians)
2. Into The Moonlight
3. The Sledge
4. No Way
5. Crusaders' Anthem
6. Let's Make Rock
7. Tired
8. Chosen Twice
9. M.O.M.
10. The Mirror
11. Only For The Night
12. Unbreakable Chain

Die Bloodchamber meint:

DREAM EVIL sind zurück ! Nach „Dragonslayer“ und „Evilized“ veröffentlichen die Schweden mit dem pathetisch betitelten „The Book Of Heavy Metal“ bereits das dritte Studioalbum in drei Jahren – eine Quote, an der sich manch arrivierte Truppe ruhig mal ein Beispiel nehmen könnte. Erfreulich ist darüber hinaus, daß bei dem Fünfer um Drummer Snowy Shaw (u.a. King Diamond), Gitarrist Gus G. (Firewind, Mystic Prophecy) und Producer Frederik Nordström (der hier auch die Klampfe bedient) trotz dieser kurzen Abstände die Qualität nicht erkennbar leidet.
Eine Entwicklung im Sound ist allerdings dagegen schon erkennbar, denn DREAM EVIL haben sich von ihrer latenten Europe / Hammerfall Schlagseite verabschiedet und nähern sich nun deutlich den True Metal Kings Manowar an. Klar, textlich fuhren die Schweden schon immer diese Schiene, mittlerweile lassen sich aber auch bei den Songaufbauten deutliche Parallelen erkennen – nicht zuletzt bei dem geilen Epic Metal Glanzlicht „Into The Moonlight“, das eigentlich als Höhepunkt der Scheibe angesehen werden muß. Daraus sollte man aber nicht schließen, daß die Jungs nicht auch sonst einige gute Stücke hier verbraten hätten, denn „The Book Of Heavy Metal“ bietet eine große Auswahl an Mid-Tempo Bangern, die allesamt sehr gut gemacht sind; seien es nun „Only For The Night“, der coole Titeltrack oder das Ozzy-lastige „No Way“. Die Gitarren grooven wie Sau, die Soli sind größtenteils ansprechend und mit Niklas Isfeldt hat die Bande zudem einen Fronter in ihren Reihen, der mit seiner kraftvollen Stimme zu beeindrucken weiss und sogar bei den ganz hohen Screams nicht wirklich auf die Nerven geht.
Ausfälle gibt es auf der Scheibe eigentlich keine, lediglich die (weiblichen ?) Chöre bei „Chosen Twice“ fand ich doch verdammt kitschig, wenn auch der Track ansonsten ebenfalls makellos ins Ziel kommt. Eher Geschmacksache sind allerdings die drei typischen Mitgrölstücke, die man garantiert auch besoffen schon nach ein mal Hören mitlallen kann : „The Sledge“, „Let’s Make Rock“ und „M.O.M.“ (steht für „Man Or Mouse“ – niedlich). Okay, auch dieses Trio ist gut gemacht und profitiert von der gewohnt fehlerfreien Produktion, für meine Begriffe wird es aber stellenweise dann doch schon etwas arg stumpf, weshalb auch bei dieser Platte für absolute Neulinge ein Probedurchlauf im Plattenladen sicherlich nicht verkehrt ist.
DREAM EVIL werden den Metal nicht neu erfinden und haben nen Innovationsfaktor, der ungefähr bei Null anzusiedeln ist, aber sie bieten qualitativ hochwertige Kost, die man sich als Genrefreund bedenkenlos zulegen kann. Ob dies im Endeffekt reicht, um den ganz großen Durchbruch zu schaffen, darf allerdings bezweifelt werden.
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