Septicflesh - Communion
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Lovecrafts' death
2. Anubis
3. Communion
4. Babel's gate
5. We, the gods
6. Sunlight / Moonlight
7. Persepolis
8. Sangreal
9. Narcissus
Die Bloodchamber meint:
Düster, brutal, mystisch – mit „Communion“ melden sich die Griechen von SEPTICFLESH nach fünf Jahren und einer Bandauflösung eindrucksvoll zurück und haben ihren Sound einmal mehr gelinde modifiziert. Wo auf dem grandiosen Abschiedswerk „Sumerian Daemons“ noch allerlei Experimente die Szenerie bestimmten, nimmt sich die Wiedergeburt wie ein schwarzer Diamant aus, der vor Allem durch extreme Verdichtung der gewählten Stilmittel überzeugen will.
Bester Anhaltspunkt für die neue Herangehensweise (und Verbindung zur eigenen Vergangenheit) ist bezeichnenderweise der Song „Faust“ vom Vorgänger: Mechanisches Riffing, voluminöses und ultrapräzises Schlagzeugspiel, abgrundtiefer Gesang eher polnischer Machart, und dazu die für griechische Bands typische Melodik nebst Chören und wohl dosierter Bombastorchestrierung.
Gerade die dramatischen Bläsereinsätze begeistern und sorgen im Verlauf der Scheibe für wahre Suchtmomente: „Lovecraft's Death“, das orientalisch angehauchte „Persepolis“ (mit leichtem DISILLUSION-Dejavú) und „Babel's Gate“ beispielsweise sind an sich schon erstklassiger Todesstahl, werden durch die punktgenau arrangierten Orchester- und Choreinlagen jedoch auf ein ganz anderes, betörendes Level getragen, das fast schon Filmatmosphäre verbreitet.
Das Fiese daran ist die Tatsache, dass man diese großen Momente jeweils nur ein einziges Mal verbrät, den geneigten Hörer also förmlich in die Dauerrotation zwingt – ein geschickter Schachzug, der angesichts der gebotenen Qualität dann doch nicht allzu schlimm ausfällt.
Daneben hat auch der Klargesang im neuen musikalischen Gerüst einen festen Platz bekommen und verankert Nummern wie „Anubis“, „Sunlight/Moonlight“ oder das herausstechende „Sangreal“ in Sphären, die THERION bisher im Exklusivabo zu beanspruchen schien. Dass die Band hier trotz Allem noch unverkennbar nach SEPTICFLESH klingt, macht die Sache nur noch bewundernswerter.
Ebenfalls unverkennbar SEPTICFLESH sind die lyrischen Traktate, die sich vorzugsweise um okkulte Themen jeglicher Couleur drehen und auf „Communion“ einen Bogen von griechischer und ägyptischer Mythologie bis hin zum Lovecraft'schen Satanismus schlagen. Das mag nicht der Gipfel der Weisheit sein, ist aber doch erbaulicher als die hundertste Analyse von Körpersäften und aufgrund des philosophischen Gehalts durchaus geeignet, den Hörer für außermusikalische Sachverhalte und den (esoterischen) Unterbau der gebotenen Kunst zu interessieren.
Insgesamt ist das überaus massiv produzierte „Communion“ ein rauschendes Fest der Gegensätze, paart klassisch instrumentierte Dramatik mit mechanischer, teils recht moderner Saitenarbeit, hochmelodischen Klargesang mit verfremdeten Gutturalauswürfen, würzt das Ganze mit gelungenen Soli und erschafft so einen ebenso okkulten wie zugänglichen musikalischen Sturm. Das einzige Manko daran: Nach nicht einmal 40 Minuten ist der komprimierte Zauber vorbei und hinterlässt aufgrund dessen vielleicht ein paar enttäuschte Gesichter – auf der anderen Seite ist das ein guter Grund „Sumerian Daemons“ mal wieder auszugraben und die beiden unterschiedlichen Perlen im Wechsel (wieder) zu entdecken...
PS: Das Digi der Scheibe bietet zwar keine Bonustracks, wartet allerdings mit einem deutlich schöneren Artwork auf – für ästhetisch veranlagte Naturen sollte der Griff daher zum schwarzen Hochglanzpapier gehen.
Bester Anhaltspunkt für die neue Herangehensweise (und Verbindung zur eigenen Vergangenheit) ist bezeichnenderweise der Song „Faust“ vom Vorgänger: Mechanisches Riffing, voluminöses und ultrapräzises Schlagzeugspiel, abgrundtiefer Gesang eher polnischer Machart, und dazu die für griechische Bands typische Melodik nebst Chören und wohl dosierter Bombastorchestrierung.
Gerade die dramatischen Bläsereinsätze begeistern und sorgen im Verlauf der Scheibe für wahre Suchtmomente: „Lovecraft's Death“, das orientalisch angehauchte „Persepolis“ (mit leichtem DISILLUSION-Dejavú) und „Babel's Gate“ beispielsweise sind an sich schon erstklassiger Todesstahl, werden durch die punktgenau arrangierten Orchester- und Choreinlagen jedoch auf ein ganz anderes, betörendes Level getragen, das fast schon Filmatmosphäre verbreitet.
Das Fiese daran ist die Tatsache, dass man diese großen Momente jeweils nur ein einziges Mal verbrät, den geneigten Hörer also förmlich in die Dauerrotation zwingt – ein geschickter Schachzug, der angesichts der gebotenen Qualität dann doch nicht allzu schlimm ausfällt.
Daneben hat auch der Klargesang im neuen musikalischen Gerüst einen festen Platz bekommen und verankert Nummern wie „Anubis“, „Sunlight/Moonlight“ oder das herausstechende „Sangreal“ in Sphären, die THERION bisher im Exklusivabo zu beanspruchen schien. Dass die Band hier trotz Allem noch unverkennbar nach SEPTICFLESH klingt, macht die Sache nur noch bewundernswerter.
Ebenfalls unverkennbar SEPTICFLESH sind die lyrischen Traktate, die sich vorzugsweise um okkulte Themen jeglicher Couleur drehen und auf „Communion“ einen Bogen von griechischer und ägyptischer Mythologie bis hin zum Lovecraft'schen Satanismus schlagen. Das mag nicht der Gipfel der Weisheit sein, ist aber doch erbaulicher als die hundertste Analyse von Körpersäften und aufgrund des philosophischen Gehalts durchaus geeignet, den Hörer für außermusikalische Sachverhalte und den (esoterischen) Unterbau der gebotenen Kunst zu interessieren.
Insgesamt ist das überaus massiv produzierte „Communion“ ein rauschendes Fest der Gegensätze, paart klassisch instrumentierte Dramatik mit mechanischer, teils recht moderner Saitenarbeit, hochmelodischen Klargesang mit verfremdeten Gutturalauswürfen, würzt das Ganze mit gelungenen Soli und erschafft so einen ebenso okkulten wie zugänglichen musikalischen Sturm. Das einzige Manko daran: Nach nicht einmal 40 Minuten ist der komprimierte Zauber vorbei und hinterlässt aufgrund dessen vielleicht ein paar enttäuschte Gesichter – auf der anderen Seite ist das ein guter Grund „Sumerian Daemons“ mal wieder auszugraben und die beiden unterschiedlichen Perlen im Wechsel (wieder) zu entdecken...
PS: Das Digi der Scheibe bietet zwar keine Bonustracks, wartet allerdings mit einem deutlich schöneren Artwork auf – für ästhetisch veranlagte Naturen sollte der Griff daher zum schwarzen Hochglanzpapier gehen.