Septicflesh - Titan
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Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. War In Heaven
2. Burn
3. Order Of Dracul
4. Prototype
5. Dogma
6. Prometheus
7. Titan
8. Confessions Of A Serial Killer
9. Ground Zero
10. The First Immortal
Die Bloodchamber meint:
Das Element Titan - eines der härtesten Metalle der Welt. "Titan", das neunte Album von SEPTICFLESH - das härteste Metal-Album der Welt?
Mitnichten, denn obwohl die Griechen gern mal mit der vollen Breitseite ordentlich austeilen, überraschen sie ihr, bereits beim Anblick des erneut ausholenden Arms vorsorglich zusammenzuckendes, Gegenüber auch ebenso oft mit unerwarteten Streicheleinheiten. Dann lassen sie die Finger der metaphorischen Hand sanft über die Wange gleiten und bitten im säuselnden Ton um Entschuldigung, nur um das sich entspannende Opfer kurz darauf hinterrücks in den Arsch zu treten, hämisches Grinsen inklusive.
Diese Dynamik und ihre musikalische Umsetzung in Form von sinfonischen Orchesterklängen und eingängigen Melodien (Wangenkraulen) sowie knackigem Death Metal (Backentreten) kennt man bereits von den Griechen. Mit "Titan" treiben SEPTICFLESH dieses Konzept aber noch einen ganzen Zacken weiter. Grundlage für die Songs sind nämlich weder Riffs, Rhythmen oder Gesangslinien, vielmehr hat man das Gefühl, diese wurden allesamt erst nach den zentralen, atmosphärischen Versatzstücke von Grusel- und Horrorfilmen bzw. deren musikalischen Leitbildern erschaffen.
Das darf man sich nun weniger als endlose Aneinanderreihung von Zitaten und Samples vorstellen, sondern eher als Adaption der düsteren, unheimlichen Atmosphäre und dem Spiel mit den Erwartungen dieser Werke. Konkret äußert sich das in häufigen Stilwechseln zwischen bekannten, knackigen Riffmustern inklusive Growls und böllerndem Schlagzeug; raumfüllenden, epischen Melodiebögen; stark reduzierten Beinahe-Akustikparts und im Kontext arrhythmisch wirkenden Orchester-Arrangements.
Während "The Great Mass" die Symbiose aus Death und Symphonic Metal fast bis zur Perfektion getrieben hat, zelebriert "Titan" eher den Gegensatz beider Welten, wobei wie gesagt auch das Orchester samt Chor den Ton angeben. Der dadurch verloren geglaubte Fluss könnte möglicherweise einige Fans enttäuschen. Wer sich aber beim Anblick einer dunklen Ecke zunächst einmal gedanklich ausmalt, was sich darin wohl verbergen mag, statt plump das Licht anzuschalten, dürfte sich auch von "Titan" gut unterhalten fühlen. Zumal die wiederum recht knapp bemessene Dreiviertelstunde Musik schon allein von der Laufzeit eigentlich keine Längen zulassen dürfte. Mit "Confessions Of A Serial Killer", einem auf fast fünf Minuten getreckten Einzeiler und dem furchtbar gelangweilten Gesang auf "Burn" gibt’s zwar dennoch einige (fast schon obligatorische) Makel zwischen der ansonsten wuchtigen Inszenierung, jedoch entschädigt zum Beispiel die kurze Trommel-Passage in "Order Of Dracul" auch für so einiges. Ein paar Sekunden Musik - mehrere Minuten Gänsehaut.
SEPTICFLESH haben mit "The Great Mass" große Fußstapfen hinterlassen, ein "Titan" hat es glücklicherweise nicht nötig, diesen ausfüllen zu müssen. Er setzt einfach nen riesigen Abdruck daneben.
Mitnichten, denn obwohl die Griechen gern mal mit der vollen Breitseite ordentlich austeilen, überraschen sie ihr, bereits beim Anblick des erneut ausholenden Arms vorsorglich zusammenzuckendes, Gegenüber auch ebenso oft mit unerwarteten Streicheleinheiten. Dann lassen sie die Finger der metaphorischen Hand sanft über die Wange gleiten und bitten im säuselnden Ton um Entschuldigung, nur um das sich entspannende Opfer kurz darauf hinterrücks in den Arsch zu treten, hämisches Grinsen inklusive.
Diese Dynamik und ihre musikalische Umsetzung in Form von sinfonischen Orchesterklängen und eingängigen Melodien (Wangenkraulen) sowie knackigem Death Metal (Backentreten) kennt man bereits von den Griechen. Mit "Titan" treiben SEPTICFLESH dieses Konzept aber noch einen ganzen Zacken weiter. Grundlage für die Songs sind nämlich weder Riffs, Rhythmen oder Gesangslinien, vielmehr hat man das Gefühl, diese wurden allesamt erst nach den zentralen, atmosphärischen Versatzstücke von Grusel- und Horrorfilmen bzw. deren musikalischen Leitbildern erschaffen.
Das darf man sich nun weniger als endlose Aneinanderreihung von Zitaten und Samples vorstellen, sondern eher als Adaption der düsteren, unheimlichen Atmosphäre und dem Spiel mit den Erwartungen dieser Werke. Konkret äußert sich das in häufigen Stilwechseln zwischen bekannten, knackigen Riffmustern inklusive Growls und böllerndem Schlagzeug; raumfüllenden, epischen Melodiebögen; stark reduzierten Beinahe-Akustikparts und im Kontext arrhythmisch wirkenden Orchester-Arrangements.
Während "The Great Mass" die Symbiose aus Death und Symphonic Metal fast bis zur Perfektion getrieben hat, zelebriert "Titan" eher den Gegensatz beider Welten, wobei wie gesagt auch das Orchester samt Chor den Ton angeben. Der dadurch verloren geglaubte Fluss könnte möglicherweise einige Fans enttäuschen. Wer sich aber beim Anblick einer dunklen Ecke zunächst einmal gedanklich ausmalt, was sich darin wohl verbergen mag, statt plump das Licht anzuschalten, dürfte sich auch von "Titan" gut unterhalten fühlen. Zumal die wiederum recht knapp bemessene Dreiviertelstunde Musik schon allein von der Laufzeit eigentlich keine Längen zulassen dürfte. Mit "Confessions Of A Serial Killer", einem auf fast fünf Minuten getreckten Einzeiler und dem furchtbar gelangweilten Gesang auf "Burn" gibt’s zwar dennoch einige (fast schon obligatorische) Makel zwischen der ansonsten wuchtigen Inszenierung, jedoch entschädigt zum Beispiel die kurze Trommel-Passage in "Order Of Dracul" auch für so einiges. Ein paar Sekunden Musik - mehrere Minuten Gänsehaut.
SEPTICFLESH haben mit "The Great Mass" große Fußstapfen hinterlassen, ein "Titan" hat es glücklicherweise nicht nötig, diesen ausfüllen zu müssen. Er setzt einfach nen riesigen Abdruck daneben.
Im Fadenkreuz
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Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
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Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
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Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
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Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
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Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
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Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
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Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
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Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
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Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.