Septicflesh - The Great Mass
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Vampire from Nazareth
2. A Great Mass of Death
3. Pyramid God
4. Five-Pointed Star
5. Oceans of Grey
6. The Undead Keep Dreaming
7. Rising
8. Apocalypse
9. Mad Architect
10. Therianthropy
Die Bloodchamber meint:
Egal ob man sich in den Tiefen des extremen Metals wohlfühlt oder eher mit klassischen Instrumenten vorlieb nimmt, beide musikalische Welten haben die unvergleichliche Fähigkeit, ihre ganz eigene Art von Kraft, Wucht und Ausdrucksstärke entstehen zu lassen. Dass aggressiver Death Metal in der Lage ist, ganze Horden von Headbangern von den Socken zu fegen, dürfte bekannt sein. Aber auch ein Orchester ist mit dem richtigen Komponisten durchaus in der Lage, intensive Szenen zu unerwarteter emotionaler Größe wachsen zu lassen, wie viele moderne Film-Soundtracks beweisen.
Diese beiden Welten zu vereinen, ist nun wirklich keine neue Idee, jedoch eine nicht ganz so einfache Angelegenheit. Oftmals werden sinfonische Elemente im Metal lediglich als atmosphärische Melodielieferanten und Kontrastmittel eingestreut. Die Rollen sind dabei meist gut verteilt: Gitarren für die Härte, Orchester für das Sanfte und Melodische. Die ureigene Kraft und Intensität der Klassik bleibt dabei natürlich außen vor.
SEPTICFLESH allerdings gehen seit jeher anders an ihre Songs heran. Gleichberechtigt sorgen Elemente aus beiden Welten sowohl für brachiale wie auch für eingängige, melodische und atmosphärische Momente. Dabei reichen sich Streicher und Schlagzeuger ebenso die Hände wie Bläser und Gitarristen, obwohl sie ja eigentlich keine mehr frei haben sollten. Fiese Death Metal Growls dominieren das Mikrofon, rücken aber auch gern bereitwillig zur Seite, um Klargesang oder weiblichen Sopran zum Zuge kommen zu lassen. Schwere Riffs rollen wie Dampfwalzen heran, verwandeln sich unterwegs in zwitschernde Akustik-Vögelchen und plätten das verwunderte Gegenüber am Ende mit Pathos geschwängerten Posaunen.
Keine Frage, kaum eine andere Band schafft es heutzutage, diese Symbiose aus Death Metal und Klassik derart harmonisch zu vereinen, wie es die Griechen mit "The Great Mass" geschafft haben. Aber dabei belassen sie es nicht, denn wirkliche stilistische Grenzen scheinen nicht existent zu sein. Obwohl stets nur um die 4-5 Minuten lang, wirken die unglaublich detaillierten, abwechslungsreichen und oftmals schwer zu schubladisierenden Songs weitaus umfangreicher, ohne dabei jedoch in Komplexität zu versumpfen. SEPTICFLESH mögen zwar auf vielen Hochzeiten tanzen, schaffen es aber stets, im Mittelpunkt zu stehen und mit Leichtigkeit mindestens 1-2 Brautjungfern flachzulegen. Ganz nebenbei gelingt auch noch das Kunststück, den eigenen Songs einen derart prägnanten Stempel aufzudrücken, dass man sie innerhalb von kürzester Zeit der richtigen Band zuordnen kann.
"The Great Mass" ist somit die logische Steigerung des 2008er "Communion": Die Markenzeichen behalten, dabei aber alles eine ganze Nummer größer und spektakulärer gestalten. Obwohl bei mir persönlich seit Erscheinen ständig rotierend und in der eigenen Hitliste ganz weit oben stehend, erhält die Scheibe aber wegen einigen kurzen, sich zu häufig wiederholenden Passagen sowie des markanten, doch von einigen möglicherweise etwas eigenartig empfundenen Klargesangs etwas Abzug. Fans des Vorgängers sollten aber vor dem Anhören sicherheitshalber den Sabberlatz umbinden.
Diese beiden Welten zu vereinen, ist nun wirklich keine neue Idee, jedoch eine nicht ganz so einfache Angelegenheit. Oftmals werden sinfonische Elemente im Metal lediglich als atmosphärische Melodielieferanten und Kontrastmittel eingestreut. Die Rollen sind dabei meist gut verteilt: Gitarren für die Härte, Orchester für das Sanfte und Melodische. Die ureigene Kraft und Intensität der Klassik bleibt dabei natürlich außen vor.
SEPTICFLESH allerdings gehen seit jeher anders an ihre Songs heran. Gleichberechtigt sorgen Elemente aus beiden Welten sowohl für brachiale wie auch für eingängige, melodische und atmosphärische Momente. Dabei reichen sich Streicher und Schlagzeuger ebenso die Hände wie Bläser und Gitarristen, obwohl sie ja eigentlich keine mehr frei haben sollten. Fiese Death Metal Growls dominieren das Mikrofon, rücken aber auch gern bereitwillig zur Seite, um Klargesang oder weiblichen Sopran zum Zuge kommen zu lassen. Schwere Riffs rollen wie Dampfwalzen heran, verwandeln sich unterwegs in zwitschernde Akustik-Vögelchen und plätten das verwunderte Gegenüber am Ende mit Pathos geschwängerten Posaunen.
Keine Frage, kaum eine andere Band schafft es heutzutage, diese Symbiose aus Death Metal und Klassik derart harmonisch zu vereinen, wie es die Griechen mit "The Great Mass" geschafft haben. Aber dabei belassen sie es nicht, denn wirkliche stilistische Grenzen scheinen nicht existent zu sein. Obwohl stets nur um die 4-5 Minuten lang, wirken die unglaublich detaillierten, abwechslungsreichen und oftmals schwer zu schubladisierenden Songs weitaus umfangreicher, ohne dabei jedoch in Komplexität zu versumpfen. SEPTICFLESH mögen zwar auf vielen Hochzeiten tanzen, schaffen es aber stets, im Mittelpunkt zu stehen und mit Leichtigkeit mindestens 1-2 Brautjungfern flachzulegen. Ganz nebenbei gelingt auch noch das Kunststück, den eigenen Songs einen derart prägnanten Stempel aufzudrücken, dass man sie innerhalb von kürzester Zeit der richtigen Band zuordnen kann.
"The Great Mass" ist somit die logische Steigerung des 2008er "Communion": Die Markenzeichen behalten, dabei aber alles eine ganze Nummer größer und spektakulärer gestalten. Obwohl bei mir persönlich seit Erscheinen ständig rotierend und in der eigenen Hitliste ganz weit oben stehend, erhält die Scheibe aber wegen einigen kurzen, sich zu häufig wiederholenden Passagen sowie des markanten, doch von einigen möglicherweise etwas eigenartig empfundenen Klargesangs etwas Abzug. Fans des Vorgängers sollten aber vor dem Anhören sicherheitshalber den Sabberlatz umbinden.
Im Fadenkreuz
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert