Paradise Lost - The Anatomy Of Melancholy (DVD)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Intro
2. The Enemy
3. Grey
4. Erased
5. Red Shift
6. So Much Is Lost
7. Sweetness
8. Praise Lamented Shade
9. Pity The Sadness
10. Forever Failure
11. Once Solemn
12. As I Die
13. Embers Fire
14. Mouth
15. No Celebration
16. Eternal
17. True Belief
18. One Second
19. The Last Time
20. Gothic
21. Say Just Words
Die Bloodchamber meint:
Zwanzigjähriges bei den britischen Doom-Gothrockern von PARADISE LOST. Grund genug für eine beschauliche Retrospektive, die leider nur bis "Gothic" zurück reicht. Das Ganze präsentiert uns die Band in zwei Versionen; als (an dieser Stelle besprochene) Doppel-CD und als Doppel-DVD. Die Setlist beider Medien ist identisch, ist bei der DVD allerdings um ein Interview (u.a. auch Fankommentare), einem Tourreport und dem Clip zu "The Enemy" angereichert. Der Titel "The Anatomy Of Melancholy" scheint mir von Robert Burtons (1577-1640) gleichnamigen Roman entlehnt zu sein. Wenigstens eine Tradition hat die Band beibehalten.
Das Konzert wurde am 12. April 2007 im Londoner KoKo Club unter Regie von Paul M. Green (u.a. Regisseur von Filmen über OPETH, THE DAMNED) mitgeschnitten und von Jens Bogren im schwedischen Fascination Sound Studio abgemischt. Der Sound vermittelt Club-Atmosphäre, eine ausgewogene, aber meines Erachtens unvollständige Setlist (mit älteren Songs wie "Sweetness", "Embers Fire", True Belief", "Gothic", "As I Die", Pity The Sadness" neben neuerem Material wie "Praise Lamented Shade", "Red Shift", "So Much Is Lost"). Es fehlen beispielsweise wirkliche Klassiker von "Draconian Times. Von diesem Album beschränkt sich die Band auf das unsägliche "The Last Time", das göttliche "Forever Failure" und das austauschbare "Once Solemn". Wenigstens einen Track von dem stilprägenden Debüt hätte PL berücksichtigen können. Aber man kann nicht alles haben. Hinzu kommt, dass die Aneinanderreihung von Songs nicht wirklich innovativ ist, die Umsetzung quasi 1:1 vom Album erfolgt und das sprichwörtliche Feuer fehlt, ergo alles etwas leblos und blutarm erscheint. Das liegt vor allem am akzentlosen Gesang von Nick Holmes, der sich bei den wirklichen Klassikern "Eternal", "Pity The Sadness", "As I Die" und "Gothic" stimmlich nicht durchsetzen kann. In den höheren Lagen bleibt N. Holmes natürlich selbstsicher. Der Livesound kommt rund und voll rüber, doch die Songs besitzen die bei den Liveshows bekannte Mitklatschatmosphäre ("Hey", "Hey", "Hey") und lassen jegliche Düsternis aus früheren Tagen vermissen. Insofern dokumentiert dieses Live-Album eine Band, deren Kraft und Ausstrahlung wegen ihrer (nunmehr gestoppten) Selbstdemontage ein Abglanz dessen ist, was sie früher einmal gewesen war; nämlich die Speerspitze des britischen Deathmetal-Dooms.
Für Fans der frühen PARADISE LOST ist das Livedokument sicher keine Alternative zu den frühen Alben, aber wer mehr den jüngeren Lebensweg jener Band verfolgt, wird hier sicher ganz gut bedient. Alles in allem bleibt für mich das Fazit dieser lahmen Nostalgieveröffentlichung; unauffällig, grau und etwas fade.
Das Konzert wurde am 12. April 2007 im Londoner KoKo Club unter Regie von Paul M. Green (u.a. Regisseur von Filmen über OPETH, THE DAMNED) mitgeschnitten und von Jens Bogren im schwedischen Fascination Sound Studio abgemischt. Der Sound vermittelt Club-Atmosphäre, eine ausgewogene, aber meines Erachtens unvollständige Setlist (mit älteren Songs wie "Sweetness", "Embers Fire", True Belief", "Gothic", "As I Die", Pity The Sadness" neben neuerem Material wie "Praise Lamented Shade", "Red Shift", "So Much Is Lost"). Es fehlen beispielsweise wirkliche Klassiker von "Draconian Times. Von diesem Album beschränkt sich die Band auf das unsägliche "The Last Time", das göttliche "Forever Failure" und das austauschbare "Once Solemn". Wenigstens einen Track von dem stilprägenden Debüt hätte PL berücksichtigen können. Aber man kann nicht alles haben. Hinzu kommt, dass die Aneinanderreihung von Songs nicht wirklich innovativ ist, die Umsetzung quasi 1:1 vom Album erfolgt und das sprichwörtliche Feuer fehlt, ergo alles etwas leblos und blutarm erscheint. Das liegt vor allem am akzentlosen Gesang von Nick Holmes, der sich bei den wirklichen Klassikern "Eternal", "Pity The Sadness", "As I Die" und "Gothic" stimmlich nicht durchsetzen kann. In den höheren Lagen bleibt N. Holmes natürlich selbstsicher. Der Livesound kommt rund und voll rüber, doch die Songs besitzen die bei den Liveshows bekannte Mitklatschatmosphäre ("Hey", "Hey", "Hey") und lassen jegliche Düsternis aus früheren Tagen vermissen. Insofern dokumentiert dieses Live-Album eine Band, deren Kraft und Ausstrahlung wegen ihrer (nunmehr gestoppten) Selbstdemontage ein Abglanz dessen ist, was sie früher einmal gewesen war; nämlich die Speerspitze des britischen Deathmetal-Dooms.
Für Fans der frühen PARADISE LOST ist das Livedokument sicher keine Alternative zu den frühen Alben, aber wer mehr den jüngeren Lebensweg jener Band verfolgt, wird hier sicher ganz gut bedient. Alles in allem bleibt für mich das Fazit dieser lahmen Nostalgieveröffentlichung; unauffällig, grau und etwas fade.