Es ist schon seltsam. In den letzten Monaten konnte man Zeuge werden zwischen dem Streit von Gaahl/King und Infernus um die Band (oder besser Marke) GORGOROTH. Nun erscheinen fast zeitgleich zwei Livemitschnitte der Band. Das hier zu besprechende Album wurde in der Besetzung Infernus/Gaahl/Garghuf eingespielt.

„True Norwegian Black Metal – Live in Grieghallen“ ist aber kein wirkliches Livealbum. Die Band spielte acht ihrer Stücke im Grieghallen Studio halbwegs live ein. Halbwegs deshalb, weil der gute Infernus hierbei für die Gitarre und den Bass zuständig ist und folglich eines der beiden Instrumente nachträglich eingespielt haben muss.

Der Sound ist roh und kaum nachbearbeitet, so wie man es von kaltem, altmodischen Black Metal auch nicht anders erwartet. Die Band spielt sich durch verschiedene Titel ihres Backkataloges. So fehlen Kracher, wie „Destroyer“, „Forces Of Satans Storms“ und „Possessed (By Satan) genauso wenig, wie die etwas melodischeren „Bergtrollets Hevn“ oder „Profetens Apenbaring“.

Rein musikalisch kann sich das Gebotene absolut sehen lassen. Hier bekommt der Black Metal Fan einen Querschnitt durch das bisherige Schaffen der Band geboten. Eigentlich handelt es sich um nichts anderes als ein – mit den genannten Abstrichen - live eingespieltes Best Of Album. Und ganz ehrlich: Das riecht nicht nur ein wenig nach Geldmacherei. Denn wie und ob es mit GORGOROTH überhaupt weitergehen wird, ist noch ungewiss und so sieht das hier mehr nach Ausschlachten denn nach einem ernstzunehmenden Release aus.