Battlelore - The Last Alliance

Battlelore - The Last Alliance
Epic Metal
erschienen am 26.09.2008 bei Napalm Records
dauert 53:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Third Immortal
2. Exile the Daystar
3. The Great Gathering
4. Guardians
5. Voice of the Fallen
6. Daughter of the Sun
7. Green Dragon
8. Awakening
9. Epic Dreams
10. Moontower
11. The Star of High Hope

Die Bloodchamber meint:

Kollege Bach fragte mich mal: „Magst du BATTLELORE, oder ist das mit dir & BATTLELORE so wie bei Pick & EDENBRIDGE?“, was schon eine interessante Frage ist. Ich liebe Rollenspiele, lese, sehr zum Leidwesen meiner Freundin, ausgiebig Fantasy, Science Fiction und Pulp Fiction Romane und habe mehr als 15 Jahre aktiv in Rollenspielgruppen meine Freizeit verbracht. Kollege Greb, genannt Findegil der Elfenmagier/Dieb, kann da mitreden. Insofern war ich immer schon von der Aufmachung epischer Fantasybands begeistert. Die frühen Werke von BLIND GUARDIAN nehme ich wohl sogar mit ins Grab. Aber bei BATTLELORE bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich meine Fantasybegeisterung auf die Band übertragen kann. Man kann also, wie bei Herrn Rosenau und EDENBRIDGE, von einem sehr ambivalenten Verhältnis sprechen.

Natürlich ist die Band kompositorisch schon sehr stark, gemessen an „Sword’s Song“ ist die Musik auch viel abwechslungsreicher und unterhaltsamer geworden. Immer noch gibt es verträumte, ruhige Lieder, oder stampfende, treibende Songs – oftmals sogar als Passagen mit textlich unterschiedlicher Bedeutung im Wechsel in ein und demselben Lied. Das ist zwar das typische Gothic Metal „Böser Bub trifft holde Maid“ Schema, zum Glück sind BATTLELORE aber nicht ganz so platt. Was mir leider wirklich den Hörgenuss über die ganze Distanz trübt, sind die Stimmen. Sängerin Kaisa Jouhki nervt mich nach drei Songs wirklich an, da sie zwar eine wirklich wunderschöne Stimme hat, in Sachen Dynamik, Emotionen und Songdienlichkeit für meinen Geschmack aber hinten runter fällt. Langweilig möchte man schreien – und wer mir diese Stimme als „So klingen Elfen beim Herr der Ringe“ verkaufen will, hat den eindrucksvollen „Er ist in den Schatten gestürzt“ Auftritt von Galadriel im ersten Teil der Jackson’schen Triologie sicher zu oft auf Drogen genossen. Der Grunzer Tomi Mykkänen klingt auch oft wie ein und derselbe Ork, der mich seit 2003 verfolgt (er trägt aber keine rote Rüstung – Insider an Bruder Ben aus Rolemaster) – dynamisch und stimmlich abwechslungsreicher als die Elfe, aber irgendwann nervt auch er. Neu ist für mich sein cleaner männlicher Gesang, der allerdings auch zu selten eingesetzt wird, um wirkliche Akzente zu setzen. Die Produktion von Dan Swanö hingegen ist, irgendwie erwartungsgemäß, superb.

Fazit: „Where the Shadows Lie“ habe ich auch noch irgendwo daheim rumfliegen, 2003 hab ich mir „Sword’s Song“ gekauft. Irgendwie erweckt sich bei mir der Eindruck, dass diese Scheiben ausreichen, um alles über BATTLELORE zu wissen. Das ist für mich jedoch kein großer Kritikpunkt, da ich als BOLT THROWER-Fan eine gewisse Konstanz und einen Wiedererkennungswert im Songwriting begrüße. Ich denke, für Fans der Band ist das Album aufgrund der perfekten Inszenierung super – allen, denen BATTLELORE immer schon zu monoton war, wird sich aber keine neue Erkenntnis bieten. Deswegen gibt es von mit 7 Punkte, weil alles nett, aber irgendwie auch belanglos ist.
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