Battlelore - Doombound
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Bloodstained
2. Iron of death
3. Bow and helm
4. Enchanted
5. Kärmessurma
6. Olden Gods
7. Fate of the betrayed
8. Men as wolves
9. Last of the Lords
10. Doombound
11. Kielo (Instrumental)
Die Bloodchamber meint:
Mit "Doombound" legen die oft belächelten Finnen BATTLELORE ihr sechstes Album vor und bleiben sich darauf erwartungsgemäß treu: Man hat beim alten Label Napalm Records verlängert, mit Túrin Turambar gibt es einen tragischen Helden aus Tolkiens Wunderkiste, musikalisch bietet die gut 54 Minuten lange Scheibe ebenfalls genau das, was man von den epischen Fantasy-Metallern aus Lappeenranta erwarten darf - einen Atmosphärehammer mit enormem Spaltungspotenzial.
Wie schon der Vorgänger "The Last Alliance" ist "Doombound" zunächst geprägt von fließenden Breitwandriffs, zerbrechlichen Gitarrenzupfereien und einem gerüttelt Maß orchestraler Keyboardflächen. Die düsteren Texte (Fluch, Schlachten, Inzest) werden in männlich-weiblichem Wechselgesang dargeboten, wobei die Band es einmal mehr schafft, auf allzu opernhafte Allüren zu verzichten und Kaisa Jouhki eher als leicht melancholische Níniel zu etablieren, während Tomi Mykkänen einen ziemlich angepissten Túrin zu Gehör bringt. Beide Stimmen wirken von der Anlage her vergleichsweise beschränkt, woran auch der geringfügig erhöhte Anteil männlichen Klargesangs nichts ändert - im Endeffekt jedoch macht gerade diese nicht auf scharfe Kontraste bedachte Herangehensweise den Reiz der Finnen aus. In Verbindung mit den alles andere als hektischen Kompositionen nämlich entwickelt das Album trotz überwiegend kurzer Songs einen ziemlich ausladenden Charakter, der durch den oft songübergreifenden Fluss noch verstärkt wird.
Womit wir beim Kern der Sache und gleichzeitig beim erwähnten Spaltungspotenzial wären: BATTLELORE verstehen sich darauf, musikalische Themen zu setzen und schwingen zu lassen, sie verweigern sich meines Erachtens bewusst modernen Hörgewohnheiten zwischen Spastik und Extrem, verzichten innerhalb ihres Schaffens bisweilen sogar auf allzu einzigartige Momente, damit am Ende das für die jeweilige Scheibe (und das Bandkonzept insgesamt) angepeilte Gefühl transportiert wird. Für technische Glanzleistungen ist in diesem Zusammenhang ebenso wenig Platz wie für kreative Höhenflüge, wirklich neue Elemente beschränken sich auf den gelungenen Einsatz eines Cellisten, und trotz der fraglos vorhandenen Dynamik wirkt das perfekt produzierte "Doombound" zu jeder Zeit wie aus einem Guss. Keine Kurzgeschichtensammlung, sondern ein monolithischer Wälzer, dem man jenseits seiner durchaus vorhandenen Eigenständigkeit die Herkunft aus größeren Zusammenhängen anmerkt.
Eine derart konsequente Mischung aus Konzepttreue und musikalischer Verweigerungshaltung geht natürlich manchmal in die Hose - hier hat es den Opener "Bloodstained" erwischt - entschädigt dafür jedoch über weite Strecken mit einem Flow, der nicht nur aufgrund der Thematik immer wieder an Bands wie SUMMONING erinnert: "Doombound" pendelt gekonnt zwischen Lenor-Charme ("Enchanted"), hymnischem Uptempo ("Last Of The Lords") und mittelschnellen Stücken ("Olden Gods"), vermittelt dem Hörer dabei jedoch stets das Gefühl, dass er hier einem zusammenhängenden Epos beiwohnt. Dass diese an Soundtracks erinnernde Stimmung zu einem gewissen Teil mit Wiederholungen erkauft wird, mag den schweren Stand BATTLELOREs bei weiten Teilen der Metallergewerkschaft erklären - einen wirklichen Malus allerdings mag ich darin (wie eben bei SUMMONING) nicht erkennen. Es ist schlichtweg eine dem Thema angemessene Erzählweise.
Insgesamt darf man der Band zu einem gelungenen Nachfolger für "The Last Alliance" gratulieren, denn "Doombound" vereint die Stärken des Septetts und wirkt insgesamt sogar noch ein wenig dynamischer als der Vorgänger. Wer mit diesem bereits seine liebe Not hatte, darf folglich aufatmen - das heiß geliebte finnische Feindbild tritt oberflächlich noch immer auf der Stelle.
Alle anderen freuen sich auf einen weiteren stimmungsvoll arrangierten Trip nach Mittelerde, dessen durchaus detailliertem Fluss man sich am besten unter Kopfhörern hingibt. In Sachen konzeptioneller Konsequenz und Immersion nämlich können BATTLELORE auch 2011 überzeugen. Hörproben findet ihr hier:
Amazon.de
Hinweis: Das Digipak kommt mit einer Bonus-DVD, die zwei Auftritte im Club Nosturi und diverse Clips enthält:
1. Storm of the blades
2. Dalier - Queens of the Dalan
3. We are the legions
4. Sons of Riddermack
5. Ghan of the woods
6. Raging goblin
7. Green dragon
8. Smordmaster
9. House of Herves
10. Moontower
11. The great gathering
* Third Immortal (Videoclip)
* House Of Heroes (Videoclip)
* Storm Of The Blade (Videoclip)
* Journey To Undying Lands (Videoclip)
* Tourreport: Europatour 2007, Finnlandtour 2008 (ca. 2 Stunden)
* Fotos
Wie schon der Vorgänger "The Last Alliance" ist "Doombound" zunächst geprägt von fließenden Breitwandriffs, zerbrechlichen Gitarrenzupfereien und einem gerüttelt Maß orchestraler Keyboardflächen. Die düsteren Texte (Fluch, Schlachten, Inzest) werden in männlich-weiblichem Wechselgesang dargeboten, wobei die Band es einmal mehr schafft, auf allzu opernhafte Allüren zu verzichten und Kaisa Jouhki eher als leicht melancholische Níniel zu etablieren, während Tomi Mykkänen einen ziemlich angepissten Túrin zu Gehör bringt. Beide Stimmen wirken von der Anlage her vergleichsweise beschränkt, woran auch der geringfügig erhöhte Anteil männlichen Klargesangs nichts ändert - im Endeffekt jedoch macht gerade diese nicht auf scharfe Kontraste bedachte Herangehensweise den Reiz der Finnen aus. In Verbindung mit den alles andere als hektischen Kompositionen nämlich entwickelt das Album trotz überwiegend kurzer Songs einen ziemlich ausladenden Charakter, der durch den oft songübergreifenden Fluss noch verstärkt wird.
Womit wir beim Kern der Sache und gleichzeitig beim erwähnten Spaltungspotenzial wären: BATTLELORE verstehen sich darauf, musikalische Themen zu setzen und schwingen zu lassen, sie verweigern sich meines Erachtens bewusst modernen Hörgewohnheiten zwischen Spastik und Extrem, verzichten innerhalb ihres Schaffens bisweilen sogar auf allzu einzigartige Momente, damit am Ende das für die jeweilige Scheibe (und das Bandkonzept insgesamt) angepeilte Gefühl transportiert wird. Für technische Glanzleistungen ist in diesem Zusammenhang ebenso wenig Platz wie für kreative Höhenflüge, wirklich neue Elemente beschränken sich auf den gelungenen Einsatz eines Cellisten, und trotz der fraglos vorhandenen Dynamik wirkt das perfekt produzierte "Doombound" zu jeder Zeit wie aus einem Guss. Keine Kurzgeschichtensammlung, sondern ein monolithischer Wälzer, dem man jenseits seiner durchaus vorhandenen Eigenständigkeit die Herkunft aus größeren Zusammenhängen anmerkt.
Eine derart konsequente Mischung aus Konzepttreue und musikalischer Verweigerungshaltung geht natürlich manchmal in die Hose - hier hat es den Opener "Bloodstained" erwischt - entschädigt dafür jedoch über weite Strecken mit einem Flow, der nicht nur aufgrund der Thematik immer wieder an Bands wie SUMMONING erinnert: "Doombound" pendelt gekonnt zwischen Lenor-Charme ("Enchanted"), hymnischem Uptempo ("Last Of The Lords") und mittelschnellen Stücken ("Olden Gods"), vermittelt dem Hörer dabei jedoch stets das Gefühl, dass er hier einem zusammenhängenden Epos beiwohnt. Dass diese an Soundtracks erinnernde Stimmung zu einem gewissen Teil mit Wiederholungen erkauft wird, mag den schweren Stand BATTLELOREs bei weiten Teilen der Metallergewerkschaft erklären - einen wirklichen Malus allerdings mag ich darin (wie eben bei SUMMONING) nicht erkennen. Es ist schlichtweg eine dem Thema angemessene Erzählweise.
Insgesamt darf man der Band zu einem gelungenen Nachfolger für "The Last Alliance" gratulieren, denn "Doombound" vereint die Stärken des Septetts und wirkt insgesamt sogar noch ein wenig dynamischer als der Vorgänger. Wer mit diesem bereits seine liebe Not hatte, darf folglich aufatmen - das heiß geliebte finnische Feindbild tritt oberflächlich noch immer auf der Stelle.
Alle anderen freuen sich auf einen weiteren stimmungsvoll arrangierten Trip nach Mittelerde, dessen durchaus detailliertem Fluss man sich am besten unter Kopfhörern hingibt. In Sachen konzeptioneller Konsequenz und Immersion nämlich können BATTLELORE auch 2011 überzeugen. Hörproben findet ihr hier:
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Hinweis: Das Digipak kommt mit einer Bonus-DVD, die zwei Auftritte im Club Nosturi und diverse Clips enthält:
1. Storm of the blades
2. Dalier - Queens of the Dalan
3. We are the legions
4. Sons of Riddermack
5. Ghan of the woods
6. Raging goblin
7. Green dragon
8. Smordmaster
9. House of Herves
10. Moontower
11. The great gathering
* Third Immortal (Videoclip)
* House Of Heroes (Videoclip)
* Storm Of The Blade (Videoclip)
* Journey To Undying Lands (Videoclip)
* Tourreport: Europatour 2007, Finnlandtour 2008 (ca. 2 Stunden)
* Fotos
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche