Sirenia - The 13th Floor

Sirenia - The 13th Floor
Gothic Metal
erschienen am 23.01.2009 bei Nuclear Blast
dauert 43:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Path To Decay
2. Lost In Life
3. The Mind Maelstrom
4. The Seventh Summer
5. Beyond Life's Scenery
6. The Lucid Door
7. Led Astray
8. Winterborn 77
9. Sirens Of The Seven Seas

Die Bloodchamber meint:

Neue Runde, neues Glück. Die Besetzung der weiblichen Stimme ist bei SIRENIA fast schon ein Running Gag, und so präsentiert uns Bandkopf Morten auf dem vierten Album (neben einem neuen Gitarristen) erneut eine neue Frau am Mikrofon. Als Ailyn hat sie sich der Welt vorgestellt und stimmlich liegt sie mit ihren Vorgängerinnen ungefähr auf einer Wellenlänge. Aber was hat sich sonst noch so getan in den letzten zwei Jahren? Viel norwegischer Schnee ist runtergekommen in Norwegen, aber SIRENIA lutschen immer noch an ihrem alten Eiszapfen.

Und so wird man beim erstmaligen Durchhören von „The 13th Floor“ beinahe in Versuchung geführt, einem imaginären Morten die Frage an den Kopf zu werfen, ob das jetzt wirklich alles sein Ernst sei. Mehrfach hat man das Gefühl, die Songs von „Nine Destinies And A Downfall“ mit minimal veränderten Noten in neuer Einspielung vorzufinden. Konzeptionell klammert man sich also immer noch am damals eingeführten Dauerlutscher-Songwriting fest, aber verdammte Scheiße, die Dinger gehen immer noch sofort in den Kopf.

Somit ist man eine knappe Dreiviertelstunde hin und her gerissen. Einerseits bleiben Überraschungen weitgehend aus (Sieht man mal von dem durch cleanen Männergesang geprägten „Sirens Of The Seven Seas“ ab), andererseits hat die Band es einfach raus, flutschige Ohrwurm-Gothic-Songs zu produzieren, allesamt mit niedlichem Frauengesang, einfachen Gitarrenriffs, seltenen Muskel-Growls, ganz viel synthetischem Bombast und einem Chor, dessen Mitglieder als Kinder in einen Lateintopf gefallen sind. Im Gesamtbild ist zwar eine leichte Rückbesinnung an etwas weniger berechnende Anfangstage auszumachen, viele alte Fans werden aber nach wie vor ein wenig die Nase rümpfen.

Da mir persönlich die noch deutlicher ausgeprägte „Leckt mich, ich mach jetzt Popmusik, ohne euch zu fragen“-Attitüde des Vorgängers im Vergleich dazu einen Tick besser gefällt (auch wenn ich damit bei den Kollegen nicht unbedingt immer auf offene Ohren gestoßen bin), die aktuelle Scheibe nach vielen Durchläufen aber auch nicht von schlechten Eltern ist, vergebe ich mal ein Pünktchen weniger.
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