Auch auf die Gefahr hin, dass die folgende These aufgesetzt oder klischeehaft oder albern wirkt, möchte ich sie aufstellen: VOMITORY gehört zu den Bands, bei denen man einfach ein Bier trinken sollte, wenn man ihre Alben hört. Ausnahmen bilden der Straßenverkehr und der Beischlaf, aber ansonsten sehe ich keine Angriffspunkte und selbst Michel Friedmann dürfte seine Probleme haben, da welche zu finden. Angeblich gehören die Schweden ja auch zu den am unterbewertetsten Bands des Genres oder zumindest zu denen, die noch nicht den großen durchschlagenden Erfolg feiern konnten. Nun, wenn ich sehe wie groß die Vorfreude einiger auch in unserem Forum auf „Carnage Euphoria“ ist, kommt man ins Grübeln, was das angeht.

VOMITORY gehören zu denen, die sich in letzter Zeit musikalisch kaum vom Fleck bewegt haben. Aus gutem Grund, denn die Veröffentlichungen waren durchgehend von großer Qualität. Das trifft auch durchaus auf die aktuelle Veröffentlichung zu, denn das Quartett versetzt mit seiner Art des schwedischen Death Metals immer noch Berge und zeigt, wie man es richtig macht. Verglichen mit dem Vorgänger fällt das Urteil im Mai 2009 allerdings ein wenig nüchterner aus. Was die Band in der Vergangenheit für sich verbuchen konnte, waren die Ausflüge in Grind- und Crustcoregefilde, was einen nicht zu verachtenden Zacken Schärfe ins Spiel gebracht hat. Auf diese Reise begeben sie sich aktuell leider höchst selten und beschneiden sich dadurch selbst ein Stück weit.

So bleibt ein Stück stählerner Tod, zu dem man sonst keine großen Worte verlieren muss. Die wahrscheinlich sehr hohen Erwartungshaltungen, die auf Grund des Vorgängers „Terrorize Brutalize Sodomize“ zurecht bestehen, werden bei einigen wohl nicht erfüllt werden können. Für sich betrachtet rotiert aber seit einigen Tagen ein durchaus ansprechendes Album in meinem kleinen, neuen und durchaus tapferen PC, mit dessen Kauf (so man denn vorgewarnt ist) man eigentlich keinen Fehler begehen kann.