Unsoul - Magnetic Mountain

Unsoul - Magnetic Mountain
Death Metal / Progressive Rock
erschienen im Dezember 2008 bei SetAlight Records
dauert 42:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Magnitogorsk
2. Way Less Space
3. Rebel Prostitute
4. Swancorpse
5. Neverest
6. Contratto Senza Pietá
7. Dance Your Legs Off
8. Pre-
9. Post-
10. I-Loss
11. Breaking The Frames
12. Secret City

Die Bloodchamber meint:

Da haben wir es also, das von mir sehnlichst erwartete, ja herbeigesehnte Albumdebut der Berliner, die mich schon seit einiger Zeit begleiten, live immer wieder durch Vitalität, musikalischen Mut und Eigenständigkeit begeisterten und mit ihren Demos schon das eine oder andere Zeichen setzten konnten.

"Magnetic Mountain" heißt nun der Brocken, der sich anschickt, im Gehörgang eine klaffende, dauerhaft blutende Wunde zu reißen. Wer mit dem bisherigen Schaffen vertraut war, wird vieles finden, was ein Markenzeichen ist und sich als wohlklingend und funktional erwiesen hat, wie zum Beispiel die mittlerweile leicht variierte, strukturiertere, ja groovendere Gitarrenarbeit oder den Gesang, stärkere Veränderungen zum "Welcome to Anexia" Demo betreffen instrumental vor allen Dingen die Keyboards, die nun den temorär auftauchenden quasigothischen Kitsch, der damals noch zu hören war komplett entsorgte und mit sehr schweren Synthies die teils heftig nach Siebzigern/ zeitigen Achtzigern tönen ersetzte und erstaunlich gut und fett ins Gesamtbild passen. Durch die Hinzunahme verschiedenster Gäste, die weiblichen und männlichen Klargesang beisteuern, Klarinette oder Saxophon spielen, wird das Klangbild in Nuancen aber sehr effektiv erweitert und abwechslungsreich gestaltet.
Wie Ihr merkt, winde ich mich noch etwas, den Kind einen Namen zu geben, denn eine Kategorisierung der Musik fällt nicht leicht. Ist es Death Metal? Nein, ganz sicher nicht, Prog Rock? Auch nicht. Softporno Soundtrack? Manchmal. Im Grunde jedoch eine Kombination aus allem, sehr eigenständig, dabei hin und wieder dezent an neuere THE DILLINGER ESCAPE PLAN erinnernd und einer deutlich erkennbaren stilistischen Linie folgend, sich einer Schublade konsequent verweigernd. Das ist auch die absolute Stärke des Albums: Ein Extremmetalalbum, welches hörbar, groovig und eigenständig ist, ohne zu nerven. Bravo.

Was gibts zu meckern? Wenig! Eigentlich stört mich nur der extrem dünne Klang der Becken, die wirklich nicht gut klingen und etwas Schärfe vermissen lassen und so den exzellent und fett bratenden Gitarren im hohen Frequenzbereich rein gar nichts entgegen zu setzen haben.

Das Album wurde als Eigenproduktion veröffentlicht, jedoch hat sich mittlerweile das Berliner Label "Setalight Records" der Sache angenommen...wollen wir hoffen, daß es der Band etwas mehr Öffentlichkeit verschafft.

Mittlerweile wurde auf der Myspace Seite der Band ein brandneues Stück "New Eyes for a New Blindness" präsentiert welches den hier zelebrierten Stil mit Bläsersätzen und Gastsängerin weiter verfeinert und einen vagen Ausblick auf das kommende Schaffen der Berliner erlaubt...
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