W.A.S.P. - Babylon
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Crazy
2. Live To Die Another Day
3. Babylon's Burning
4. Burn
5. Into The Fire
6. Thunder Red
7. Seas Of Fire
8. Godless Run
9. Promised Land (Chuck Berry Cover)
Die Bloodchamber meint:
Ähnlich wie die Jungfrau zum Kinde bin ich dazu gekommen, das Review zur neuen W.A.S.P. Scheibe zu schreiben, war mir die Band doch vorher mehr durch alte Gerichtsvideos feat. Tipper Gore und durch seltsam humorlose Interviews von Meister Blackie Lawless bekannt, als durch die musikalischen Errungenschaften im epischen Backkatalog.
Ganz anders als die Außendarstellung des Meisters präsentiert sich die Musik, denn auch wenn die Texte ernste Themen behandeln mögen, so sind die rockig-metallischen Klänge, die den Boxen entströmen vor allem Gute Laune Musik, bestens geeignet zum Rocken, Trinken und meinetwegen auch Tanzen und mit dem Motorrad cruisen. Allein schon nach dem grandiosen Eröffnungstrio mit dem rockigen „Crazy“, dem mitreißenden „Live To Die Another Day“ und dem unter die Haut gehenden „Babylon's Burning“ ist klar, dass „Babylon“ ein Gewinneralbum ist. Keine Spur von einem grantelnden alten Mann und seinen Spießgesellen, die nichts Besseres zu tun haben, denn denen liegt das Schreiben von den genannten Granaten oder auch Liedern wie dem RAINBOW Flair versprühenden, hervorragenden (!) „Burn“ unter Garantie nicht mehr im Blut.
Dabei klingen W.A.S.P. gleichzeitig etwas altbacken und dennoch frisch und modern, sie drehen sozusagen einen der nervigsten Radiosprüche aller Zeiten ins Positive, indem sie das Beste der 70er, 80er, 90er und von heute in einen Kessel werfen und in eine unwiderstehliche Mischung verwandeln. Wenn den Herren dabei in der zweiten Hälfte nicht etwas die Luft ausgehen würde, also die Lieder statt fantastisch nur noch gut bis sehr gut sind, wobei besonders „Godless Run“ etwas zu viel 80er Schwülstigkeit ausstrahlt, wäre für „Babylon“ in der Bewertung fast alles drin gewesen. So gibt die Note die Wirkung des Albums wieder: man hört es jederzeit gerne, es nutzt sich nicht schnell ab und bereitet immer wieder Freude.
Diejenigen, die mit dem gesamten Schaffen der Band vertraut sind, werden sicher hier und da Selbstrecycling entdecken, allgemein weniger überrascht sein und dürfen in Konsequenz die Punktzahl leicht nach unten korrigieren. Für mich sind die Auswirkungen quasi spiegelverkehrt: „Babylon“ ist der Anlass, mich mit dem Backkatalog von W.A.S.P. zu beschäftigen, und wer sonst da draußen mit der Musik der Band ebenfalls noch nicht vertraut ist, für den ist es spätestens jetzt höchste Eisenbahn, das nachzuholen. Denn wer nach 27 Jahren auf dem 14. Album seiner Band noch so überragende Lieder schreiben kann, muss zwangsläufig bereits einige Großtaten im Schrank stehen haben.
Chapeau Blackie Lawless & W.A.S.P., auch für die sympathische Wahl des abschließenden Chuck Berry Covers!
Ganz anders als die Außendarstellung des Meisters präsentiert sich die Musik, denn auch wenn die Texte ernste Themen behandeln mögen, so sind die rockig-metallischen Klänge, die den Boxen entströmen vor allem Gute Laune Musik, bestens geeignet zum Rocken, Trinken und meinetwegen auch Tanzen und mit dem Motorrad cruisen. Allein schon nach dem grandiosen Eröffnungstrio mit dem rockigen „Crazy“, dem mitreißenden „Live To Die Another Day“ und dem unter die Haut gehenden „Babylon's Burning“ ist klar, dass „Babylon“ ein Gewinneralbum ist. Keine Spur von einem grantelnden alten Mann und seinen Spießgesellen, die nichts Besseres zu tun haben, denn denen liegt das Schreiben von den genannten Granaten oder auch Liedern wie dem RAINBOW Flair versprühenden, hervorragenden (!) „Burn“ unter Garantie nicht mehr im Blut.
Dabei klingen W.A.S.P. gleichzeitig etwas altbacken und dennoch frisch und modern, sie drehen sozusagen einen der nervigsten Radiosprüche aller Zeiten ins Positive, indem sie das Beste der 70er, 80er, 90er und von heute in einen Kessel werfen und in eine unwiderstehliche Mischung verwandeln. Wenn den Herren dabei in der zweiten Hälfte nicht etwas die Luft ausgehen würde, also die Lieder statt fantastisch nur noch gut bis sehr gut sind, wobei besonders „Godless Run“ etwas zu viel 80er Schwülstigkeit ausstrahlt, wäre für „Babylon“ in der Bewertung fast alles drin gewesen. So gibt die Note die Wirkung des Albums wieder: man hört es jederzeit gerne, es nutzt sich nicht schnell ab und bereitet immer wieder Freude.
Diejenigen, die mit dem gesamten Schaffen der Band vertraut sind, werden sicher hier und da Selbstrecycling entdecken, allgemein weniger überrascht sein und dürfen in Konsequenz die Punktzahl leicht nach unten korrigieren. Für mich sind die Auswirkungen quasi spiegelverkehrt: „Babylon“ ist der Anlass, mich mit dem Backkatalog von W.A.S.P. zu beschäftigen, und wer sonst da draußen mit der Musik der Band ebenfalls noch nicht vertraut ist, für den ist es spätestens jetzt höchste Eisenbahn, das nachzuholen. Denn wer nach 27 Jahren auf dem 14. Album seiner Band noch so überragende Lieder schreiben kann, muss zwangsläufig bereits einige Großtaten im Schrank stehen haben.
Chapeau Blackie Lawless & W.A.S.P., auch für die sympathische Wahl des abschließenden Chuck Berry Covers!
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod