Gama Bomb - Tales From The Grave In Space
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Slam Anthem
2. New Eliminators Of Atlantis B.C.
3. Three Witches
4. Last Ninjas Unite
5. Escape From Scarecrow Mountain
6. Mussolini Mosh
7. We Respect You
8. Apocalypse 1997
9. Return To Blood Castle
10. Polterghost
11. Skeletron
12. Mummy Invasion
Die Bloodchamber meint:
Zusammen mit dem experimentierfreudigen Label Earache haben GAMA BOMB ihr neues Album „Tales From The Grave In Space“ zuerst kostenlos im Netz zur Verfügung gestellt, so dass sich mögliche Interessenten vor der geplanten Veröffentlichung auf klassischen Tonträgern im Januar 2010 bereits davon überzeugen können, ob die Scheibe ihnen die Investition wert ist. Was für die Band vor allem ein Glücksfall im Bezug auf die Steigerung des Bekanntheitsgrades ist, ist für Earache ein Testballon, um die Gegebenheiten des modernen Marktes zu testen und zu reizen.
Dass die Wahl für das Experiment auf die Nordiren GAMA BOMB gefallen ist, ist ein wenig zwiespältig. Zum einen scheint es eine geschickte Wahl, weil der Thrash Metal zur Zeit einen Höhenflug erlebt wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, zum anderen ist eben das auch das Risiko, denn angesichts hinter jeder Bierdose hervorspringender neuer Bands & Releases muss man auch dazu in der Lage sein, sich in diesem Minenfeld zu behaupten, damit die Hörer bereit sind, quasi im Nachhinein Geld für „Tales From The Grave In Space“ zu zahlen. Wie und ob sich das Experiment auszahlen wird, wird sich aber erst im nächsten Jahr erweisen, so dass die Konzentration vorerst auf der Musik liegt.
Die Spielzeit von nur wenig mehr als einer halben Stunde verteilt auf 12 Lieder deutet bereits an, dass GAMA BOMB weniger episch und verspielt daherkommen. So entpuppt sich „Tales From The Grave In Space“ denn auch als lupenreiner schneller und direkter Angriffsthrash. Von der ersten bis zur letzten Sekunde kennen die fünf Kerle nur den Vorwärtsgang, der versehen ist mit einigen Melodien, in denen zumindest ein Teil der Instrumentalbesetzung kurzzeitig das Tempo etwas drosselt, nur um gleich wieder die Schaltwippen fliegen zu lassen. Dazu gibt es eine Menge spitze Schreie von Frontmann Philly Byrne, der sich auch sonst oft in vergleichsweise höheren Stimmlagen bewegt und die Botschaften von diversen (Weltraum-) Monstern und anderem fiesen Getier auch mal fast schon hysterisch giftig an den Mann bringt. Ganz ins Lager der Sänger, die nur geliebt oder gehasst werden, bewegt er sich damit noch nicht, aber eine gewisse Gewöhnungsbedürftigkeit erfordert sein Gesang auf jeden Fall.
Zu dem Spaß gesellen sich gerne auch mal Crew Shouts, kleine Soli und in „Skeletron“ ein paar Weltraum-Roboter Stimmeffekte, so dass in dem rasenden Inferno zumindest für ein paar Unterscheidungsmerkmale zwischen den Liedern gesorgt ist. Außerdem versucht man so natürlich den Abnutzungsfaktor der Platte etwas zu verringern, denn bei allem Spaß, den das Album macht, ist die Gefahr, dass das halbstündige Inferno durchrauscht, nicht zu verachten. Das kurze „Mussolini Mosh“ ist trotz Geschwindigkeit und Aggression eine fast schon willkommene Ruhepause, einfach weil es einen etwas anderen Charakter aufweist als die anderen Lieder.
Im Verhältnis zu den ähnlich gepolten MUNICIPAL WASTE haben GAMA BOMB so leicht die Nase vorne, auch wenn es sich zu „Tales From A Grave In Space“ nicht so leicht Party machen lässt wie zu „Massive Aggressive“, was auch an der höheren Dosis NWOBHM bei den Iren liegt, die anders als die Amerikaner sich nicht ausschließlich auf den Moshfaktor von oldschooligem Thrash verlassen.
Zur Großartigkeit fehlt GAMA BOMB zwar noch etwas mehr Abwechslung (besonders in punkto Tempovariation), und ein paar herausstechende einzelne Hits wären auch nicht schlecht gewesen, aber das Album wird sein Geld im Januar durchaus wert sein.
Dass die Wahl für das Experiment auf die Nordiren GAMA BOMB gefallen ist, ist ein wenig zwiespältig. Zum einen scheint es eine geschickte Wahl, weil der Thrash Metal zur Zeit einen Höhenflug erlebt wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, zum anderen ist eben das auch das Risiko, denn angesichts hinter jeder Bierdose hervorspringender neuer Bands & Releases muss man auch dazu in der Lage sein, sich in diesem Minenfeld zu behaupten, damit die Hörer bereit sind, quasi im Nachhinein Geld für „Tales From The Grave In Space“ zu zahlen. Wie und ob sich das Experiment auszahlen wird, wird sich aber erst im nächsten Jahr erweisen, so dass die Konzentration vorerst auf der Musik liegt.
Die Spielzeit von nur wenig mehr als einer halben Stunde verteilt auf 12 Lieder deutet bereits an, dass GAMA BOMB weniger episch und verspielt daherkommen. So entpuppt sich „Tales From The Grave In Space“ denn auch als lupenreiner schneller und direkter Angriffsthrash. Von der ersten bis zur letzten Sekunde kennen die fünf Kerle nur den Vorwärtsgang, der versehen ist mit einigen Melodien, in denen zumindest ein Teil der Instrumentalbesetzung kurzzeitig das Tempo etwas drosselt, nur um gleich wieder die Schaltwippen fliegen zu lassen. Dazu gibt es eine Menge spitze Schreie von Frontmann Philly Byrne, der sich auch sonst oft in vergleichsweise höheren Stimmlagen bewegt und die Botschaften von diversen (Weltraum-) Monstern und anderem fiesen Getier auch mal fast schon hysterisch giftig an den Mann bringt. Ganz ins Lager der Sänger, die nur geliebt oder gehasst werden, bewegt er sich damit noch nicht, aber eine gewisse Gewöhnungsbedürftigkeit erfordert sein Gesang auf jeden Fall.
Zu dem Spaß gesellen sich gerne auch mal Crew Shouts, kleine Soli und in „Skeletron“ ein paar Weltraum-Roboter Stimmeffekte, so dass in dem rasenden Inferno zumindest für ein paar Unterscheidungsmerkmale zwischen den Liedern gesorgt ist. Außerdem versucht man so natürlich den Abnutzungsfaktor der Platte etwas zu verringern, denn bei allem Spaß, den das Album macht, ist die Gefahr, dass das halbstündige Inferno durchrauscht, nicht zu verachten. Das kurze „Mussolini Mosh“ ist trotz Geschwindigkeit und Aggression eine fast schon willkommene Ruhepause, einfach weil es einen etwas anderen Charakter aufweist als die anderen Lieder.
Im Verhältnis zu den ähnlich gepolten MUNICIPAL WASTE haben GAMA BOMB so leicht die Nase vorne, auch wenn es sich zu „Tales From A Grave In Space“ nicht so leicht Party machen lässt wie zu „Massive Aggressive“, was auch an der höheren Dosis NWOBHM bei den Iren liegt, die anders als die Amerikaner sich nicht ausschließlich auf den Moshfaktor von oldschooligem Thrash verlassen.
Zur Großartigkeit fehlt GAMA BOMB zwar noch etwas mehr Abwechslung (besonders in punkto Tempovariation), und ein paar herausstechende einzelne Hits wären auch nicht schlecht gewesen, aber das Album wird sein Geld im Januar durchaus wert sein.
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.