Lake Of Tears - Forever Autumn
Rock / Gothic Rock
erschienen in 1999
dauert 45:37 min
erschienen in 1999
dauert 45:37 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. So fell autumn rain
2. Hold on tight
3. Forever autumn
4. Pagan wish
5. Otherwheres
6. The homecoming
7. Come night I reign
8. Demon you/Lily anne
9. To blossom blue
Die Bloodchamber meint:
Was für ein Album: Es ist kaum zwei Jahre her, dass Katatonia mit "Discouraged Ones" eine der traurigsten Platten aller Zeiten aufgenommen hatten, da stehen ihre Landsmänner von Lake of Tears mit "Forever Autumn" in der Tür - jener vertonten Herbstmelancholie, die nichts als endgültigen Abschied in sich trägt.
Vergessen ist die Zuversicht des Vorgängers, gewichen einem Gefühl des drückenden Verlustes, das sich so leise wie unerbittlich durch alle Songs der Scheibe zieht und selbst anfangs friedliche Kompositionen wie "So fell autumn rain", den akkustischen Titeltrack oder das an Uriah Heep erinnernde "The homecoming" in Hymnen voll verzweifelter Anmut verwandelt. Vereinzelte metallischere Songs wie "Pagan Wish" oder das fordernde "Demon You" sind dann letztendlich nur Wunsch und ohn- mächtiges Aufbäumen, bevor man sich wieder ins Unausweichliche fügt.
Vergessen ist in gewisser Hinsicht auch das psychedelische Element - statt- dessen sorgen nun vor allem Cello, Piano und vermehrt folkige Anklänge für einen neuen Realismus, der die zutiefst lyrischen Geschichten Brennares fast greifbar macht. Natürlich: Die Einflüsse diverser Prog- Größen aus den 70ern (insbesondere im Keyboardbereich) lassen sich auch auf "Forever Autumn" nicht verleugnen, allerdings sind die Songs hier von jeglichem Ballast befreit und leben abseits verspielten Hippiegetues von jener Klarheit, die man sonst vielleicht in guten Popsongs findet. Leonard Cohen besaß diese reduzierte Eleganz, hier und da auch der zugänglichere Nick Cave, und zusammen mit der ureigenen Atmosphäre der Schweden ergibt sich so ein Strauß bittersüßer Momentaufnahmen - die großen Gesten jedenfalls haben genauso ausgedient, wie die Hoffnung auf den metaphorischen Frühling.
Härtetechnisch ist "Forever Autumn" mit Sicherheit das zurückhaltendste Album von LOT. Die Elchtod-Wurzeln sind mittlerweile gänzlich veschwunden und dem ein oder anderen mag die elektrische Gitarre schmerzlich fehlen, andererseits könnte man auch einwerfen, dass wir es hier lediglich mit einer etwas anderen Interpretation bandtypischen Materials zu tun haben. Die einprägsamen Gesangslinien, sowie durchweg gelungene Gitarrensoli räumen diesbezügliche Zweifel dann auch schnell und gründlich aus.
Und wenn das provenzialisch angehauchte "To blossom blue" samt Akkordeon die Platte nach 45 Minuten beschliesst, sollte auch dem Letzten klar geworden sein, dass wir es hier mit einem weiteren Höhepunkt im Schaffen dieser Truppe zu tun haben - stimmiger kann man das Wesen der Melancholie wohl schwerlich beschreiben.
Vergessen ist die Zuversicht des Vorgängers, gewichen einem Gefühl des drückenden Verlustes, das sich so leise wie unerbittlich durch alle Songs der Scheibe zieht und selbst anfangs friedliche Kompositionen wie "So fell autumn rain", den akkustischen Titeltrack oder das an Uriah Heep erinnernde "The homecoming" in Hymnen voll verzweifelter Anmut verwandelt. Vereinzelte metallischere Songs wie "Pagan Wish" oder das fordernde "Demon You" sind dann letztendlich nur Wunsch und ohn- mächtiges Aufbäumen, bevor man sich wieder ins Unausweichliche fügt.
Vergessen ist in gewisser Hinsicht auch das psychedelische Element - statt- dessen sorgen nun vor allem Cello, Piano und vermehrt folkige Anklänge für einen neuen Realismus, der die zutiefst lyrischen Geschichten Brennares fast greifbar macht. Natürlich: Die Einflüsse diverser Prog- Größen aus den 70ern (insbesondere im Keyboardbereich) lassen sich auch auf "Forever Autumn" nicht verleugnen, allerdings sind die Songs hier von jeglichem Ballast befreit und leben abseits verspielten Hippiegetues von jener Klarheit, die man sonst vielleicht in guten Popsongs findet. Leonard Cohen besaß diese reduzierte Eleganz, hier und da auch der zugänglichere Nick Cave, und zusammen mit der ureigenen Atmosphäre der Schweden ergibt sich so ein Strauß bittersüßer Momentaufnahmen - die großen Gesten jedenfalls haben genauso ausgedient, wie die Hoffnung auf den metaphorischen Frühling.
Härtetechnisch ist "Forever Autumn" mit Sicherheit das zurückhaltendste Album von LOT. Die Elchtod-Wurzeln sind mittlerweile gänzlich veschwunden und dem ein oder anderen mag die elektrische Gitarre schmerzlich fehlen, andererseits könnte man auch einwerfen, dass wir es hier lediglich mit einer etwas anderen Interpretation bandtypischen Materials zu tun haben. Die einprägsamen Gesangslinien, sowie durchweg gelungene Gitarrensoli räumen diesbezügliche Zweifel dann auch schnell und gründlich aus.
Und wenn das provenzialisch angehauchte "To blossom blue" samt Akkordeon die Platte nach 45 Minuten beschliesst, sollte auch dem Letzten klar geworden sein, dass wir es hier mit einem weiteren Höhepunkt im Schaffen dieser Truppe zu tun haben - stimmiger kann man das Wesen der Melancholie wohl schwerlich beschreiben.