Lake Of Tears - Moons And Mushrooms
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Last Purple Skies
2. Waiting Counting
3. Like A Leaf
4. Children Of The Grey
5. Head On Phantom
6. Island Earth
7. Planet Of The Penguins
Die Bloodchamber meint:
Nach mehr als drei Jahren präsentieren LAKE OF TEARS knapp 38 Minuten neue Musik, womit klar sein dürfte, dass es wieder kein ambitioniertes Konzeptalbum geworden ist. Bevor ich mich vom grandiosen Cover der Scheibe einlullen lasse, kommen wir daher schnell zum musikalischen Teil des Silberlings.
"Moons And Mushrooms" führt die auf dem stilistisch ähnlichen "Black Brick Road" begonnene Wanderung fort, windet sich vom stonerlastigen Opener "Last Purple Sky" über melodische Goth-Rocker des Kalibers "Island Earth" und "Head On Phantom" mit prägnanten Basslinien, hin zu Flauschewölkchen wie "Waiting Counting" und vor allem der grandios verorgelten Ballade "Like A Leaf". Etwas abseits steht daneben der doomige Rausschmeißer "Planet Of The Penguins", welcher nicht nur einen genialen Titel, sondern auch musikalische Rückgriffe in ganz alte Zeiten mit sich bringt - so bedrückend hat man LAKE OF TEARS jedenfalls schon lange nicht mehr erlebt.
Dazwischen darf bei "You Better Breathe..." und "Children Of Grey" (recht modern, aber besser als "Crazyman") natürlich durchaus gerockt werden, ohne jedoch dass man darüber in Schweiß ausbrechen müsste: LAKE OF TEARS wollen nicht, dass ihr euren Frust herauslasst, sie kommen einfach, saugen ihn in sich auf und strafen ihn mit Gelassenheit, bis er in einem kleinem Wölkchen verpufft.
Gerade bei den zugänglicheren Songs fallen erneut die sehr stimmigen Keys ins Auge, die den Klang der Band seit „Crimson Cosmos“-Tagen bereichern, ohne ihn zu dominieren. Dass neben klassischen 70s-Trips auch immer wieder moderne Effekte auftauchen, trägt zum frischen Retrocharakter des Gesamtsounds nicht unwesentlich bei. Im Zusammenspiel mit den vielseitigen Gitarrenlicks entstehen so auf umwerfend einfache Art und Weise immer wieder Tiefendetails, die Abnutzungserscheinungen vorbeugen.
Ebenso auffällig ist die Rückkehr der leichten Ska-Anklänge in "Island Earth", in welchen sich der generelle Rückgriff auf Stimmungen (und die Stimme) von "Crimson Cosmos" und "The Neonai" manifestiert - LOT sind auf vorliegendem Album in Spielerlaune und ein glänzend aufgelegter Daniel Brennare ergötzt sich daran, oberflächliche Poptauglichkeit mit lyrischem Tiefsinn zu kontrastieren. Dass der Fronter auf seinem Gebiet ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, dürfte Begleitern der Band ja bereits seit Längerem bekannt sein.
Klar, LAKE OF TEARS könnte man mal wieder als eine der faulsten Bands aller Zeiten bezeichnen: Sie statten ihre riffseitig noch immer sehr reduzierten Songs mit gerade soviel Eingängigkeit und jenen 2-3 genialen Einfällen aus, daß man sie nach dem dritten Hören im Ohr behält.
Der Punkt aber ist: Sie haben diese genialen Einfälle, wie sie auch eine sehr menschliche Mischung aus Freude und Melancholie, aus zutiefst befriedigtem Vorsichhingrinsen und leiser Schwermut besitzen, die mit Wärme nur so um sich wirft und die Realität ganz sanft aus den Angeln hebt. Und eins glaube ich ganz fest: Wenn mehr Menschen diese Band hören würden, wären alle ein wenig glücklicher und die Welt hätte weniger Sorgenfalten...
"Moons And Mushrooms" ist ein Klassealbum, dem wegen extremer Kurzatmigkeit und relativer Innovationsferne zwar Abzüge drohen, welches sich in einer makellosen Diskografie aber trotzdem knapp vor "Black Brick Road" einreihen darf.
"Moons And Mushrooms" führt die auf dem stilistisch ähnlichen "Black Brick Road" begonnene Wanderung fort, windet sich vom stonerlastigen Opener "Last Purple Sky" über melodische Goth-Rocker des Kalibers "Island Earth" und "Head On Phantom" mit prägnanten Basslinien, hin zu Flauschewölkchen wie "Waiting Counting" und vor allem der grandios verorgelten Ballade "Like A Leaf". Etwas abseits steht daneben der doomige Rausschmeißer "Planet Of The Penguins", welcher nicht nur einen genialen Titel, sondern auch musikalische Rückgriffe in ganz alte Zeiten mit sich bringt - so bedrückend hat man LAKE OF TEARS jedenfalls schon lange nicht mehr erlebt.
Dazwischen darf bei "You Better Breathe..." und "Children Of Grey" (recht modern, aber besser als "Crazyman") natürlich durchaus gerockt werden, ohne jedoch dass man darüber in Schweiß ausbrechen müsste: LAKE OF TEARS wollen nicht, dass ihr euren Frust herauslasst, sie kommen einfach, saugen ihn in sich auf und strafen ihn mit Gelassenheit, bis er in einem kleinem Wölkchen verpufft.
Gerade bei den zugänglicheren Songs fallen erneut die sehr stimmigen Keys ins Auge, die den Klang der Band seit „Crimson Cosmos“-Tagen bereichern, ohne ihn zu dominieren. Dass neben klassischen 70s-Trips auch immer wieder moderne Effekte auftauchen, trägt zum frischen Retrocharakter des Gesamtsounds nicht unwesentlich bei. Im Zusammenspiel mit den vielseitigen Gitarrenlicks entstehen so auf umwerfend einfache Art und Weise immer wieder Tiefendetails, die Abnutzungserscheinungen vorbeugen.
Ebenso auffällig ist die Rückkehr der leichten Ska-Anklänge in "Island Earth", in welchen sich der generelle Rückgriff auf Stimmungen (und die Stimme) von "Crimson Cosmos" und "The Neonai" manifestiert - LOT sind auf vorliegendem Album in Spielerlaune und ein glänzend aufgelegter Daniel Brennare ergötzt sich daran, oberflächliche Poptauglichkeit mit lyrischem Tiefsinn zu kontrastieren. Dass der Fronter auf seinem Gebiet ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, dürfte Begleitern der Band ja bereits seit Längerem bekannt sein.
Klar, LAKE OF TEARS könnte man mal wieder als eine der faulsten Bands aller Zeiten bezeichnen: Sie statten ihre riffseitig noch immer sehr reduzierten Songs mit gerade soviel Eingängigkeit und jenen 2-3 genialen Einfällen aus, daß man sie nach dem dritten Hören im Ohr behält.
Der Punkt aber ist: Sie haben diese genialen Einfälle, wie sie auch eine sehr menschliche Mischung aus Freude und Melancholie, aus zutiefst befriedigtem Vorsichhingrinsen und leiser Schwermut besitzen, die mit Wärme nur so um sich wirft und die Realität ganz sanft aus den Angeln hebt. Und eins glaube ich ganz fest: Wenn mehr Menschen diese Band hören würden, wären alle ein wenig glücklicher und die Welt hätte weniger Sorgenfalten...
"Moons And Mushrooms" ist ein Klassealbum, dem wegen extremer Kurzatmigkeit und relativer Innovationsferne zwar Abzüge drohen, welches sich in einer makellosen Diskografie aber trotzdem knapp vor "Black Brick Road" einreihen darf.
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst