Impious - Hellucinate

Impious - Hellucinate
Death Thrash Metal
erschienen am 04.10.2004 bei Metal Blade Records
dauert 39:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Inject
2. Wicked Saints
3. Infernique
4. Hellucinations
5. Show Me Your God!
6. Death_Wish_Scar
7. Toxic Paranoia
8. Needles Nervosa
9. Bloodspill Revelation
10. Suicide Park

Die Bloodchamber meint:

Seit 1994 lassen die fünf Schweden mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Lebenszeichen auf die Metalgemeinde los und bereits seit ihrem ersten offiziellen Full-Lenght Album "Evilized" vor sechs Jahren wird ihnen mit eben solcher Regelmäßigkeit vorgeworfen, sich zu sehr an Genregrößen wie The Haunted zu orientieren. Mit dem letzten richtigen Output "The Killer" gelang es Impious schon ein wenig die eigene Richtung einzuschlagen, doch so richtig wollte es auch da nicht gelingen. Das selbe Problem haben die Jungs rund um Shouter Martin Åkeson leider noch immer, jedoch gelingt es ihnen sich zunehmend selbst zu entfalten.

Impious anno 2004 zeigen sich mit "Hellucinate" frischer und ein wenig experimentierfreudiger als früher, das macht schon das sehr gelungene Artwork von Thomas Ewerhard, ein deutscher Künstler, der bereits schon Coverartworks für Hypocrisy, Spock's Beard, The Crown, Flotsam And Jetsam und eine Menge anderer großer Bands anfertigte, deutlich. Hinter all diesen Änderungen könnte vielleicht der Labelwechsel von Karmageddon Media zu Metal Blade stehen, der den Jungs ein wenig Feuer unter dem Hintern gemacht hat. Weh tut's jedenfalls nicht, im Gegenteil, die kleine optische Aufmotzung macht Lust auf mehr und rein mit der Langrille.

Wie von den Schweden gewohnt, geht man beim Opener "Inject" bereits in die Vollen und bolzt kräftig los. Hierbei geht man wesentlich tighter und genauer an die Sache heran, was nicht zuletzt an der sehr druckvollen und knackigen Produktion liegt, die vor allem den angenehm thrashig angehauchten Gesang in den Vordergrund hebt. Währenddessen bringt man es stets klar auf den Punkt, was sich in den hektischen Breaks bemerkbar macht. Das sind eben Impious, so wie man sie kennt und liebt. Stilistische Neuerungen gibt es bei "Inject" und auch beim Nachfolger "Wicked Saints" allerdings nicht zu vermelden. Man legt nach wie vor Wert auf solide Riffs, gepaart mit melodischen Frickel-Soli - alles im Uptempo, versteht sich. Der nächste Song dagegen rockt richtig - die traditionellen Screams im Refrain bleiben hängen und "Infernique" ist somit einer der Tracks, an den man sich auch noch am Ende der Scheibe erinnern kann. Der Titeltrack "Hellucinate" stellt dagegen ein eher mittelmäßiger Song es Albums dar, zwar in keinster Weise schlecht, doch fehlt hier ein wenig die Kreativität, wie man sie zuvor schon vernommen hat.
Nach einigen gewohnt guten Songs, diesmal gespickt mit einigen Samples, fällt das Auge/Ohr auf "Bloodspill Revelation" - der Riff kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Genau, Graveworm's "Legions Unleashed" lässt grüßen, wohl aber eher unbeabsichtigt. Gespickt mit einigen ruhigen Parts und einem ordentlichen Solo gefällt der Song und ebnet dem finalen "Suicide Park" den Weg.
Begonnen wird mit seichten Nebengeräuschen, Klavier und Samples, sehr ungewönhlich und der Spannungsbogen baut sich langsam auf... schier bombastisch und doomig ist das Machwerk, einige kleine Einflüsse von Amon Amarth lassen sich erahnen, doch kommen Impious immer wieder zu altbekannten Melodieläufen zurück. Super, warum nicht immer so ? "Suicide Park" ist genau das, was von den Jungs immer erwartet wird, Eigenständigkeit.

Was bleibt zu sagen? Ein recht gutes Album, weit über dem Durchschnitt, doch es hat noch allen Anschein, dass man sich noch nicht so recht in die eigene Richtung traut. "Hellucinate" ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung und ich bin mir fast sicher, dass es Impious noch schaffen werden, aus dem Sumpf der Vorurteile aufzusteigen und zu zeigen, wo der Hammer hängt !
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