Månegarm - Dödsfärd

Månegarm - Dödsfärd
Pagan Metal
erschienen in 2003 bei Displeased Records
dauert 32:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. I Evig Tid
3. Ravenous
4. Ägirs Vrede
5. Dödsfärd
6. Fimbultrollet
7. Daudr
8. Vrede
9. Pagan War
10. Ursjälens Visdom
11. Gillesvisan

Die Bloodchamber meint:

Nach sehr nettem persönlichem Kontakt hat mir Jonas Almkvist (Gitarre) von MÅNGARM extra aus Schweden eine Kopie von "Dödsfärd" zugeschickt, dafür schon mal ein Sympathiepbonus! Aber auch musikalisch braucht sich die Platte nicht zu verstecken, eine sehr feine Kombination aus Viking, Black und Folk Metal wird dargeboten. Als Orientierung kann man vielleicht Bands wie THYRFING nennen, doch kopieren die Schweden keine anderen Vertreter dieses Genres, sondern klingen eben nach MÅNEGARM.
Das kurze Intro stimmt mit Geigentönen mit leichtem Flangereffekt und Wellengeräuschen ein, bevor "I Evig Tid" eindrucksvoll hereinbricht und keine Wünsche offen lässt. Folkige Melodien und Rhythmen harmonieren mit vollen Gitarrenriffs und sowohl Kreisch/Grunz Gesang als auch cleaner Stimme, was sehr gelungen ist. "Ravenous" drückt dann etwas fetter und straighter voran, eine treibende Rhythmusfraktion und ebensolche, mal melodischere, mal schwere abgedämpfte, Gitarrenlinien werden durch den mächtigen Gesang zur Vervollkommnung gebracht. Dazwischen sorgt eine kleine mystische Akustischpassage für noch mehr Stimmung.
Mehr auf urige Melodien setzt daraufhin wieder "Ägirs Vrede". Wunderbare nordische Folkmelodien laden mit einer rockenden restlichen Instrumentalfraktion zum Tanzen und Dahinschwelgen ein, aber auch der Bangfreund kommt problemlos auf seine Kosten. Mit dem Titeltrack macht man anschließend ebenfalls keinen Fehltritt, die Mischung schneller und langsamer Passagen nebst atmosphärischem Akustikpart mit cleanem Gesang geht voll und ganz auf.
"Fimbultrollet" legt ein weiteres Mal mit den des Öfteren vorkommenden einwandfreien, völkischen Keyboardstreichermelodien los. Hier begeistern die melodischen Viking Passagen, welchen auch hier problemos das Prädikat "eingängig und hymnisch" anerkannt werden kann. Nochmal etwas lockerere Melodien ergänzen sich mit schweren Growl- und Schwarzmetallpassagen bei "Daudr". Sehr schnell und dreschend eingeleitet, rast "Vrede" aus den Boxen, bevor eine wunderschöne, erhabene Folkpassage gekonnt das Tempo ändert und zum Abschluss wieder in den schnellen Part mündet. Auch "Pagan War" walzt mäjestätisch schwarzmetallisch los und lässt den Hörer erneut in einer mystischen Akustikpassage versinken.
Im passenden Kontrast zu diesem heftigsten Stück des Albums beginnt "Ursjälens Visdom" mit klasse Akustikklängen und nach kurzem E-Gitarreneinsatz prägen die cleanen Melodien unterstützt von klarem Gesang und untypischen Drumrhythmus untermalt. Zum Abschluss schöpfen die fünf Nordmannen nochmals aus den Vollen und fahren treibende, rhythmische und folkige -einfach genial stimmungsvolle- Musik auf.
Das Outro "Gillesvisan" verzichtet als Schmankerl ganz auf Effekte und begeistert durch mittelalterich-folkige Akustikgitarrenmelodien, Maultrommel und mehrstimmigen Gesang in bester Feierlaune, die klingenden Gläser/Krüge untermalen das einwandfrei...
Als einziges Manko könnte man eventuell die kurze Album-/Lieddauer aufführen, fast alle Stücke bewegen sich im zwei- bis dreieinhalb Minuten Bereich und lassen die CD so auf eine viel zu schnell vorbeigehende halbe Stunde kommen. Allerdings werden die Lieder so intensiviert und die einzelnen Passagen werden nicht durch zigfaches Wiederholen langatmig. Außerdem könnte die Stimmung eine Spur tiefgründiger sein, doch ist "Dödsfärd" allemal ein atmosphärisches, gelungenes Album!
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