Swallow The Sun - Emerald Forest And The Blackbird
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Emerald Forest And The Blackbird
2. This Cut Is The Deepest
3. Hate, Lead The Way
4. Cathedral Walls (feat. Anette Olzon)
5. Hearts Wide Shut
6. Silent Towers
7. Labyrinth Of London (Horror Pt. IV)
8. Of Death And Corruption
9. April 14th
10. Night Will Forgive Us
Die Bloodchamber meint:
Die Finnen von SWALLOW THE SUN befürfen wohl keiner größeren Einführung. Insofern es im Bereich des Death-Doom Metals so etwas wie Superstars gibt, haben sie diesen Titel am ehesten verdient. Dabei haben sie es immer geschafft, die Grenzen dieses Genres zu erweitern und durch Melodie und Melancholie Kontrapunkte zum abgründigen Gedröhne zu setzen. Nun haben sie ein neues Album draußen, das von der nicht kleinen Fangemeinde sehnsüchtig erwartet wurde. Nach einer ganzen Menge an Hördurchgängen ist der Eindruck, den "Emerald Forest and the Blackbird" hinterlässt, jedoch recht ambivalent.
Ein Grund dafür ist der Einstieg ins Album: Der Titelsong ist eine Nummer von epischen Ausmaßen, in der die Herren die ganzen Register ihres Könnens ziehen. Hat man den allzu pathetischen Sprechgesang der ersten Minute einmal überwunden, bietet sich hier ein Spektrum von Ideen, das wahrlich beeindruckend ist. Es fällt dabei allerdings auf, dass die Entwicklung, die bereits auf den letzten Veröffentlichungen zu hören war, weiter voran getrieben wurde. Veränderung kann etwas Gutes sein, sofern sie in die richtige Richtung führt. Hört man weiter, kommen allerdings Zweifel auf, ob das alles seine Richtigkeit hat. "This Cut is the Deepest" ist eine wirklich hübsche Nummer, die hauptsächlich vom süßen Klargesang Mikko Kotamäkis getragen wird, etwas das wir noch des öfteren zu hören bekommen werden. Und auf einmal stellt sich die Frage, wo denn die Brachialität früher Werke geblieben ist. Der Kontrast, der sich hier deutlich macht, ist bezeichnend für das gesamte Album: SWALLOW THE SUN entwickeln sich allmählich in eine Richtung, in der das Hübsche und das Nette zuhause sind. Das sind beileibe keine schlechten Eigenschaften, aber auch keine, die einer solchen Band gerecht werden.
Sucht man nach musikalischen Vergleichen, dann hört man immer mehr KATATONIA oder auch THE FORESHADOWING heraus und immer weniger Death Doom im klassischen Sinne. Problematisch dabei ist allerdings, dass man von den genannten Bands ein unglaublich hohes Qualitätsniveau gewohnt ist, mit dem SWALLOW THE SUN nicht durchweg mithalten können. Schlecht ist an "Emerald Forest and the Blackbird" nichts, einiges ist sogar ausgezeichnet. Aber unterm Strich bleibt zu viel Oberfläche, zu viel ist lediglich nett zu hören und seicht ausgefallen. Eine Nummer wie "Hearts Wide Shut" ist hierfür symptomatisch. Bei aller Professionalität der Umsetzung plätschert sie doch letztlich weitgehend vor sich hin. Der Band, die das Meisterwerk "Hope" veröffentlicht hat, muss man so etwas verübeln.
Dass dieses Album seine Anhänger finden wird, ist offensichtlich. Es ist sogar vorstellbar, dass sich der Kreis der Enthusiasten mit einer solchen Veröffentlichung deutlich erweitern wird. Die künstlerische Substanz hingegen leidet. Die neue Beschaulichkeit der Finnen nimmt der Musik letztlich das, was sie zuvor groß gemacht hat. Ob man diese Entwicklung nun bedauerlich findet oder begrüßt, ist letztlich subjektiv. Von Professionalität quillt dieses Album über, es ist toll eingespielt und produziert, Mikko Kotamäki beweist wieder einmal, dass er ein Sänger mit absoluten Ausnahmequalitäten ist. Ich für meinen Teil habe allerdings in der letzten Zeit öfters mal wieder ältere Alben der Jungs rotieren lassen und der Vergleich hat mich melancholischer werden lassen als der Genuss ihres aktuellen Albums.
Ein Grund dafür ist der Einstieg ins Album: Der Titelsong ist eine Nummer von epischen Ausmaßen, in der die Herren die ganzen Register ihres Könnens ziehen. Hat man den allzu pathetischen Sprechgesang der ersten Minute einmal überwunden, bietet sich hier ein Spektrum von Ideen, das wahrlich beeindruckend ist. Es fällt dabei allerdings auf, dass die Entwicklung, die bereits auf den letzten Veröffentlichungen zu hören war, weiter voran getrieben wurde. Veränderung kann etwas Gutes sein, sofern sie in die richtige Richtung führt. Hört man weiter, kommen allerdings Zweifel auf, ob das alles seine Richtigkeit hat. "This Cut is the Deepest" ist eine wirklich hübsche Nummer, die hauptsächlich vom süßen Klargesang Mikko Kotamäkis getragen wird, etwas das wir noch des öfteren zu hören bekommen werden. Und auf einmal stellt sich die Frage, wo denn die Brachialität früher Werke geblieben ist. Der Kontrast, der sich hier deutlich macht, ist bezeichnend für das gesamte Album: SWALLOW THE SUN entwickeln sich allmählich in eine Richtung, in der das Hübsche und das Nette zuhause sind. Das sind beileibe keine schlechten Eigenschaften, aber auch keine, die einer solchen Band gerecht werden.
Sucht man nach musikalischen Vergleichen, dann hört man immer mehr KATATONIA oder auch THE FORESHADOWING heraus und immer weniger Death Doom im klassischen Sinne. Problematisch dabei ist allerdings, dass man von den genannten Bands ein unglaublich hohes Qualitätsniveau gewohnt ist, mit dem SWALLOW THE SUN nicht durchweg mithalten können. Schlecht ist an "Emerald Forest and the Blackbird" nichts, einiges ist sogar ausgezeichnet. Aber unterm Strich bleibt zu viel Oberfläche, zu viel ist lediglich nett zu hören und seicht ausgefallen. Eine Nummer wie "Hearts Wide Shut" ist hierfür symptomatisch. Bei aller Professionalität der Umsetzung plätschert sie doch letztlich weitgehend vor sich hin. Der Band, die das Meisterwerk "Hope" veröffentlicht hat, muss man so etwas verübeln.
Dass dieses Album seine Anhänger finden wird, ist offensichtlich. Es ist sogar vorstellbar, dass sich der Kreis der Enthusiasten mit einer solchen Veröffentlichung deutlich erweitern wird. Die künstlerische Substanz hingegen leidet. Die neue Beschaulichkeit der Finnen nimmt der Musik letztlich das, was sie zuvor groß gemacht hat. Ob man diese Entwicklung nun bedauerlich findet oder begrüßt, ist letztlich subjektiv. Von Professionalität quillt dieses Album über, es ist toll eingespielt und produziert, Mikko Kotamäki beweist wieder einmal, dass er ein Sänger mit absoluten Ausnahmequalitäten ist. Ich für meinen Teil habe allerdings in der letzten Zeit öfters mal wieder ältere Alben der Jungs rotieren lassen und der Vergleich hat mich melancholischer werden lassen als der Genuss ihres aktuellen Albums.
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands