Swallow The Sun - Hope

Swallow The Sun - Hope
Melodic Death Doom Metal
erschienen am 09.02.2007 bei Spinefarm Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hope
2. These Hours of Despair
3. The Justice of Suffering
4. Don't Fall Asleep (Horror Pt. 2)
5. Too Cold for Tears
6. The Empty Skies
7. No Light, No Hope
8. Doomed to Walk the Earth

Die Bloodchamber meint:

Ein Händchen für treffliche Albentitel haben SWALLOW THE SUN auf jeden Fall. „Hope“ ist nicht das erste Album der Finnen das seiner Namensgebung gerecht wird. Denn war die vorletzte Scheibe „The Morning Never Came“ noch melancholischer und verzweifelter, ist bei der aktuellen Veröffentlichung ein deutlicher Schritt in Richtung mehr Hoffnung und Wärme auszumachen.
Den Vorgänger „Ghosts of Loss“ kenne ich zwar, er befindet sich aber nicht in meinem Besitz und meine Erinnerungen daran sind dahingehend verblasst, dass sie hier leider nicht mehr brauchbar sind. Die bereits erwähnte vorletzte Scheibe kenne ich aber umso besser, weshalb ich zumindest auf diese Bezug nehmen kann.

Und verglichen mit dieser – welche ich für ein Meisterwerk halte – fällt „Hope“ doch ziemlich anders aus. Dies äußert sich mitunter darin, dass nun häufiger unverzerrte Gitarrenmelodien und vor allem deutlich mehr klarer Gesang erklingen. Es sind auch noch die tiefen Grunzer und energischen Schreie sowie einige deftige Riffs zu hören, wenn auch in viel geringerer Konzentration, vereinzelte Streicherklänge und auch eine kleine Passage weiblichen Gesangs sind ebenfalls hinzugekommen.
Man muss sich nun nicht auf eine Metal-Schnulze gefasst machen, sondern kann ein schönes und ruhiges Album erwarten. Ich bin gesetzteren Gangarten und auch Streicherpassagen sowie (passendem) Frauengesang bestimmt nicht abgeneigt, aber bei der genannten Marschrichtung kombiniert mit deutlich mehr Eingängigkeit sollte man doch Vorsicht walten lassen.
„The Morning Never Came“ war dramatisch, sehr tiefgründig und absolut vereinnahmend. Und genau diese Attribute vermisse ich bei SWALLOW THE SUNs neuester Scheibe zum Teil etwas. Es gibt aber auch richtig schöne, gänsehauttaugliche und unheimlich atmosphärische Momente, aber nicht immer in der Durchgängigkeit und Intensität wie zu früheren Zeiten.

Die Skandinavier sind in der aktuellen Gangart schön, ernstzunehmend und atmosphärisch. Der Trend geht aber teilweise weg vom Düsteren, Melancholischen deutlich weiter hin zu mehr Eingängigkeit und leichtverdaulicher(!) Gothic-keit.
Das alles soll nun jedoch keine Miesmacherei, Lobhudelei der „alten Sachen“ oder Missbilligung von Entwicklung und Veränderung sein, sondern schlicht und ergreifend ein einfacher Vergleich. Lohnenswert ist „Hope“ davon abgesehen aber trotzdem, nur darf man eben kein so aufwühlendes Werk wie „The Morning Never Came“ erwarten.

Akzeptiert man dies, erwartet einen eine Scheibe voller Wärme, Emotionen und hoffnungsvoller Klangwelten.Um konkret zu werden: Das Manko liegt wie gesagt nicht bei allen Liedern, sondern vielmehr in der Mitte des Albums, es scheint sich um die Single-Auskopplung „Don’t Fall Asleep (Horror pt.2)“ zu konzentrieren.
Diese wartet zwar mit sehr schönen Melodieführungen auf, klingt aber im Ganzen betrachtet erstens zu gängig und typisch, zweitens zu platt und drittens zu wenig nach SWALLOW THE SUN. Abgesehen von diesen Defiziten dürfte „Hope“ aber nichtsdestotrotz für erstklassige schöne, stimmungsvolle Momente sorgen.
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