Ahab - The Giant
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Further South
2. Aeons Elapse
3. Deliverance
4. Antarctica The Polymorphess
5. Fathoms Deep Blue
6. The Giant
Die Bloodchamber meint:
Nur wenige Doom-Alben dieser Tage dürften mit ähnlicher Spannung erwartet werden wie AHABs "The Giant". Nachdem die vier Herren aus Süddeutschland mit ihrem 2006er Album in der Metalszene wie eine Bombe eingeschlagen sind, hat sich ihr Ruhm mit jedem gespielten Ton vervielfacht. Mancher mag hier Hype wittern, doch es ist bei genauerer Betrachtung nicht zu leugnen, dass alles, was AHAB bislang veröffentlicht haben, von einer bemerkenswerten Qualität ist. Das Konzept des nautischen Doom haben sie im Laufe der Zeit weiterentwickelt und das Zweitwerk "The Divinity of Oceans" konnte mit einigen neuen Akzenten aufwarten, die dem dennoch brillanten Debüt "The Call of the Wretched Sea" abgingen.
Einmal mehr stechen wir mit dem irren AHAB in See und es geht wieder auf Walfang, diesmal aber nicht mehr an Bord der Pequod, sondern wir folgen den Spuren eines gewissen Arthur Gordon Pym aus Nantucket. Hierbei handelt es sich um die Hauptfigur des ebenso betitelten einzigen Romans des us-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allen Poe, der eigentlich eher als Vater der modernen Horror-Literatur bekannt ist. AHAB pflegen wieder einmal ihre literarischen Neigungen und arbeiten einen weiteren faszinierenden Text der Weltliteratur ab, der Inspiration und Leitlinie zugleich ist.
Aber was tut sich musikalisch? Nautischer Doom, soviel darf schon verraten sein. Auch wenn es früher einmal 'Nautik Funeral Doom' hieß, das Begräbnis hat man inzwischen dezent unter den Tisch fallen lassen. Gemessen am Debüt ist dies auch die richtige Entscheidung, denn den Weg, den AHAB mit "The Divinity of Oceans" eingeschlagen haben, gehen sie mit "The Giant" konsequent weiter und werden so wohl den ein oder anderen Fan der ersten Tage vor den Kopf stoßen. Mit der landläufigen Definition von Funeral Doom hat das neue Album nur noch bedingt zu tun. Langsam und brachial geht es immer noch zu und Daniel Drostes Growls scheinen direkt aus den Tiefen des Marianen-Grabens zu stammen, doch mehren sich die musikalischen Facetten und dies ist genau die richtige Richtung.
AHAB haben mit ihrem dritten Album eine Form epischen Erzählens realisiert, dass einem nur noch die Spucke wegbleiben kann. Langsam und tief können viele, aber die Variationsbreite ist bei vielen auch beschränkt. Nicht so bei AHAB im Jahre 2012. "The Giant" fasziniert permanent dadurch, dass hier große Gefühle beschworen werden, dass man breite Melodiebögen spannt, dass sich neben abgrundtief finsteren Momenten Augenblicke der Klarheit und des Lichts finden, die zutiefst anrühren. Herr Droste bietet eine großartige Palette von Ausdrucksmöglichkeiten und die viel häufiger eingesetzten klaren Vocals sind einfach nur toll. Dazu kommt ein von vorne bis hinten gelungenes Songwriting, bei dem die unterschiedlichsten Einflüsse zu einem homogenen Ganzen verschmolzen wurden. Oftmals verleiht dies "The Giant" eine dezent psychedelische Note, die zum teils leicht surrealen Charakter der literarischen Vorlage passt.
Auch der kleine Gastauftritt von Herbrand Larsen (ENSLAVED) im Titelstück fügt sich ganz ausgezeichnet ein, auch wenn im ersten Moment die Verwandtschaft der beiden Bands nicht ganz so augenscheinlich sein mag. Dass es sich bei "The Giant" um ein absolutes Ausnahmewerk und die bisherige Spitzenleistung von AHAB handelt, sollte jeder Doomster möglichst schnell für sich selbst entdecken. Skeptiker können sich gerne folgendermaßen überzeugen: Entspannte Rückenlage, müßige Grundstimmung, nicht zu viel Licht und dann "Further South" und "Antarctica The Polymorphess". Und das von das ganze Ding von vorn. Ich persönlich traue den Jungs noch mehr zu, weswegen ich mir die Höchstnote verkneife, aber es ist nur schwer vorstellbar, dass die internationale Doom-Szene in diesem Jahr noch viel hervorbringen wird, das diesem Album auch nur ansatzweise auf Augenhöhe begegnet.
Einmal mehr stechen wir mit dem irren AHAB in See und es geht wieder auf Walfang, diesmal aber nicht mehr an Bord der Pequod, sondern wir folgen den Spuren eines gewissen Arthur Gordon Pym aus Nantucket. Hierbei handelt es sich um die Hauptfigur des ebenso betitelten einzigen Romans des us-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allen Poe, der eigentlich eher als Vater der modernen Horror-Literatur bekannt ist. AHAB pflegen wieder einmal ihre literarischen Neigungen und arbeiten einen weiteren faszinierenden Text der Weltliteratur ab, der Inspiration und Leitlinie zugleich ist.
Aber was tut sich musikalisch? Nautischer Doom, soviel darf schon verraten sein. Auch wenn es früher einmal 'Nautik Funeral Doom' hieß, das Begräbnis hat man inzwischen dezent unter den Tisch fallen lassen. Gemessen am Debüt ist dies auch die richtige Entscheidung, denn den Weg, den AHAB mit "The Divinity of Oceans" eingeschlagen haben, gehen sie mit "The Giant" konsequent weiter und werden so wohl den ein oder anderen Fan der ersten Tage vor den Kopf stoßen. Mit der landläufigen Definition von Funeral Doom hat das neue Album nur noch bedingt zu tun. Langsam und brachial geht es immer noch zu und Daniel Drostes Growls scheinen direkt aus den Tiefen des Marianen-Grabens zu stammen, doch mehren sich die musikalischen Facetten und dies ist genau die richtige Richtung.
AHAB haben mit ihrem dritten Album eine Form epischen Erzählens realisiert, dass einem nur noch die Spucke wegbleiben kann. Langsam und tief können viele, aber die Variationsbreite ist bei vielen auch beschränkt. Nicht so bei AHAB im Jahre 2012. "The Giant" fasziniert permanent dadurch, dass hier große Gefühle beschworen werden, dass man breite Melodiebögen spannt, dass sich neben abgrundtief finsteren Momenten Augenblicke der Klarheit und des Lichts finden, die zutiefst anrühren. Herr Droste bietet eine großartige Palette von Ausdrucksmöglichkeiten und die viel häufiger eingesetzten klaren Vocals sind einfach nur toll. Dazu kommt ein von vorne bis hinten gelungenes Songwriting, bei dem die unterschiedlichsten Einflüsse zu einem homogenen Ganzen verschmolzen wurden. Oftmals verleiht dies "The Giant" eine dezent psychedelische Note, die zum teils leicht surrealen Charakter der literarischen Vorlage passt.
Auch der kleine Gastauftritt von Herbrand Larsen (ENSLAVED) im Titelstück fügt sich ganz ausgezeichnet ein, auch wenn im ersten Moment die Verwandtschaft der beiden Bands nicht ganz so augenscheinlich sein mag. Dass es sich bei "The Giant" um ein absolutes Ausnahmewerk und die bisherige Spitzenleistung von AHAB handelt, sollte jeder Doomster möglichst schnell für sich selbst entdecken. Skeptiker können sich gerne folgendermaßen überzeugen: Entspannte Rückenlage, müßige Grundstimmung, nicht zu viel Licht und dann "Further South" und "Antarctica The Polymorphess". Und das von das ganze Ding von vorn. Ich persönlich traue den Jungs noch mehr zu, weswegen ich mir die Höchstnote verkneife, aber es ist nur schwer vorstellbar, dass die internationale Doom-Szene in diesem Jahr noch viel hervorbringen wird, das diesem Album auch nur ansatzweise auf Augenhöhe begegnet.
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.