Ahab - The Boats Of The Glen Carrig
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Isle
2. The Thing That Made Search
3. Like Red Foam (The Great Storm)
4. The Weedmen
5. To Mourn Job
Die Bloodchamber meint:
Ahoi, Doomheads! Wir stechen aufs Neue in See und folgen Captain AHAB auf seiner Reise. Es wird eine triste Fahrt, lasst also alle Hoffnung fahren. Uns erwarten keine bezaubernden Strände und keine Reichtümer. Alles, was AHAB zu bieten hat, sind Stürme, Einsamkeit, Not, Schiffbruch, Hunger und Angriffe von Seetangmenschen.
Wenn der ein oder andere nicht mit Letzterem gerechnet hat, kommt hier die Aufklärung: Dem nautischen Doom von AHAB liegt auch beim vierten Album eine literarische Vorlage zugrunde, in diesem Fall der namensgebende Roman „The Boats of the 'Glen Carrig'‟ von William Hope Hodgson, das 1907 erstmals veröffentlicht wurde. Und die schiffbrüchige Truppe, um die es hier geht, erlebt allerlei gruselige Dinge auf der Insel, auf der sie landen. Unter anderem eben die besagten Seetangmenschen, die ihnen nicht sonderlich wohl gesonnen sind. In dieser Hinsicht ist festzuhalten, dass AHAB sich und ihrem Konzept absolut treu bleiben. Nautischer Doom heißt eben, dass es in jedem Falle ein Konzeptalbum sein muss und die Weltliteratur bietet da sicherlich noch so manche Inspiration. Die deutlich obskurere literarische Vorlage des aktuellen Albums geht mit einem bemerkenswert farbenfrohen Artwork einher. Vorbei sind die Tage klassischer Ölgemälde in dunklen Tönen, auf dem neuen Werk finden sich quietschbunte Töne, die mit der abgebildeten bizarren Unterwasserwelt eine fast psychedelische Stimmung verbreiten.
Die Verschiebungen im Artwork gehen mit Änderungen im Musikalischen einher. Wobei dies keine Überraschung darstellen dürfte, sofern man den Weg AHABs vom ersten Album bis zu „The Giant‟ nachvollzogen hat. Was als reiner Funeral Doom begann, öffnete sich zunehmend anderen Einflüssen, klarer Gesang wurde einbezogen, die Songstrukturen wurden erweitert und variiert. Berücksichtigt man diese Entwicklung, so scheint der Sound von „The Boats of the Glen Carrig‟ nur folgerichtig. Denn vom Beerdigungssoundtrack der frühen Tage ist man hier teils etliche Seemeilen weit entfernt.
Dabei geht alles sehr vertraut los. Der Opener „The Isle‟ knüpft unmittelbar an „The Giant‟ an und schon in den ersten Minuten wird man von den süßen Klängen AHABs gefangen genommen, wie Odysseus von den Sirenen. Daniel Droste singt so wunderbar zu den Klängen einer unverzerrten Gitarre, die zauberhaft mit Hall und Delay effektiert ist, dass man einfach dahinschmelzen möchte. Und wie es kommen muss, wird der gesamte Sound nach einiger Zeit brachial und tonnenschwer, ultratiefe Growls bilden nun das stimmliche Gerüst. So müssen AHAB klingen. Doch im zweiten Song zeigen sich leider leichte Ermüdungserscheinungen. Zwar ändert sich hier nichts fundamental, doch ganz so mitreißend und überzeugend fällt das Stück einfach nicht aus. Und wer hier ins Zweifeln geraten ist, der muss sich erstmal mit „Like Red Foam (The Great Storm)‟ anfreunden. Mit Doom im klassischen Sinne hat dieser Song nicht mehr viel zu tun. AHAB rocken hier im beschwingten Midtempo und Daniel Droste variiert seine Stimme hier zwischen Growls in zwei unterschiedlichen Tonlagen und klarem Gesang. Das Ergebnis klingt dabei bemerkenswert nach OPETH um die Jahrtausendwende.
Das Tempo ebbt im Laufe des weiteren Albums wieder ein wenig ab, doch die Irritation bleibt. AHAB sind ein Stück in Richtung progressivem Death Metal gerückt, ab und an hat sich sogar ein Riff eingeschlichen, das ein wenig nach Sludge klingt. Insgesamt weiß diese Mischung durchaus zu gefallen, aber der geschlossene Eindruck, den die vorangegangenen Alben gemacht haben, wird hierdurch leicht geschmälert. Dabei ist „The Boats of the Glen Carrig‟ beileibe kein schlechtes Album geworden. Doch im direkten Vergleich mit dem Vorgänger kann das vierte Werk der Heidelberger nicht auf die gleiche Weise überzeugen.
Spannend bleibt es auf jeden Fall um AHAB. Schließlich haben die vier Herren sich inzwischen wunderbar in der Metalszene etabliert und erfahren ein hohes Maß an berechtigter Wertschätzung. Welchen Weg sie in Zukunft einschlagen werden, bleibt abzuwarten. Dass sie nicht bereit sind, zwei Alben aufzunehmen, die gleich klingen, unterstreicht „The Boats of the Glen Carrig‟ unüberhörbar. Da bleibt es abzuwarten, wohin die Reise in Zukunft gehen wird. Das Meer wird für uns noch so manche spannende Geschichte bereithalten.
Wenn der ein oder andere nicht mit Letzterem gerechnet hat, kommt hier die Aufklärung: Dem nautischen Doom von AHAB liegt auch beim vierten Album eine literarische Vorlage zugrunde, in diesem Fall der namensgebende Roman „The Boats of the 'Glen Carrig'‟ von William Hope Hodgson, das 1907 erstmals veröffentlicht wurde. Und die schiffbrüchige Truppe, um die es hier geht, erlebt allerlei gruselige Dinge auf der Insel, auf der sie landen. Unter anderem eben die besagten Seetangmenschen, die ihnen nicht sonderlich wohl gesonnen sind. In dieser Hinsicht ist festzuhalten, dass AHAB sich und ihrem Konzept absolut treu bleiben. Nautischer Doom heißt eben, dass es in jedem Falle ein Konzeptalbum sein muss und die Weltliteratur bietet da sicherlich noch so manche Inspiration. Die deutlich obskurere literarische Vorlage des aktuellen Albums geht mit einem bemerkenswert farbenfrohen Artwork einher. Vorbei sind die Tage klassischer Ölgemälde in dunklen Tönen, auf dem neuen Werk finden sich quietschbunte Töne, die mit der abgebildeten bizarren Unterwasserwelt eine fast psychedelische Stimmung verbreiten.
Die Verschiebungen im Artwork gehen mit Änderungen im Musikalischen einher. Wobei dies keine Überraschung darstellen dürfte, sofern man den Weg AHABs vom ersten Album bis zu „The Giant‟ nachvollzogen hat. Was als reiner Funeral Doom begann, öffnete sich zunehmend anderen Einflüssen, klarer Gesang wurde einbezogen, die Songstrukturen wurden erweitert und variiert. Berücksichtigt man diese Entwicklung, so scheint der Sound von „The Boats of the Glen Carrig‟ nur folgerichtig. Denn vom Beerdigungssoundtrack der frühen Tage ist man hier teils etliche Seemeilen weit entfernt.
Dabei geht alles sehr vertraut los. Der Opener „The Isle‟ knüpft unmittelbar an „The Giant‟ an und schon in den ersten Minuten wird man von den süßen Klängen AHABs gefangen genommen, wie Odysseus von den Sirenen. Daniel Droste singt so wunderbar zu den Klängen einer unverzerrten Gitarre, die zauberhaft mit Hall und Delay effektiert ist, dass man einfach dahinschmelzen möchte. Und wie es kommen muss, wird der gesamte Sound nach einiger Zeit brachial und tonnenschwer, ultratiefe Growls bilden nun das stimmliche Gerüst. So müssen AHAB klingen. Doch im zweiten Song zeigen sich leider leichte Ermüdungserscheinungen. Zwar ändert sich hier nichts fundamental, doch ganz so mitreißend und überzeugend fällt das Stück einfach nicht aus. Und wer hier ins Zweifeln geraten ist, der muss sich erstmal mit „Like Red Foam (The Great Storm)‟ anfreunden. Mit Doom im klassischen Sinne hat dieser Song nicht mehr viel zu tun. AHAB rocken hier im beschwingten Midtempo und Daniel Droste variiert seine Stimme hier zwischen Growls in zwei unterschiedlichen Tonlagen und klarem Gesang. Das Ergebnis klingt dabei bemerkenswert nach OPETH um die Jahrtausendwende.
Das Tempo ebbt im Laufe des weiteren Albums wieder ein wenig ab, doch die Irritation bleibt. AHAB sind ein Stück in Richtung progressivem Death Metal gerückt, ab und an hat sich sogar ein Riff eingeschlichen, das ein wenig nach Sludge klingt. Insgesamt weiß diese Mischung durchaus zu gefallen, aber der geschlossene Eindruck, den die vorangegangenen Alben gemacht haben, wird hierdurch leicht geschmälert. Dabei ist „The Boats of the Glen Carrig‟ beileibe kein schlechtes Album geworden. Doch im direkten Vergleich mit dem Vorgänger kann das vierte Werk der Heidelberger nicht auf die gleiche Weise überzeugen.
Spannend bleibt es auf jeden Fall um AHAB. Schließlich haben die vier Herren sich inzwischen wunderbar in der Metalszene etabliert und erfahren ein hohes Maß an berechtigter Wertschätzung. Welchen Weg sie in Zukunft einschlagen werden, bleibt abzuwarten. Dass sie nicht bereit sind, zwei Alben aufzunehmen, die gleich klingen, unterstreicht „The Boats of the Glen Carrig‟ unüberhörbar. Da bleibt es abzuwarten, wohin die Reise in Zukunft gehen wird. Das Meer wird für uns noch so manche spannende Geschichte bereithalten.