Bullet For My Valentine - Temper Temper
Modern Metal
erschienen am 08.02.2013
dauert 44:34 min
erschienen am 08.02.2013
dauert 44:34 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Breaking Point
2. Truth Hurts
3. Temper Temper
4. P.O.W.
5. Dirty Little Secret
6. Leech
7. Dead To The World
8. Riot
9. Saints & Sinners
10. Tears Don't Fall
11. Livin' Life (On The Edge Of A Knife)
Die Bloodchamber meint:
BULLET FOR MY VALENTINE – ist das nicht die Band, die vor zig Jahren mal richtig gut war und dann so wahnsinnig nachgelassen hat? Damals, als sie noch frisch und unverbraucht waren, veröffentlichten die Waliser ihr Debüt „The Poison“, das zwar extrem cheesy, aber auch verdammt knackig war – etwas, das Girlies kreischen ließ, aber dank lässigem Songwriting auch gestandene Metaller zum Bangen brachte. Kurzum: Man konnte sich einfach nicht dagegen wehren, auch mal eine Schlüpferband gut zu finden.
Nach zwei schwachen, eklig-klebrigen Alben hat das allgemeine Interesse an der Band stark nachgelassen. Die Erwartungshaltung an „Temper Temper“ ist also eher gering. Das neue Album hat etwas Nostalgisches an sich, nicht nur weil die Mainstream-meets-Thrash-Zeiten längst vergangen scheinen, sondern weil sich die Band in ihren Songs auch ihrer Vorbilder erinnert. Und hier kommt der Punkt, an BFMV dem Uncoolsein entkommen: Sie bewahren sich einfach ihren individuellen Sound, ohne sich momentanen Trends anzubiedern. Aus dem Zusammenschluss hart rockender Sounds von vorgestern und gestern wird zum allgemeinen Staunen dann doch irgendwie ein modernes Album.
Zum Thema Vorgestern: Diese Platte verbreitet teilweise einen derart penetranten Achtziger Hardrock Charme, dass ich gleich mal nach den aktuellen Frisuren der Jungs schauen musste. Auch wenn keine toupierten Haare in Sicht sind, ist die starke Fokussierung auf käsige Refrains an allen Ecken und Enden präsent. Während in den flotten Songs noch mit schmissigen Thrash-Riffs nachgeholfen wird, gelangt man während der unvermeidlichen Balladen doch hart an die Grenze zum Kitsch.
Es kommt als ganz darauf an, wo die individuelle Belastungsgrenze für schmierige Refrains und transparente Songstrukturen liegt, ob man Matt Tuck und seinen Kumpanen für dieses Stück Musik auf die Schulter klopft oder sich mit Grausen abwendet. Kein Fan moderner Thrashsounds kann aber verleugnen, dass er an den Momenten, in denen auf „Temper Temper“ die Axt ausgepackt wird, seine Freude hat, und ein geübtes Händchen für gute Songwriting ist der Band auch nicht abzusprechen. Dass das nicht über die ganze Laufzeit durchgehalten wird und vor allem bei den balladesken Stücken sehr bemüht wirkt, ist die große Schwachstelle des Albums.
Eine positive und unterhaltsame Richtung ist es dennoch, die hier eingeschlagen wird, auch wenn „The Poison“ aufgrund seiner weitaus erfrischenderen Wirkung immer noch das Referenzwerk BULLET FOR MY VALENTINEs ist und wahrscheinlich auch bleiben wird.
Nach zwei schwachen, eklig-klebrigen Alben hat das allgemeine Interesse an der Band stark nachgelassen. Die Erwartungshaltung an „Temper Temper“ ist also eher gering. Das neue Album hat etwas Nostalgisches an sich, nicht nur weil die Mainstream-meets-Thrash-Zeiten längst vergangen scheinen, sondern weil sich die Band in ihren Songs auch ihrer Vorbilder erinnert. Und hier kommt der Punkt, an BFMV dem Uncoolsein entkommen: Sie bewahren sich einfach ihren individuellen Sound, ohne sich momentanen Trends anzubiedern. Aus dem Zusammenschluss hart rockender Sounds von vorgestern und gestern wird zum allgemeinen Staunen dann doch irgendwie ein modernes Album.
Zum Thema Vorgestern: Diese Platte verbreitet teilweise einen derart penetranten Achtziger Hardrock Charme, dass ich gleich mal nach den aktuellen Frisuren der Jungs schauen musste. Auch wenn keine toupierten Haare in Sicht sind, ist die starke Fokussierung auf käsige Refrains an allen Ecken und Enden präsent. Während in den flotten Songs noch mit schmissigen Thrash-Riffs nachgeholfen wird, gelangt man während der unvermeidlichen Balladen doch hart an die Grenze zum Kitsch.
Es kommt als ganz darauf an, wo die individuelle Belastungsgrenze für schmierige Refrains und transparente Songstrukturen liegt, ob man Matt Tuck und seinen Kumpanen für dieses Stück Musik auf die Schulter klopft oder sich mit Grausen abwendet. Kein Fan moderner Thrashsounds kann aber verleugnen, dass er an den Momenten, in denen auf „Temper Temper“ die Axt ausgepackt wird, seine Freude hat, und ein geübtes Händchen für gute Songwriting ist der Band auch nicht abzusprechen. Dass das nicht über die ganze Laufzeit durchgehalten wird und vor allem bei den balladesken Stücken sehr bemüht wirkt, ist die große Schwachstelle des Albums.
Eine positive und unterhaltsame Richtung ist es dennoch, die hier eingeschlagen wird, auch wenn „The Poison“ aufgrund seiner weitaus erfrischenderen Wirkung immer noch das Referenzwerk BULLET FOR MY VALENTINEs ist und wahrscheinlich auch bleiben wird.
Im Fadenkreuz
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie