„Meine Damen und Herren, ich darf Sie recht herzlich willkommen heißen zum heutigen Meisterschaftsspiel zwischen HEAVEN SHALL BURN und dem FC Fluggrätsche Flensburg. Das in feuerroten Trikots auflaufende Team von HSB hat die Platzwahl gewonnen und spielt zuerst von rechts nach links, die in dunkelblauer Spielmontur antretenden Flensburger stehen zum Anstoß bereit. Und da gibt Schiedsrichter Peer Galgenmann auch schon das Zeichen und los geht’s!

Die Flensburger spielen erst einmal hinten rum, wollen den Ball offensichtlich in den eigenen Reihen halten. Das Team von Trainer Marcus „De Voice“ Bischoff, der heute etwas überraschend auf den sonst ein wenig Ruhe ins Spiel bringenden Isländer Ólafur Arnalds in der Startformation verzichtet, schaut sich das aber nicht lange an und baut nach kurzem Mittelfeldgeplänkel des FC erstmals ordentlich Druck auf. Allerdings scheint die Flügelzange von HEAVEN SHALL BURN heute etwas filigraner zu Werke zu gehen, Maik „The Brain“ Weichert und Ali „The Hammer“ Dietz narren ihre Gegner mit einigen schön anzuschauenden Hackenlicks und ernten dafür von den Zuschauern verdientermaßen Beifall! Der Zug zum Tor ist auch in dieser frühen Phase des Spiels schon da, vorsichtiges Abtasten gibt es heute scheinbar nicht – und da hat’s auch schon geklingelt! Dietz überwindet mit einem sehenswerten Volleyschuss den Flensburger Keeper und netzt zum Führungstreffer ein – klar, nach so einem wunderschönen Treffer kann man beim Torjubel schon mal zum „Godiva“ ansetzen. Doch die Feier ist nur von genau so kurzer Dauer wie der Ballbesitz des FC, denn dieses Mal ist es Weichert, der sich erst den Ball erkämpft und dann zu einem Solo ansetzt, wie wir es sonst nur vom großen SLAYER SC kennen. Einige nette Ballstakkatos jetzt in den Reihen von HSB, die werden wir heute bestimmt noch des Öfteren zu sehen bekommen, und da scheppert’s auch schon wieder!
HEAVEN SHALL BURN könnte nun einen Gang zurück schalten, doch Trainer Bischoff denkt gar nicht daran, seine Stürmer zurückzurufen, sondern weist seine Spieler sowohl in deutscher als auch englischer Sprache an, das Tempo hochzuhalten – mit Erfolg: dritter Angriffsversuch, dritter Treffer! Jetzt drohen die Flensburger gedemütigt zu werden: „Counterweight“-Gedächtnis-Doppelpässe in den Reihen von HSB gefolgt von langen Ballstakkatos. Nur kurzzeitig scheint der Spielrhythmus ein wenig verloren gegangen sein, doch sofort schreit Coach Bischoff schwer zu interpretierende Infos von außen rein. Die Spieler verstehen’s aber und erhöhen nicht nur auf 4:0, sondern gleich auf 5:0 – bei den vorangegangenen Kopfballstakkatos im Mittelfeld von HSB verschluckt sich ein Fan hier vor der Sprecherkabine vor Freude glatt an seinem Veggieburger.
Nach einer beeindruckenden ersten Hälfte bittet der Referee zum Pausentee.

Anstoß zur zweiten Halbzeit durch HEAVEN SHALL BURN – und was ist das? Sie packen sofort die Brechstange aus! Da haben sie wohl noch die Ereignisse vom Spiel gegen die Gottlosen Gurken aus Rom im Gedächtnis, aber das haben sie doch trotzdem nicht nötig. Auf den folgerichtigen Treffer zum 5:1 reagiert Bischoff prompt und wechselt die BLIND GUARDIAN-Leihgabe Hansi „Gib mich die“ Kürsch ein. Mit durchschlagendem Erfolg, denn mit ihm an ihrer Seite laufen die Flügelflitzer zu Hochform auf. Kürsch klebt der „Valhalla“ förmlich am Fuß, er macht mit seinen Gegenspielern, was er möchte und erhöht auf 6:1. Dummerweise nimmt einer der Flensburg-Spieler den Vereinsnamen zu ernst und mäht Kürsch so übel um, dass dieser leider wieder ausgewechselt werden muss. Doch keine Sorge, Hansi, diesen Auftritt wird so schnell niemand vergessen!
Schon gar nicht die Mannschaftskollegen, deren Spielweise kurzerhand wieder etwas roher wird. Kein Wunder, wenn man so gereizt wird. Doch die Zuschauer sind Sehenswerteres von ihren Lieblingen gewohnt, der Unmut über den Gegentreffer zum 6:2 hält sich aber in Grenzen. Die Spieler von HEAVEN SHALL BURN scheint das zweite Gegentor jedoch noch einmal wach zu rütteln. Insbesondere Eric „The Axe“ Bischoff und Matthias „The Flail“ Voigt verschleppen jetzt das Tempo, wie man es sonst nur von den Blood Boys BOLT THROWER kennt. Nun haben sie das Spiel wieder voll im Griff und die Flensburger müssen aufpassen, dass sie nicht überrollt werden. Doch das Team aus Thüringen verlagert jetzt das Spieltempo, wie es ihm passt und erhöht mit zwei weiteren Treffern zum 8:2. Erst jetzt, kurz vor Spielende und unter stehenden Ovationen der Zuschauer, lassen sie es etwas ruhiger angehen. Trainer Bischoff hält sich mit Anweisungen mittlerweile auch weitestgehend zurück und stimmt in den tosenden Applaus der Fans für das 9:2 mit ein. Schlusspfiff, Galgenmann erlöst das Team aus dem Norden.

Ob HSB heute ihr bisher bestes Spiel abgeliefert haben? Schwer zu sagen, das Spiel hätte auch gut und gerne 11:0 ausgehen können, zu schwach waren die Flensburger. Ein Gegner auf Augenhöhe hätte sicher ein spannenderes Spiel garantiert. Aber HEAVEN SHALL BURN bewegen sich eben auf Champions League-Niveau und haben den FC gerade dann bemerkenswert auseinandergenommen, wenn sie es etwas filigraner angegangen sind und Dietz und Weichert ihre Klasse haben aufblitzen lassen. Das Spiel wird auf jeden Fall in jeglichem Saisonrückblick eine tragende Rolle spielen - dieser Tatsache wird wohl niemand widersprechen. Ein 9:2 sieht man schließlich nicht alle Tage!“