Falconer - Grime Vs. Grandeur
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Emotional Skies
2. Purgatory Time
3. I Refuse
4. Humanity Overdose
5. The Assailant
6. Power
7. No Tears For Strangers
8. The Return
9. Jack The Knife
10. Child Of The Wild
Die Bloodchamber meint:
Stephan Weinerhall hat vor Jahren die Combo Falconer gegründet, um mit dem damaligen Sänger Matthias Blad (vom Musical geklaut, sehr talentierter Knabe!) eine mit Wikinger/Norwegen/mystisch,huuhuuhuu,-Flair angehauchte Power Metal Scheibe einzuspielen, die zurecht als wegweisend bezeichnet werden darf. Nun sind einige Jährchen vergangen, genannter Sänger wurde wegen doch sichtbarer Bühnenuntauglichkeit (ich erinnere mich noch an Wacken 03, wo Matthias Blad angesichts der brüllenden Metallermassen sehr unbehagt nach den Tönen rang) ausgetauscht und Falconer haben mit neuen Weggefährten das nunmehr vierte Album der jungen Bandhistorie eingespielt. „Grime vs. Grandeur“ ist, nach den glorreichen Tagen von Falconer, leider nur noch ein Schatten seiner Selbst. Ein gewisser Wiedererkennungsgrad darf einer Band ja schon zugrunde liegen, oftmals bedienen sich Stereotypen wie Manowar, Iced Earth, Virgin Steele, aber auch deutsche Konsorten wie Majesty, Blind Guardian und so weiter einem gewissen Sound, Riffs oder anderen Möglichkeiten, um dem geneigten Fan beim ersten Durchhörer zu zeigen: Hier regieren WIR! Das ist legitim, bei Falconer geht es mir aus einem nicht nachvollziehbaren Grund (ich LIEBE das erste Album!) auf den Sack. Schon mit der ersten Gitarrennote erkennt man Falconer, allerdings habe ich das ungute Gefühl – welches sich später bestätigt – dass die Band sich selbst sehr ausgiebig kopiert. Und das, obwohl ich die Cds Nr. 2 und 3 der Band nicht gerade oft gehört habe. Wer also so wenig Innovationsfreude an den Tag legt, muss sich nicht wundern, wenn er schlechte Kritiken einfährt. Dies gilt auch für den neuen Sänger, passenderweise Kristoffer Göbel (muhahah!). Klingt er in den normalen Tonlagen noch angenehm, fallen mir kreisrund die Sackhaare aus, wenn der Kerl versucht, hoch zu singen. Es sollte ein Gesetz geben, welches es durchschnittlichen Metalbarden unter Androhung drakonischer Strafen (10 Schläge mit einem dünnen Eisenstab auf die nackte erigierte Eichel) verbietet, schwachbrünstig hohe Töne zu brüllen. Damit würde zwar das halbe Bruttoinlandsprodukt der italienischen Metalszene wegfallen, eine gewisse Qualitätssicherung wäre dennoch für uns Fans ein netter Nebeneffekt. Jungs wie Bruce Dickinson, Eric Adams oder der ehemalige Kerl von Lost Horizon (Infernal transzendental wasauchimmer...) machen doch vor, wie es klingen KANN! Nun denn, bieten Falconer also neben sich selbst kopierender Songstrukturen und einem unerträglichen Sänger noch etwas, dass eine schlechte Wertung rechtfertigen? Ja! Kompositorisch ist dieser Output der skandinavischen Power Metaller auch gerade mal als mau zu bezeichnen. Dieses Wort der Katzensprache, dass der menschlichen Vokabel für „Durchschnittlich“ entspricht, trifft die halbgaren Songs der Band, die mir auch nach wochenlangen Dauerbeschall nicht einmal in den Ohren verbleiben, wie die Faust das Auge. Hier ein Frauenstimmchen, dort ein Chorus mit viel Hall, dann noch eine Melodie, die man aus dem Kinderchorbuch der hiesigen Dorfkirche geklaut hat... es gibt sicher Combos, die noch schlechtere Songs produzieren, aber Falconer sind leider mittlerweile nah an der Grenze. Einzig die gute Produktion verhilft dem neusten Output von Falconer, nicht an der Wand zu zerschellen.
Fazit: Songs sind großenteils Kacke, vieles klingt gleich und der Sänger heult rum – na prima, alles richtig gemacht! Ich finde, Falconer sind heutezutage nur noch etwas für die eigenen, eingefleischten Fans (die diese Rezension sicher wieder zerreißen werden). Neue Zielgruppen wird die Band mit dem Werk wohl nicht erschließen – und verglichen mit dem als bahnbrechend zu bezeichnenden ersten Werk, an dem sich Falconer immer messen lassen müssen, hoffe ich, dass „Grime vs. Grandeur“ ein Ausrutscher war und bald wieder packender, überraschender und innovativer Power Metal gebaut wird. Jungs, das konntet ihr mal besser – 4 Punkte.
Fazit: Songs sind großenteils Kacke, vieles klingt gleich und der Sänger heult rum – na prima, alles richtig gemacht! Ich finde, Falconer sind heutezutage nur noch etwas für die eigenen, eingefleischten Fans (die diese Rezension sicher wieder zerreißen werden). Neue Zielgruppen wird die Band mit dem Werk wohl nicht erschließen – und verglichen mit dem als bahnbrechend zu bezeichnenden ersten Werk, an dem sich Falconer immer messen lassen müssen, hoffe ich, dass „Grime vs. Grandeur“ ein Ausrutscher war und bald wieder packender, überraschender und innovativer Power Metal gebaut wird. Jungs, das konntet ihr mal besser – 4 Punkte.