Falconer - Black Moon Rising
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Locust Swarm
2. Halls And Chambers
3. Black Moon Rising
4. Scoundrel And The Squire
5. Wasteland
6. In Ruins
7. At The Jester's Ball
8. There's A Crow On The Barrow
9. Dawning Of A Sombre Age
10. Age Of Runes
11. The Priory
Die Bloodchamber meint:
Nach dem zeitigen Aus von MITHOTYN, deren raues Erbe inzwischen von KING OF ASGARD fortgeführt wird, mauserten sich die gleich im Anschluss, Ende der 90er, gegründeten FALCONER in Windeseile zu einer eigenen Hausnummer, weil der von Gitarrist Stefan Weinerhall beaufsichtigte, freundlichere und melodischere Ansatz auf Anhieb einen Nerv traf. Wenige Besetzungsexperiment („The Sceptre Of Deception“ & „Grime vs. Grandeur“ wurden von Kristoffer Göbel besungen, vorher und nachher hört man Mathias Blad), und einige musikalische Experimente (Geschwindigkeit, Härte, Gewichtung der Folkelemente) später sind wir beim achten Album angelangt, das wie alle FALCONER-Werke bei Metal Blade erschienen ist. Und erneut werden wir Zeuge einer Kehrtwende der Schweden, denn Fans des eher zahmen „Armod“ wird schon im Opener von zünftigen Zwischenknüppeleien die Laute aus der Hand gerissen und auf dem Kopf zerschmettert.
Natürlich zerschlägt die Band nicht das komplette Porzellan, aber man darf „Locust Swarm“ getrost als Ansage verstehen, dass die Band nicht müde wird, andere Pfade einzuschlagen, wenn sich ein vergangener als Irrweg entpuppt hat. Wie man die Abwechslung auf „Black Moon Rising“ bewertet, die sich besonders in der ersten Hälfte des Albums in drastischen Unterschiede zwischen energischen, teils wütenden Hymnen mit Mitsingrefrains für die Massen und Weisen für Bardenauftritte in kleinen Schänken niederschlägt, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden, denn auch wenn ich diese Meinung nicht teile, könnten böse Geister FALCONER unterstellen, sie wären mit dem zeitigen Bedienen jedes Fangeschmacks auf Nummer sicher gegangen. Andererseits haben selbst GAMMA RAY kein Album, auf dem pausenlos durchgepowert wird, und auch am anderen Ende des Geschwindigkeitsspektrums angesiedelte Bands verzichten praktisch nie auf gelegentliche Ausbrüche. Der Charakter von „Black Moon Rising“ ist demnach, nüchtern betrachtet, eher normal und erscheint nur durch die Sortierung etwas aufsehenerregender. Gegnern folkig-trunkenen Erzählens werden sich nämlich schon recht früh, bei „Scoundrel And The Squire“ die Fußnägel aufrollen.
Der entscheidende Faktor, der FALCONER-Kniff, der der Band seit ihren Anfangstagen einen hohen Wiedererkennungswert beschert, besteht ohnehin nicht darin, sich eindeutig auf Power ODER Folk festzulegen, sondern je nach Lied einen Schwerpunkt auf eines der beiden Genres zu setzen und um diesen Schwerpunkt Elemente des anderen als Trabanten kreisen zu lassen. Haupttrabanten sind die Gitarren, die ebenso gekonnt wie variabel alle erdenklichen Modi von Axt über Schweinsgalopp bis (kein Jux!) Breitwandrock abrufen, während die Rhythmusgruppe einiges Feuer unter eben dem Dach macht, auf dem Mathias Blad in gewohnter Singsangmanier den selten onkelhaften, gelegentlich aufwiegelnden und meist lebhaften Geschichtenerzähler gibt.
So allgemeingültig wie das klingt, so zutreffend ist es trotz der sich ausbreitenden Düsternis und Rauheit auch bei diesem Album. „Black Moon Rising“ ist ein klassisches FALCONER-Werk, mit dem nicht nur Fans der Band nichts falsch machen, dem abgesehen vom Opener und dem munteren „There’s A Crow On The Barrow“ nur die ganz große Ausstrahlung fehlt. Wobei es vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass einer der hartnäckigsten Ohrwürmer überhaupt (noch) keine Gesellschaft bekommen hat…
Natürlich zerschlägt die Band nicht das komplette Porzellan, aber man darf „Locust Swarm“ getrost als Ansage verstehen, dass die Band nicht müde wird, andere Pfade einzuschlagen, wenn sich ein vergangener als Irrweg entpuppt hat. Wie man die Abwechslung auf „Black Moon Rising“ bewertet, die sich besonders in der ersten Hälfte des Albums in drastischen Unterschiede zwischen energischen, teils wütenden Hymnen mit Mitsingrefrains für die Massen und Weisen für Bardenauftritte in kleinen Schänken niederschlägt, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden, denn auch wenn ich diese Meinung nicht teile, könnten böse Geister FALCONER unterstellen, sie wären mit dem zeitigen Bedienen jedes Fangeschmacks auf Nummer sicher gegangen. Andererseits haben selbst GAMMA RAY kein Album, auf dem pausenlos durchgepowert wird, und auch am anderen Ende des Geschwindigkeitsspektrums angesiedelte Bands verzichten praktisch nie auf gelegentliche Ausbrüche. Der Charakter von „Black Moon Rising“ ist demnach, nüchtern betrachtet, eher normal und erscheint nur durch die Sortierung etwas aufsehenerregender. Gegnern folkig-trunkenen Erzählens werden sich nämlich schon recht früh, bei „Scoundrel And The Squire“ die Fußnägel aufrollen.
Der entscheidende Faktor, der FALCONER-Kniff, der der Band seit ihren Anfangstagen einen hohen Wiedererkennungswert beschert, besteht ohnehin nicht darin, sich eindeutig auf Power ODER Folk festzulegen, sondern je nach Lied einen Schwerpunkt auf eines der beiden Genres zu setzen und um diesen Schwerpunkt Elemente des anderen als Trabanten kreisen zu lassen. Haupttrabanten sind die Gitarren, die ebenso gekonnt wie variabel alle erdenklichen Modi von Axt über Schweinsgalopp bis (kein Jux!) Breitwandrock abrufen, während die Rhythmusgruppe einiges Feuer unter eben dem Dach macht, auf dem Mathias Blad in gewohnter Singsangmanier den selten onkelhaften, gelegentlich aufwiegelnden und meist lebhaften Geschichtenerzähler gibt.
So allgemeingültig wie das klingt, so zutreffend ist es trotz der sich ausbreitenden Düsternis und Rauheit auch bei diesem Album. „Black Moon Rising“ ist ein klassisches FALCONER-Werk, mit dem nicht nur Fans der Band nichts falsch machen, dem abgesehen vom Opener und dem munteren „There’s A Crow On The Barrow“ nur die ganz große Ausstrahlung fehlt. Wobei es vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass einer der hartnäckigsten Ohrwürmer überhaupt (noch) keine Gesellschaft bekommen hat…
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche