Amon Amarth - Deceiver Of The Gods
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Deceiver Of The Gods
2. As Loke Falls
3. Father Of The Wolf
4. Shape Shifter
5. Under Siege
6. Blood Eagle
7. We Shall Destroy
8. Hel
9. Coming Of The Tide
10. Warriors Of The North
Die Bloodchamber meint:
Zu Beginn dieser Rezension muss ich zunächst einmal ein persönliches Geständnis ablegen. Das macht den Text zwar nicht unbedingt objektiver, lässt ihn aber hoffentlich etwas verständlicher werden. Nun, ich gebe also zu, obwohl ich die Anfänge AMON AMARTH sehr wohlwollend und begeistert verfolgt habe, in den letzten Jahren habe ich die Jungs etwas links liegen lassen. Das liegt nicht etwa daran, dass ich ihnen ihren stetig steigenden Erfolg nicht gönnen oder gar aus Trotz all den vielen herumlaufenden AMON AMARTH Shirts prinzipiell die kalte Schulter zeigen würde. Nein, begründet liegt dies, neben einer vor einigen Jahren durch die erdrückende Live-Präsenz der Schweden hervorgerufenen Übersättigung, auch am gefühlten musikalischen Stillstand. Die Alben der letzten Jahre waren zwar alle irgendwie ganz gut, boten aber kaum einen echten Anreiz, sich eindringlicher mit ihnen zu beschäftigen.
Nun also liegt mir "Deceiver Of The Gods" vor der Nase, und als allererstes glaube ich mich im falschen Album. Der gleichnamige Opener legt ein derart griffiges Thrash Riff aufs Parkett, so dass es erst des Stichworts "Asgard" aus Johans markantem Organ bedarf, um jeglichen Zweifel zu verstreuen. AMON AMARTH machen jetzt jedoch noch lange nicht einen auf Teutonenstahl, sondern wechseln alsbald zu ihrem ureigenen, voluminösen und druckvollen Viking-Sound, auch wenn im weiteren Verlauf vor allem die verspielten Gitarren die Akzente setzen. Neue Dinge ausprobieren, auch mal fremde Einflüsse zulassen: Ja, das steht Ihnen gut zu Gesicht und weckt Interesse. Komplett umkrempeln wird sich die Band aber deswegen noch lange nicht, auch wenn mit "Hel" und Gastsänger Messiah Marcolin (Ex-CANDLEMASS) ein ziemlich unerwartetes, hardrockiges, doomiges und fast schon grenzwertiges Lied den Weg aufs neue Album gefunden hat. Nichtsdestotrotz merkt man dem Werk einfach an, dass es recht zwanglos komponiert wurde.
Leider hat diese kreative Freiheit manchmal auch dafür gesorgt, dass nicht intensiv genug hinterfragt wurde, ob man dies oder jenes Riff nicht in allzu ähnlicher Form bereits früher ausgiebig verwendet hat. "We Shall Destroy" ist nur ein Beispiel für ziemlich auffällige Selbstbedienung (Hallo "Death In Fire"!). Die spontan verständlichen Reizbegriffe aus der nordischen Götterwelt dürften sich nach 9 Alben ebenso etwas überlebt haben. Irgendwann sinkt einfach die Motivation, zum wiederholten Male mit tosendem Gebrüll in eine epische Schlacht zu donnern, um mit einem Lächeln auf den Lippen und Blut im Genick nach Walhall zu trampen.
Ansonsten mag die Band in ihren 21 Dienstjahren zwar stets unter Melodic Death Metal gut aufgehoben gewesen sein, ich persönlich habe jedoch immer die rhythmischen und melodischen Stücke wie "Arson" den etwas härteren Todesbleistampfern wie "Valkyries Ride" vorgezogen, um mal zwei Beispiele vom gleichen Album zu nennen. "Deceiver Of The Gods" ist deshalb für Leute wie mich ein sehr willkommenes Album, da AMON AMARTH nicht mehr krampfhaft versuchen, Härte zu erzwingen, nur damit ihnen ja niemand den Death Metal Titel abstreiten kann. Wenn es mal etwas brachialer zu Werke geht, weil es sich eben so ergibt, dann ist das halt so. Ansonsten bestimmen Riffs, Soli, hymnenhafte Melodien und nachvollziehbare sowie gut ausbalancierte Rhythmen das Geschehen. Das können sie eben am besten, das erwartet man von ihnen und das passt zu AMON AMARTH auch 2013 noch genauso gut wie das Vogelnest unter Johan Heggs Kinn.
Nun also liegt mir "Deceiver Of The Gods" vor der Nase, und als allererstes glaube ich mich im falschen Album. Der gleichnamige Opener legt ein derart griffiges Thrash Riff aufs Parkett, so dass es erst des Stichworts "Asgard" aus Johans markantem Organ bedarf, um jeglichen Zweifel zu verstreuen. AMON AMARTH machen jetzt jedoch noch lange nicht einen auf Teutonenstahl, sondern wechseln alsbald zu ihrem ureigenen, voluminösen und druckvollen Viking-Sound, auch wenn im weiteren Verlauf vor allem die verspielten Gitarren die Akzente setzen. Neue Dinge ausprobieren, auch mal fremde Einflüsse zulassen: Ja, das steht Ihnen gut zu Gesicht und weckt Interesse. Komplett umkrempeln wird sich die Band aber deswegen noch lange nicht, auch wenn mit "Hel" und Gastsänger Messiah Marcolin (Ex-CANDLEMASS) ein ziemlich unerwartetes, hardrockiges, doomiges und fast schon grenzwertiges Lied den Weg aufs neue Album gefunden hat. Nichtsdestotrotz merkt man dem Werk einfach an, dass es recht zwanglos komponiert wurde.
Leider hat diese kreative Freiheit manchmal auch dafür gesorgt, dass nicht intensiv genug hinterfragt wurde, ob man dies oder jenes Riff nicht in allzu ähnlicher Form bereits früher ausgiebig verwendet hat. "We Shall Destroy" ist nur ein Beispiel für ziemlich auffällige Selbstbedienung (Hallo "Death In Fire"!). Die spontan verständlichen Reizbegriffe aus der nordischen Götterwelt dürften sich nach 9 Alben ebenso etwas überlebt haben. Irgendwann sinkt einfach die Motivation, zum wiederholten Male mit tosendem Gebrüll in eine epische Schlacht zu donnern, um mit einem Lächeln auf den Lippen und Blut im Genick nach Walhall zu trampen.
Ansonsten mag die Band in ihren 21 Dienstjahren zwar stets unter Melodic Death Metal gut aufgehoben gewesen sein, ich persönlich habe jedoch immer die rhythmischen und melodischen Stücke wie "Arson" den etwas härteren Todesbleistampfern wie "Valkyries Ride" vorgezogen, um mal zwei Beispiele vom gleichen Album zu nennen. "Deceiver Of The Gods" ist deshalb für Leute wie mich ein sehr willkommenes Album, da AMON AMARTH nicht mehr krampfhaft versuchen, Härte zu erzwingen, nur damit ihnen ja niemand den Death Metal Titel abstreiten kann. Wenn es mal etwas brachialer zu Werke geht, weil es sich eben so ergibt, dann ist das halt so. Ansonsten bestimmen Riffs, Soli, hymnenhafte Melodien und nachvollziehbare sowie gut ausbalancierte Rhythmen das Geschehen. Das können sie eben am besten, das erwartet man von ihnen und das passt zu AMON AMARTH auch 2013 noch genauso gut wie das Vogelnest unter Johan Heggs Kinn.
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche