Turisas - Turisas2013
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. For Your Own Good
2. Ten More Miles
3. Piece By Piece
4. Into The Free
5. Run Bhang-Eater, Run!
6. Greek Fire
7. The Days Passed
8. No Good Story Ever Starts With Drinking Tea
9. We Ride Together
Die Bloodchamber meint:
Ich gestehe, dass ich TURISAS wie so viele der von Folk Wurzeln in unterschiedliche Richtungen strebenden Bands lange Zeit nicht wirklich ernst genommen habe. Das lag nicht nur, aber auch daran, dass der Erstkontakt mit Bildern statt mit Musik stattfand und man bei all dem, was im Genre an Rüstungen, Maskierungen und Bemalungen aufgefahren wird, schnell zu dem Schluss kommen kann, das Brimborium sei wichtiger als der Inhalt. Aber „Turisas2013“ hat mich trotz der merkwürdigen Benennung, nach ein paar Umwegen von den Qualitäten der Finnen überzeugt.
Mit neuem Keyboarder und neuer Rhythmusgruppe, darunter der nach dem ehemaligen Skilangläufer Mika Myllylä mit einem der finnischsten Namen überhaupt gesegnete Schlagzeuger Jaakko Jakku, hat das Sextett ein munteres Album zusammengestellt, dessen von symphonischem Power Metal bis zu „leichtem“ Melodic Death reichender Abwechslungsreichtum im zweiten Anlauf doch noch ein irgendwie schlüssiges Bild ergibt: Statt sich an ein bis drei Vorbildern zu orientieren, wie es Gang und Gäbe ist, werfen TURISAS einfach alles, was sie gut finden, in ihren großen Symphonic Folk Kupferkessel. Das beinhaltet unter anderem albern anmutende orientalische Klänge und aufgesetzt wirkendes Frauengestöhne in „Run Bhang-Eater, Run!“ (aufgelöst in Soundtrack-Sympho-Pomp), Ville Valo Gedächtnisschmachtgesang in „Greek Fire“, das kurze Zitieren von Claptons „Layla“ in „The Days Passed“ und einen von der Geschwindigkeit begünstigten Balkanbeigeschmack im fröhlichen Trinklied „No Good Story Ever Starts With Drinking Tea“ – wobei die darin verbratene Schlumpfstimmeneinlage WIRKLICH überflüssig ist. Fraglich auch, ob ich der einzige bin, der sich im abschließenden „We Ride Together“ von den Bläsern an die Simpsons-Titelmelodie erinnert fühlt…
Die Sofakriegerhorden kommen durch dieses Lösen vom Sauf- und Kampfliederschema dementsprechend nicht mehr ganz so zum Zug und auf ihre Kosten wie sie das von TURISAS gewohnt sein mögen. Man darf stattdessen den Eindruck gewinnen, die Band hätte sich für „Turisas2013“ auch musikalisch voll dem Unterhaltungsfaktor zugewandt, ohne sich dabei großartige Grenzen aufzuerlegen. Das kann und wird nicht jeder (Fan der Truppe) gut finden, zumal das Album zu keiner Phase greifbare Ernsthaftigkeit ausstrahlt. Man darf die konsequente Entertainment-Umarmung aber auch sympathisch und sogar konsequent finden. Wäre „Turisas2013“ ein Musical, es wäre Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat.
Mit neuem Keyboarder und neuer Rhythmusgruppe, darunter der nach dem ehemaligen Skilangläufer Mika Myllylä mit einem der finnischsten Namen überhaupt gesegnete Schlagzeuger Jaakko Jakku, hat das Sextett ein munteres Album zusammengestellt, dessen von symphonischem Power Metal bis zu „leichtem“ Melodic Death reichender Abwechslungsreichtum im zweiten Anlauf doch noch ein irgendwie schlüssiges Bild ergibt: Statt sich an ein bis drei Vorbildern zu orientieren, wie es Gang und Gäbe ist, werfen TURISAS einfach alles, was sie gut finden, in ihren großen Symphonic Folk Kupferkessel. Das beinhaltet unter anderem albern anmutende orientalische Klänge und aufgesetzt wirkendes Frauengestöhne in „Run Bhang-Eater, Run!“ (aufgelöst in Soundtrack-Sympho-Pomp), Ville Valo Gedächtnisschmachtgesang in „Greek Fire“, das kurze Zitieren von Claptons „Layla“ in „The Days Passed“ und einen von der Geschwindigkeit begünstigten Balkanbeigeschmack im fröhlichen Trinklied „No Good Story Ever Starts With Drinking Tea“ – wobei die darin verbratene Schlumpfstimmeneinlage WIRKLICH überflüssig ist. Fraglich auch, ob ich der einzige bin, der sich im abschließenden „We Ride Together“ von den Bläsern an die Simpsons-Titelmelodie erinnert fühlt…
Die Sofakriegerhorden kommen durch dieses Lösen vom Sauf- und Kampfliederschema dementsprechend nicht mehr ganz so zum Zug und auf ihre Kosten wie sie das von TURISAS gewohnt sein mögen. Man darf stattdessen den Eindruck gewinnen, die Band hätte sich für „Turisas2013“ auch musikalisch voll dem Unterhaltungsfaktor zugewandt, ohne sich dabei großartige Grenzen aufzuerlegen. Das kann und wird nicht jeder (Fan der Truppe) gut finden, zumal das Album zu keiner Phase greifbare Ernsthaftigkeit ausstrahlt. Man darf die konsequente Entertainment-Umarmung aber auch sympathisch und sogar konsequent finden. Wäre „Turisas2013“ ein Musical, es wäre Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat.