Es ist nie wenig, was IHSAHN seinen Hörern zumutet. Aber genau das macht die Faszination an seiner Musik aus. Mit niederer Qualität gibt sich der Norweger nicht ab und mit dem, was so schön Mainstream genannt wird, schon mal gar nicht. So ist es immer eine Fahrt ins Ungewisse, wenn man sich den musikalischen Gefilden dieser eigenartigen Dimension nähert.

Und wie ist das 2013? Nun, ehrlich gesagt macht mir allein schon der Titel ''Das Seelenbrechen'' Angst. Aber, oh Wunder und um es schon vorweg zu nehmen, es handelt sich allen Befürchtungen zu Trotz um das Album, das am leichtesten zugänglich ist. Gut, das ist natürlich relativ zu sehen, denn besonders der Opener kann durch seine rüde Vertracktheit leicht verstörend wirken. Was dann aber danach kommt ist phasenweise so etwas wie IHSAHN in Kuschellaune. Beste Beispiele dafür sind Songs wie ''Pulse'' oder vor allem das herausragende ''Regen''. Und damit kommen wir bei der Gelegenheit mal zu den Songtiteln. Verwunderung? Ja, mindestens. Auch wenn man die Musik der Avantgarde Ecke zuordnen muss; mal ehrlich, wer singt den bitte über Kochsalz? Und der Rest macht auch nicht sonderlich viel Sinn. Weiß der Mann am besten selber, was er uns damit sagen will. Am meisten sagt ohnehin seine Musik. Und die bleibt bis zu Schluss packend und vor allem abwechslungsreich. Sicher gibt es den einen oder anderen Song, der gerade nicht in die eigene, persönliche Stimmung passt, aber das wechselt von Mal zu Mal.

''Das Seelenbrechen'' ist ein tolles Stück Musik, das allen denen zusagen könnte, denen die A Trilogie zu schwergängig war. Dieses Album bietet ähnliche Musik, bei einfacheren Strukturen. Und so wird ''After'' dann auch für mich die IHSAHN-CD bleiben, wenn es um musikalischen Anspruch geht. Dieses Teil hier aber wird mich auch weiterhin begleiten, weil es einfach Spaß beim Hören macht ohne sich großartig um die Hintergründe Gedanken machen zu müssen.