Gojira - The Link (Re-Release)

Gojira - The Link (Re-Release)
Progressive Death Metal / Sonstiges
erschienen in 2003 bei Listenable Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Link
2. Death Of Me
3. Connected
4. Remembrance
5. Torii
6. Indians
7. Embrace The World
8. Inward Movement
9. Over The Flows
10. Wisdom Comes
11. Dawn

Die Bloodchamber meint:

Und wieder ein schwerverdauliches Release aus dem Hause Listenable Records, dessen Schöpfer, wie auch die Labelkollegen von HACRIDE, ihre Heimat im wundertollen Frankreich haben. War "The Link" früher auch nur in jenem Land erhältlich, ist die Scheibe nun überarbeitet auch außerhalb der Grenzen vertrieben und wartet auf den internationalen Durchbruch.
Ganz so einfach sollte das allerdings nicht werden, doch zunächst sollte vielleicht gesagt sein, dass GOJIRA (jap. für Godzilla) früher unter dem Namen GODZILLA durch die Szene dümpelten und 1996 sogar mit IMMORTAL spielten. Das gehört jedoch definitiv der Vergangenheit an, das verraten schon die ersten Sekunden von "The Link".

Wie aber gehörte Musik beschreiben? Je mehr ich die elf Tracks, verteilt auf ganze 47 Minuten Spielzeit, anhöre, desto schwerer fällt es mir diese Frage vernünftig zu beantworten. Weniger schwer fällt es mir allerdings zu beurteilen, dass vorliegendes Release vor Kreativität und Anspruch nur so strotzt und den Hörer schon fast mehr fordert, als zwei verschiedene Prog-Platten gleichzeitig. Hier sagt sich Neo-Thrash und Tribal Gute Nacht, während unverdrossen die Vöglein zwitschern und Frontmann Joe Duplantier seinem Organ freien Lauf lässt. Mal groovend und gelassen, mal Death Grind in reinster Form, auf "The Link" ist alles möglich - und wohl noch mehr. Leider nimmt die recht klinisch klingende Produktion der Musik etwas die Seele, das Schlagzeug ist einfach viel zu stark getriggert.
Und dann geht's mal wieder ruhig zu, um nicht zu sagen atmosphärisch und Eingängigkeit macht sich breit, tatsächlich. Solche Stellen sind aber eher rar gesät und gut Ding will eben Weile haben, das passt bei "The Link" wie die Faust auf's Auge. Stellenweise bekomme ich die Parts nicht mehr aus dem Ohr, andererseits sind mir eine Passagen noch immer unzugänglich wie am Anfang, das wird gerade bei GOJIRA wohl von Fall zu Fall verschieden sein. Doch gerade das macht die Band aus, hier wird auf Klischees und Traditionen gepfiffen, was für so manch außerordentliche Band leider auch das Ende bedeutete. Davon scheint das große Monster allerdings weit entfernt zu sein, denn Ende des Jahres wird eine neue Veröffentlichung auf den Markt geworfen, zusätzlich ist "The Link" noch als DVD + Audio Digipack erhältlich.

Mit der Wertung tu ich mich dann aber doch noch ein bisschen schwer, zu sehr hält sich die Waage zwischen völlig genialen und subtilen Songs, bei denen ich mich teilweise vielleicht sogar überfordert fühle, wirklich zu bewerten. Wer auf MESHUGGAH, SYL und ähnliche Bands steht, der sollte unbedingt einmal reinhören, Garantie für Gefallen ist das aber längst nicht. Bei mir wird die "The Link" definitiv immer wieder im Player landen und ganz sicher nicht im Regal verstauben.
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