Gojira - Magma
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Shooting Star
2. Silvera
3. The Cell
4. Stranded
5. Yellow Stone
6. Magma
7. Pray
8. Only Pain
9. Low Lands
10. Liberation
Die Bloodchamber meint:
Vier Jahre hat man sich im Hause GOJIRA Zeit genommen für „Magma“. Diesmal wurde die Platte von der Band in perfekter künstlerischer Isolation – in einem eigenen Studio - aufgenommen. Auch ohne diesen Faktor wüsste man bei dieser eigenwilligen französischen Hype-Band, dass man sich auf ein völlig andersartig klingendes Album einstellen sollte. Was GOJIRA aber letzten Endes zusammengebastelt haben, ist doch etwas ungewohnt für die Franzosen. So wenig mit Death Metal hatte bisher keines ihrer Alben am Hut.
Ich versuche mal meine ersten Höreindrücke verständlich zu machen:
Aha, da packen sie also schon gleich zu Beginn den Djent aus! Moment mal, haben die jetzt die Cavalera-Familie auch in die Band genommen? Okay, netter Refrain – ich hüpfe mal mit. Ich hüpfe, ich hüpfe – was!? Schon Track 4? Aber der ist echt überragend! Ja man, so können sie weiter machen! Hat gerade mein Handy vibriert? Ach Mist, jetzt hätte ich die Email an meinen Prof beinahe wieder vergessen. Halt Stopp! Der Song geht ja wieder voll ab! Ach nee, das ist schon die nächste CD im Wechsler.
Mit anderen Worten: Es ist ganz nett. So und ähnlich ging es mir am Anfang auch schon mit anderen GOJIRA-Alben. Was aber schlimm ist diesmal: „Magma“ wächst nicht. „Magma“ bleibt einfach ein Kuddelmuddel. Melancholische Downer zerren einen in Untiefen und ein aberwitzig überproduzierter Bass lässt einen die Vermutung hegen, dass die Schädeldecke bei dieser Dröhnung nach innen hin wächst. Ausladende Intros ziehen die Tracks in die Länge, so etwa bei „Pray“: ein trauriger Gesang wirft da gewöhnliche Songstrukturen bald über Bord und der Song entlädt sich schließlich in einem zwar mitreissenden, aber auch wenig spektakulären Stampfer. Gleich im Anschluss kommt das abwechslungsreichere „Only Pain“, bei dem ich aber einen anständigen Riff vermisse. Das Interlude „Yellow Stone“, was die Halbzeit markiert und den Titeltrack einleitet, klingt so, als ob der Bassist einige BLACK SABBATH-Riffs durcheinanderbringt und dann zerlegt. Fragile Melodien künden nur selten, dann aber voller Schönheit, von Hoffnung. Sie werden aber regelmäßig auf grausame Weise unter einem Double-Bass-Teppich zermahlen und an späterer Stelle wieder hochgewürgt.
Mit Death Metal hat das wie gesagt nicht mehr viel zu tun, mit Progressive auch nicht. Bei „Magma“ kam ein unheimlich düsteres, mit Verzweiflung vorgetragenes Stück Modern Metal mit Tiefgangambitionen heraus, dessen Stärken definitiv unter den ersten vier Tracks zu finden sind.
Ich versuche mal meine ersten Höreindrücke verständlich zu machen:
Aha, da packen sie also schon gleich zu Beginn den Djent aus! Moment mal, haben die jetzt die Cavalera-Familie auch in die Band genommen? Okay, netter Refrain – ich hüpfe mal mit. Ich hüpfe, ich hüpfe – was!? Schon Track 4? Aber der ist echt überragend! Ja man, so können sie weiter machen! Hat gerade mein Handy vibriert? Ach Mist, jetzt hätte ich die Email an meinen Prof beinahe wieder vergessen. Halt Stopp! Der Song geht ja wieder voll ab! Ach nee, das ist schon die nächste CD im Wechsler.
Mit anderen Worten: Es ist ganz nett. So und ähnlich ging es mir am Anfang auch schon mit anderen GOJIRA-Alben. Was aber schlimm ist diesmal: „Magma“ wächst nicht. „Magma“ bleibt einfach ein Kuddelmuddel. Melancholische Downer zerren einen in Untiefen und ein aberwitzig überproduzierter Bass lässt einen die Vermutung hegen, dass die Schädeldecke bei dieser Dröhnung nach innen hin wächst. Ausladende Intros ziehen die Tracks in die Länge, so etwa bei „Pray“: ein trauriger Gesang wirft da gewöhnliche Songstrukturen bald über Bord und der Song entlädt sich schließlich in einem zwar mitreissenden, aber auch wenig spektakulären Stampfer. Gleich im Anschluss kommt das abwechslungsreichere „Only Pain“, bei dem ich aber einen anständigen Riff vermisse. Das Interlude „Yellow Stone“, was die Halbzeit markiert und den Titeltrack einleitet, klingt so, als ob der Bassist einige BLACK SABBATH-Riffs durcheinanderbringt und dann zerlegt. Fragile Melodien künden nur selten, dann aber voller Schönheit, von Hoffnung. Sie werden aber regelmäßig auf grausame Weise unter einem Double-Bass-Teppich zermahlen und an späterer Stelle wieder hochgewürgt.
Mit Death Metal hat das wie gesagt nicht mehr viel zu tun, mit Progressive auch nicht. Bei „Magma“ kam ein unheimlich düsteres, mit Verzweiflung vorgetragenes Stück Modern Metal mit Tiefgangambitionen heraus, dessen Stärken definitiv unter den ersten vier Tracks zu finden sind.
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.