Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann nach dem europaweiten Erfolg von "Viva Emptiness" Specials in Form von Re-releases, Digi-Versions und Box-Sets auf die begeisterte Fangemeinde der Depri-Schweden von KATATONIA hinabregnen werden.
Vorliegend haben wir ein solches Schmankerl, bestehend aus 2 Best-Of CDs inklusive einiger B-Sides, einem unveröffentlichten Track aus dem "Viva Emptiness"-Schaffensprozess und einer Live-DVD, aufgenommen im polnischen Krakau.

Hatte sich "Brave Yester Days" nur mit der Vergangenheit fernab von klarem Gesang beschäftigt, so beinhaltet "The Black Sessions" Material ab der "Discouraged Ones", demnach also ab 1998 bis 2004. Diese sechs Jahre werden mit insgesamt 30 Songs recht gut verteilt wiedergegeben und auch Einsteigern, die dank dem letzten Full-Lenght-Album zur Band gefunden haben, wird ein ordentlicher Überblick geboten. Und der reicht vom "Last Fair Deal Gone Down" - Klassiker "Teargas", über "Cold Ways" bishin zu den aktuellsten Songs wie etwa "Criminals", "Omerta" und vor allem auch "Ghost Of The Sun". Wer die gängigen Alben bereits im Regal stehen hat, der ist wenigstens noch mit den B-Seiten der EPs bedient ("Sulfur", "March 4" auf "Teargas", "Help me disappear" und "O how I enjoy the light" auf der "Tonight's Music"), sowie auch mit "Wait Outside", ein 2004er Song mit eingängigen Parts, der es jedoch nicht auf den letzten offiziellen Output geschafft hatte.

Von der DVD bin ich jedoch nicht wirklich begeistert. Zwar ist auch diese mit 15 Songs sehr großzügig ausgefallen, die Qualität, was Sound und vor allem auch Bild angeht, lässt sehr zu wünschen übrig. Das Set kennt der Fan schon von den Gigs des letzten Jahres, bei denen vor allem die Zugabe "Murder" überraschte, das Hauptaugenmerk liegt jedoch klar bei "Viva Emptiness".

Optisch kann "The Black Sessions" allerdings klar punkten. Anders wie bei gängigen Best-Of Releases wurde hier viel Wert auf Qualität gelegt, und so wartet ein dickes bebildertes Booklet mit einem Umfang von 24 Seiten, mitsamt aller Lyrics der hier präsenten Songs. Das Artwork hat natürlich kein anderer als Grafik-Gott Travis Smith beigesteuert und so stellt "The Black Sessions" eigentlich ein feines Allround-Paket dar, dessen größter Vorteil vor allem der sehr humane Preis von ca. 20 Euro (Media Markt) ist. Hardcore-Fans, die sowieso schon alles ihr Eigen nennen, müssen hier keinen Pflichtkauf erwarten, von Fanabzocke ist man allerdings auch weit entfernt.