Between The Buried And Me - Coma Ecliptic
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Node
2. The Coma Machine
3. Dim Ignition
4. Famine Wolf
5. King Redeem / Queen Serene
6. Turn On The Darkness
7. The Ectopic Stroll
8. Rapid Calm
9. Memory Palace
10. Option Oblivion
11. Life In Velvet
Die Bloodchamber meint:
Was ist real, was ist es nicht? Als Fan von alternative Realitäten thematisierender Unterhaltung wie der Truman Show, der Matrix oder auch der Twilight Zone war es nur eine Frage der Zeit, wann Fronter Tommy Rogers seine ohnehin auf Konzeptalben gepolte Spielwiese BETWEEN THE BURIED AND ME dazu nutzen würde, genau eine solche Art von Geschichte zu vertonen. So lässt sich der Protagonist von „Coma Ecliptic“ vorsätzlich in ein Koma versetzen, um an die Scheidewege vorangegangener Leben zurückzureisen. An diesen will er die vermeintlich richtigen Entscheidungen treffen, um die jeweilige Zukunft positiv zu beeinflussen und so das perfekte Leben zu erreichen. Am Ziel seiner Träume angekommen, muss der Protagonist feststellen, dass ihm diese Realitäten nur vorgegaukelt wurden und er immer nur in einem Koma gelegen hat – also in einem Koma in einem Koma.
Klingt verkopft? Die Story ist es zweifellos, in musikalischer Hinsicht jedoch haben sich BETWEEN THE BURIED AND ME noch nie so zugänglich präsentiert wie mit „Coma Ecliptic“. Schrieb ich bereits im Review zum Vorgänger „The Parallax II: Future Sequence“, dass die Band sich klassischem Prog Rock so nah wie noch nie zuvor angenähert habe, so geht das Quintett diesen eingeschlagenen Weg anno 2015 konsequent weiter – nicht umsonst wird „Coma Ecliptic“ auch als Rock-Oper angepriesen. Dieser Terminus ist zwar leicht irreführend, da er nur einige Facetten des neuen Albums anspricht und der gemeine Retro-Progger über die eingestreuten Blastbeats und das bestialische Brüllen nicht wird hinweghören können, aber gänzlich unpassend ist er wiederum auch nicht. Denn nie zuvor haben BETWEEN THE BURIED AND ME so viel Wert auf Melodik und hymnische Eingängigkeit gelegt, die Clean Vocals dominieren das Geschehen genauso wie die vielen fantastischen Gitarrenläufe. Dass es auch rhythmisch wie immer ansprechend und teilweise nicht ganz unkompliziert zugeht, rückt dabei fast ein wenig in den Hintergrund.
Für den Prog Metal-Fan stellt deshalb auch das siebte Album der Jungs aus North Carolina mal wieder Pflichtprogramm dar. Bei aller Fingerfertigkeit, tollen Spannungsbögen und nicht aus dem Kopf zu bekommenden Hooks, wenn man sie sich einmal erarbeitet hat, lässt „Coma Ecliptic“ allerdings ein wenig die Experimentierfreude vermissen, welche die Band in der Vergangenheit stets ausgezeichnet hat. Ein jazziges Solo wie im vielleicht größten Hit des Albums „Famine Wolf“ ist zwar außerordentlich cool, stellt aber im Soundkosmos dieser Band keine echte Überraschung dar. Für Ausrufezeichen in dieser Hinsicht sorgen lediglich der leider viel zu kurz geratene elektronische Trip „Dim Ignition“ und das positiv verrückte, an HAKEN erinnernde „The Ectopic Stroll“, das dem Ausdruck (Rock-)Oper wohl am ehesten entspricht. Angesichts der das Album überspannenden Thematik wären von dieser Band hier sicher ein paar mehr den Hörer überrumpelnde Passagen zu erwarten gewesen.
BETWEEN THE BURIED AND ME servieren ihren Hörern ansonsten also die von ihnen gewohnte Kost – was nichts anderes heißt, als dass sie ihr schwindelerregendes Niveau abermals halten können. Den Zehnpunkte-Knaller, der mich den Mund gar nicht mehr schließen lässt, stellt aber auch „Coma Ecliptic“ nicht dar, dafür hätte die Band noch ein wenig mehr wagen müssen. Im Umkehrschluss dürfte die Entwicklung hin zu mehr Melodik und Zugänglichkeit der Band aber neue Fans aus dem gemäßigteren Prog Metal-Lager bescheren – Altfans haben das Album sowieso längst eingetütet, aber auch DREAM THEATER-, HAKEN-, PROTEST THE HERO-, …-Fans kommen spätestens jetzt an dieser Band nicht mehr vorbei!
Klingt verkopft? Die Story ist es zweifellos, in musikalischer Hinsicht jedoch haben sich BETWEEN THE BURIED AND ME noch nie so zugänglich präsentiert wie mit „Coma Ecliptic“. Schrieb ich bereits im Review zum Vorgänger „The Parallax II: Future Sequence“, dass die Band sich klassischem Prog Rock so nah wie noch nie zuvor angenähert habe, so geht das Quintett diesen eingeschlagenen Weg anno 2015 konsequent weiter – nicht umsonst wird „Coma Ecliptic“ auch als Rock-Oper angepriesen. Dieser Terminus ist zwar leicht irreführend, da er nur einige Facetten des neuen Albums anspricht und der gemeine Retro-Progger über die eingestreuten Blastbeats und das bestialische Brüllen nicht wird hinweghören können, aber gänzlich unpassend ist er wiederum auch nicht. Denn nie zuvor haben BETWEEN THE BURIED AND ME so viel Wert auf Melodik und hymnische Eingängigkeit gelegt, die Clean Vocals dominieren das Geschehen genauso wie die vielen fantastischen Gitarrenläufe. Dass es auch rhythmisch wie immer ansprechend und teilweise nicht ganz unkompliziert zugeht, rückt dabei fast ein wenig in den Hintergrund.
Für den Prog Metal-Fan stellt deshalb auch das siebte Album der Jungs aus North Carolina mal wieder Pflichtprogramm dar. Bei aller Fingerfertigkeit, tollen Spannungsbögen und nicht aus dem Kopf zu bekommenden Hooks, wenn man sie sich einmal erarbeitet hat, lässt „Coma Ecliptic“ allerdings ein wenig die Experimentierfreude vermissen, welche die Band in der Vergangenheit stets ausgezeichnet hat. Ein jazziges Solo wie im vielleicht größten Hit des Albums „Famine Wolf“ ist zwar außerordentlich cool, stellt aber im Soundkosmos dieser Band keine echte Überraschung dar. Für Ausrufezeichen in dieser Hinsicht sorgen lediglich der leider viel zu kurz geratene elektronische Trip „Dim Ignition“ und das positiv verrückte, an HAKEN erinnernde „The Ectopic Stroll“, das dem Ausdruck (Rock-)Oper wohl am ehesten entspricht. Angesichts der das Album überspannenden Thematik wären von dieser Band hier sicher ein paar mehr den Hörer überrumpelnde Passagen zu erwarten gewesen.
BETWEEN THE BURIED AND ME servieren ihren Hörern ansonsten also die von ihnen gewohnte Kost – was nichts anderes heißt, als dass sie ihr schwindelerregendes Niveau abermals halten können. Den Zehnpunkte-Knaller, der mich den Mund gar nicht mehr schließen lässt, stellt aber auch „Coma Ecliptic“ nicht dar, dafür hätte die Band noch ein wenig mehr wagen müssen. Im Umkehrschluss dürfte die Entwicklung hin zu mehr Melodik und Zugänglichkeit der Band aber neue Fans aus dem gemäßigteren Prog Metal-Lager bescheren – Altfans haben das Album sowieso längst eingetütet, aber auch DREAM THEATER-, HAKEN-, PROTEST THE HERO-, …-Fans kommen spätestens jetzt an dieser Band nicht mehr vorbei!
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen