Battlecross - Rise To Power

Battlecross - Rise To Power
Melodic Death Thrash Metal
erschienen am 21.08.2015 bei Metal Blade Records
dauert 35:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scars
2. Not Your Slave
3. Absence
4. Spoiled
5. The Climb
6. Blood & Lies
7. Bound By Fear
8. Despised
9. Shackles
10. The Path

Die Bloodchamber meint:

BATTLECROSS sind Spalter. Und das gar nicht mal, weil sie sich traditioneller (Thrash) Metal-Elemente bedienen, um darauf ihr modernes Soundgerüst zu errichten. Das wird zwar auch nicht jedermanns Sache sein, der Stilmix aus Death und Thrash, aus Melodie und Härte gelingt den Jungs aus Michigan jedoch auch im dritten Anlauf eigentlich ganz vorzüglich. Was der Band bei aller instrumentalen Klasse aber fehlt, sind die „Aha“-Momente, die das neue Album „Rise To Power“ zu einem Pflichtkauf für Metalheads verschiedenster Couleur hätten machen können.

Denn das Feuerwerk, das hier 35 Minuten lang an den Instrumenten entfacht wird, ist nichts anderes als beeindruckend. Bevorzugt preschen BATTLECROSS in Höchstgeschwindigkeit mit dem Kopf durch die Wand, zumeist pendeln die Songs sich zwischen thrashigem Uptempo und Death-Blast ein. Die Fingerakrobaten an den Gitarren zeigen neben einem Faible für melodischen Thrash aber sogar auch ein Händchen für Leads der NWoBHM-Kategorie. Damit werden den zehn Highspeed-Schlachtschiffen die nötigen instrumentalen Hooks verpasst, dank derer „Rise To Power“ nicht vollends am Hörer vorbeiballert, ohne zumindest ein wenig Eindruck geschunden zu haben. Echte Hits lassen sich jedoch nur schwer ausmachen, was an der soliden, aber nicht sonderlich eingängigen Gesangsleistung liegt. Ohne nennenswert einprägsame Gesangslinien kreischt und brüllt sich Frontbart Kyle Gunther durch das Songmaterial. Stellenweise werden die Gesangsstile auch gedoppelt, nachhaltiger im Ohr setzt sich das aber auch nicht fest. Erst in der zweiten Hälfte des Albums hat man mit „Bound By Fear“ und „Despised“ ein Songdoppel am Start, das sich dank seiner ausnahmsweise mal mit der Catchiness der Gitarrenleads mithaltenden Gesangslinien als relativ livetauglich entpuppen dürfte. Ohnehin haben BATTLECROSS die zweite Albumhälfte etwas abwechslungsreicher gestaltet als die ersten Songs, was sich in einigen ruhigeren sowie langsameren Passagen zeigt.

Alles in allem bleibt jedoch auch nach sechs, sieben Durchgängen von „Rise To Power“ der zwiespältige Eindruck, dass BATTLECROSS zwar auf instrumentaler Seite dem Titel des Albums durchaus gerecht werden können, es der Band in Sachen Songwriting und Hitlastigkeit zur Artverwandtschaft wie THE BLACK DAHLIA MURDER, SKELETONWITCH oder auch SYLOSIS noch an der entscheidenden Durchschlagskraft fehlt. Wer darauf scheißt und sich voll und ganz auf die Shred- und Riff-Begabungen der Protagonisten zu konzentrieren weiß, der kann hier gerne ein bis zwei Punkte addieren. Bei allem Potential, das die Truppe ausstrahlt, lässt sie mit ihrem Drittwerk für meinen Geschmack trotz aller Brillanz an den Instrumenten jedoch für die Zukunft, die sie zweifellos hat, noch mehr als genug Luft nach oben.
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