Manowar - Hell On Earth Part IV (DVD)

Manowar - Hell On Earth Part IV (DVD)
True Metal
erschienen am 25.07.2005 bei SPV
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. DVD 1
2. Condom Head
3. Kings of Metal
4. The Album
5. Assaulting the Airwaves
6. Brothers of Metal
7. Crazy Fans
8. Freedom Fighters
9. In Store
10. Roskilde Festival, Denmark
11. Zlin, Czech Republik
12. Pilsen, Czech republic
13. Summer Rocks Festival, Hungary
14. Lorca Festival, Spain
15. Gods of Metal, Italy
16. Warriors of the World United
17. Popkomm Gala, Germany
18. An American Triology
19. Warriors of the World Tour
20. Tour Moments
21. Call to Arms
22. Female Fans
23. I Believe
24. The Pink One
25. Spirit Horse of the Cherokee
26. Show your Colors
27. Swords in the Wind
28. Master of the Wind
29. Courage
30. Screams
31. House of Death
32. Outlaw
33. Party until we Die
34. Credits
35. Bonus:
36. Son of Death Guitar Solo
37. Warriors of the World United – Live
38. The Demon’s Revenge Bass Solo
39. Army of the Immortals
40. Warriors of the Wworld United – Alternate Music Video
41. I Believe – Music Video
42. DVD 2:
43. The March
44. The Band
45. Sound Advice
46. Alexander the Great Part II
47. Fans and Friends
48. Louder Than Hell
49. Heavy Metal Marriage
50. The Setup
51. Employee of the Month
52. Sex in the City
53. Heavy Metal Helicopters
54. Cutting Room Floor
55. Hell on Earth III Release Par

Die Bloodchamber meint:

In den heutigen Zeiten des steigenden Verfalls der Musikindustrie, wird natürlich verstärkt darauf geachtet, die Promoexemplare einer Veröffentlichung mit obskuren Kopierschutzmaßnahmen auszustatten. Auf die eine Art und Weise sicherlich verständlich, aber wenn es dann soweit geht, dass dem Rezensenten ein nicht vollständiges Produkt vorliegt, gestaltet sich eine vernünftige Berichterstattung als schwierig. Der Extremfall liegt nun in Form der neuen MANOWAR DVD „Hell on Earth IV“ vor, dessen Promo Paket aus einem kaum fünfminütigem Trailer besteht, zu dem sich ein doppelseitiger Beipackzettel gesellt.

Dementsprechend ist dieses Review eine schlichte Aufzählung der enthaltenen Features der DVD, weil’s zu mehr einfach nicht reicht. Geboten bekommt man sicherlich aber so einiges auf dem dreifach DVD Set: Ein neuer Song namens „King of Kings“, die Dokumentation über die letzte Tournee der Amis sowie sämtliche möglichen TV Auftritte in Deutschland (unter anderem bei Tv Total). Die Musiker kommen zu Wort und wer das nicht versteht, der kann alles in 12 Sprachen als Untertitel nachlesen. Alles in allem soll das Teil einmal mehr natürlich eine supertolle Gabe für die wahren True Metal Fans sein.

Sound- und bildtechnisch wird sich im Vergleich zu den Vorgängern nichts geändert haben, sodass man von der üblichen hohen Qualität ausgehen kann. Die Frage ist dann natürlich nur wieder, wer sich das vierte Mal den Kommentar von DeMayo zu sonst welchen Themen anhören mag und wer innerhalb der aktuellen Veröffentlichungsflut genügend Kohle hat, sich dieses sicherlich nicht ganz preiswerte Set zuzulegen. MANOWAR Fans werden sicherlich ihren Spaß haben und bei dem ganzen Klischeegeficke den Ständer ihres Lebens haben, alle andern, und vA diejenigen die Wert auf (ausgespielte) Musik legen, werden nach ner anderen DVD Ausschau halten.

Die Bloodchamber meint außerdem:

So, nachdem man weitere zehn Minuten seines Lebens damit verbracht hat, sinnlos stumpfe Manowar-Texte (man beachte die Länge der DVDs mit allen Titel) hier einzuhacken, erst mal Dampf ablassen. Manowar haben damals HOE I rausgebracht. Alle sagten BOA, Manowar, ich inklusive. Dann sagten viele: Toll, aber keiner bringt 2 DVDs raus, macht mal ein Album – ZACK, Manowar bringen eine weitere DVD raus, HOE II. Hmm, lange Gesichter, viele schreien schon Ausverkauf. Aber Manowar lässt sich nicht lumpen, bringen noch 2 DVDs raus und die halbgare Platte Warriors of the World United, die alles andere als brilliant ist. Ausverkauf? Viele Fans sind nicht begeistert vom Kurs des True Metal Flagschiffes und ziehen gerümpft die Finger weg, allerdings gewinnt die Band durch den totalen Ausverkauf bei deutschen Stumpfproleten wie Stefan Raab oder Olli Pocher, dem absolut bekacktesten Flachwixer in der deutschen TV-Welt, Auftritten bei der PopKomm Gala (richtig Metal ist das ja nicht) oder dem Viva Comet Awards viele neue, meist präpubertäre und sackhaarlose Fans dazu. Um dieser großen Schar an kaufkräftigen Neukunden die Welt von Manowar möglichst witzig und textilfrei zu präsentieren, legt die Band nun HOE IV nach – und sollte damit vor allen alt eingesessenen Fans jeglichen Respekt verloren haben. Manowar, die selbst mit lachhaften Vokabeln wie „Death to False Metal“ um sich werfen, dies aber in der Vergangenheit zumindest musikalisch unterstreichen konnten, verkommen auf der DVD zu einer Comedy-Truppe, die sich selbst wahrlich nicht ernst nimmt und ihren Pathos so klischeehaft ausleben, das Spinal Tap daneben wie eine Opernaufführung erscheinen. Vorbei die Zeiten alter Klassiker wie Battle Hymns, Hail to England oder Sign of the Hammer, auf dem neuen Werk gibt es (mit Ausnahme von Army of the Immortals) nur neues / recht neues Material zu hören. Zwar ist der Live-Sound der Band absolut bombastisch, aber musikalisch zeigt sich anhand der schwachen Kompositionen, dass Manowar leider nur die Vormachtstellung im Selbstdahrstellungsmetalbereich (was ein Wort) behalten. Lachnummern wie „An American Triology“ oder „Freedom Fighters“ gehören weggesperrt, nicht halb-live mit irgendwelchen Clips unterlegt. Als „Bonus“ bekommt man dann zwei bescheuerte, unsinnige und verzichtbare Bass und Gitarrensoli präsentiert, die zweite DVD erscheint eher wie eine Comedy-Sammlung all des Drisses, der es nicht auf irgend eine andere DVD gepackt hat. Dazwischen gibt es, um den jungen Fans doch noch Schambehaarung wachsen zu lassen, viele nackte weibliche sekundäre Geschlechtsorgane. Viele davon sollten aber lieber nicht in eine Kamera gehalten werden, da haben wir alle schon schöneres gesehen.

Vielleicht das wichtigste für alle Fans: der NEUE, BRANDHEISSE und TOTAL GEILE TRACK „King of Kings“. Der Titel ist schon sogar für Manowarverhältnisse daneben, die Lyrics sind sogar platter als „Fight until we Die“ oder „House of Death“, dennoch zeigt der Track alle markanten Manowar-Trademarks: Keyboard-AAAHS und OOOHS bis zum Umfallen, mittlerweile leider eine typische Doublebass wie aus einem billigen Drumcomputer, drei Akkorde, schmachtiger (und textlich total blasser) Zwischenteil sowie ein stimmlich mittlerweile doch stark gealterter Eric Adams. Hievte der Mann früher die halbgaren Songs noch in den Metal-Olymp, muss er mittlerweile (nach dem peinlichen Nessun Dorma schon merkbar) Federn lassen und punktet nur im schwulstigen Zwischenpart. Der Rest ist eher gesprochen als gesungen, Live ist der Song für die kleinen Kids sicherlich aber ein totaler Burner.

Über die Auftritte der Band bei TV Total, den Shows und vor allen Dingen die unsagbaren Pocher-Auftritte verliere ich mal kein Wort. Hab ich mich 2002 noch gefreut, dass die Band überhaupt mal im deutschen TV war, nerven Aufgüsse von über drei Jahre alten TV Shows wie Hölle. Jungs, das ist so Alt, das stink schon. Zudem gibt’s die Videoschnippsel auf jeder Fanhomepage umsonst.

Die Aufmachung der Box ist allerdings über jeden Zweifel erhaben, tolles Ausklapp-Inlay mit ausfahrbaren CDs und allen (hässlich: Karl Logan) Bandmembers drauf. Dies alleine reißt das Ding aber auch nicht aus der Versenkung.

Fazit: Bildqualität und Sound sind, typisch Manowar, super, wobei leider viele Backstage-Sachen im total Dunklen gefilmt wurden und man nur Nippel und meist Joey Demaio nur als Umrisse erkennt. Für den Inhalt kann ich aber wirklich kaum noch Punkte geben. Neue Fans wird die Band mit diesem Output nicht gewinnen, den alten verbliebenen aber sicher das Geld aus der Tasche fischen. Wer die ersten drei DVDs hatte, kann sich wirklich die Kohle sparen – jeder andere sollte die erste DVD kaufen, da verkam Manowar nicht zu einer Comedy-Truppe für Kleinkinder. Ich kann nur hoffen, dass niemand für den Schund noch Geld bezahlt und Manowar somit in ein finanzielles Fiasko und dann zu einem Output auf altem Niveau und einer amtlichen NORMAL TEUREN Tour zwingt. Irgendwo hab ich vernommen, dass die Tickets für die kommende Tour mit Rhapsody um die 50 Euro teuer sein sollen, was eine absolute Frechheit und fernab von jeglicher Fannähe ist. 5 Punkte, weil der Inhalt total stinkt und eine Frechheit gegenüber den Fans ist.
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