Gojira - From Mars To Sirius
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ocean planet
2. Backbone
3. From the sky
4. Unicorn
5. Where dragons dwell
6. The heaviest matter of the universe
7. Flying whales
8. In the wilderness
9. World to come
10. From Mars
11. To sirius
12. Global warming
Die Bloodchamber meint:
Ein Godzilla (japanisch: GOJIRA) ist ein zweibeiniges japanisches Reptil, welches durch bösartige atomare Strahlung zu unnatürlicher Größe mutiert ist. Auf der ewigen Suche nach Nahrung und einer geeigneten Fortpflanzungspartnerin streift es gern durch Großstädte, wo es aufgrund seiner größenbedingten Zerstörungskraft von den dortigen Einwohnern gehasst und gejagt wird. Es hat kein einfaches Leben und außer dem absichtlichen Zertreten niedlicher kleiner Japanerinnen halten sich die lustigen Momente in Grenzen.
Wie man sieht, steckt also hinter der rauen Oberfläche aus roher Gewalt und Wut durchaus eine verletzliche Seele, die allerdings nicht sofort auf Anhieb von jedem wahrgenommen wird. Äquivalent zu dieser Erkenntnis gestaltet sich auch die Musik der französischen Vertreter dieser destruktiven Gattung. Im ersten Moment wirken sie ungezügelt, wild und ohne wirkliche Motivation agierend. Wagt man aber einen Blick unter die Oberfläche, entfalten sich plötzlich ungeahnter Tiefgang und fantastische Strukturen.
Seit dem Release von „The Link“ hat sich das Quartett nämlich zu einem echten Geheimtip in Sachen brutaler und komplexer Musik gewandelt. Im Vergleich zum Vorgänger, der im Grunde nicht mehr als zu einer angeberischen, selbstverliebten Technikdemo verkommen und von kaum einem Außenstehenden nachzuvollziehen war, haben GOJIRA ihre kreative und spielerische Kreativität nun endlich auch ordentlich kanalisieren können. „Weg mit dem ganzen überflüssigen Gefrickel und her mit genial-groovigen Riffs“ lautete scheinbar das Motto beim Schreiben von „From Mars To Sirius“. Die Spieltechnik ist nunmehr eher Mittel zum Zweck und nicht mehr alleiniges Vorzeigeobjekt. Glücklicherweise wurden aber die bekannten Double Bass-Attacken, der intensive Gesang mit den gesellschafts- und umweltkritischen Themen sowie die fette Produktion beibehalten, so dass man in jedem Fall von einer bandtypischen, aber auch deutlich weiterentwickelten Scheibe sprechen kann.
Wirklich einfach ist die Reise von Mars zu Sirius aber dennoch nicht. Bereits bei den ersten disharmonischen Gitarrenläufen im Opener zeigen uns die Franzosen, dass in ihren Köpfen viel mehr steckt, als uns gängige Klischees weismachen wollen. Höchstens das musikalische Vorurteil, dass unsere EU-Nachbarn schon irgendwie einen an der Klatsche haben, müssen sie sich wohl gefallen lassen. In dem Fall ist das aber auf jeden Fall als positiv zu werten. Des weiteren sorgen unerwartete Breaks, häufige Tempowechsel, scharfe gesangliche Hakenschläge (zwischen Röcheln, Grunzen, Kreischen, Shouten, Sprechen und Singen) und grenzüberschreitende Einschübe wie Walgesang, gemächliche Instrumentalparts und längere Doom-Abschnitte für alles andere als leichte Kost.
Dennoch schafft die Scheibe bereits nach kurzer Zeit das Kunststück, dass man ihr durchgehend folgen kann. Etliche, relativ simple, aber dennoch faszinierende Teilstücke formen sich ebenso im Gedächtnis wie die Vorfreude auf ebenjene. Trotzdem ist der Gesamtkontext stets spannend genug, um den Vorspulknopf einstauben zu lassen. Wo andere Death Metal Bands denselben Stücken stets nur neue Songtitel verpassen, ist GOJIRA für sehr lange Zeit angenehm anspruchsvoll und fordernd, aber glücklicherweise nicht überfordernd.
Absoluter Kauftip!
Wie man sieht, steckt also hinter der rauen Oberfläche aus roher Gewalt und Wut durchaus eine verletzliche Seele, die allerdings nicht sofort auf Anhieb von jedem wahrgenommen wird. Äquivalent zu dieser Erkenntnis gestaltet sich auch die Musik der französischen Vertreter dieser destruktiven Gattung. Im ersten Moment wirken sie ungezügelt, wild und ohne wirkliche Motivation agierend. Wagt man aber einen Blick unter die Oberfläche, entfalten sich plötzlich ungeahnter Tiefgang und fantastische Strukturen.
Seit dem Release von „The Link“ hat sich das Quartett nämlich zu einem echten Geheimtip in Sachen brutaler und komplexer Musik gewandelt. Im Vergleich zum Vorgänger, der im Grunde nicht mehr als zu einer angeberischen, selbstverliebten Technikdemo verkommen und von kaum einem Außenstehenden nachzuvollziehen war, haben GOJIRA ihre kreative und spielerische Kreativität nun endlich auch ordentlich kanalisieren können. „Weg mit dem ganzen überflüssigen Gefrickel und her mit genial-groovigen Riffs“ lautete scheinbar das Motto beim Schreiben von „From Mars To Sirius“. Die Spieltechnik ist nunmehr eher Mittel zum Zweck und nicht mehr alleiniges Vorzeigeobjekt. Glücklicherweise wurden aber die bekannten Double Bass-Attacken, der intensive Gesang mit den gesellschafts- und umweltkritischen Themen sowie die fette Produktion beibehalten, so dass man in jedem Fall von einer bandtypischen, aber auch deutlich weiterentwickelten Scheibe sprechen kann.
Wirklich einfach ist die Reise von Mars zu Sirius aber dennoch nicht. Bereits bei den ersten disharmonischen Gitarrenläufen im Opener zeigen uns die Franzosen, dass in ihren Köpfen viel mehr steckt, als uns gängige Klischees weismachen wollen. Höchstens das musikalische Vorurteil, dass unsere EU-Nachbarn schon irgendwie einen an der Klatsche haben, müssen sie sich wohl gefallen lassen. In dem Fall ist das aber auf jeden Fall als positiv zu werten. Des weiteren sorgen unerwartete Breaks, häufige Tempowechsel, scharfe gesangliche Hakenschläge (zwischen Röcheln, Grunzen, Kreischen, Shouten, Sprechen und Singen) und grenzüberschreitende Einschübe wie Walgesang, gemächliche Instrumentalparts und längere Doom-Abschnitte für alles andere als leichte Kost.
Dennoch schafft die Scheibe bereits nach kurzer Zeit das Kunststück, dass man ihr durchgehend folgen kann. Etliche, relativ simple, aber dennoch faszinierende Teilstücke formen sich ebenso im Gedächtnis wie die Vorfreude auf ebenjene. Trotzdem ist der Gesamtkontext stets spannend genug, um den Vorspulknopf einstauben zu lassen. Wo andere Death Metal Bands denselben Stücken stets nur neue Songtitel verpassen, ist GOJIRA für sehr lange Zeit angenehm anspruchsvoll und fordernd, aber glücklicherweise nicht überfordernd.
Absoluter Kauftip!