Holland + Death Metal = …

Wer bei dieser Gleichung SINISTER oder gar HOUWITSER als Ergebnis notiert, sollte mit zweimonatigem Raucherbeine-mit-einem-Plastiklöffel-beschneiden oder wahlweise 50 Stockhieben bestraft werden. Es gibt bei unseren Nachbarn noch mehr zu entdecken. Bestes Beispiel ist „Bloody Blasphemy“, ein Frühwerk von GOD DETHRONED.
Von der ersten Sekunde an brettern messerscharfe Riffs in unglaublicher Geschwindigkeit durch das traute Heim, als gelte es, rechtzeitig vor Karneval das Rheinland zu besetzen. Bravo! Die Drums ballern dazu wie eine Kompanie Panzer auf Feindfahrt. Das alles artet jedoch nie in sinnlose Prügelei aus, dafür sorgen schon erhabene Chöre, die wirklich sehr dezenten Keyboard Klänge und ein Sack voll Melodien, wie sie sonst nur durch schwedische Musiker authentisch dargeboten werden können.

Höhepunkt des Albums ist „Boiling Blood“, welches ein lupenreiner Thrasher der Extraklasse ist, sich nach einem Break im Mittelteil zum Headbanger erster Güte wandelt um dann doch als Schnellzug den Tunnel zu verlassen. Dieser Song gehört mit Recht immer noch in das Liveprogramm der Band. „The Execution Protocol“ gehört zu den fiesen Stücken, die erst vortäuschen, eine Ballade zu sein und sich dann doch in ein Hochgeschwindigkeitsmonster verwandeln. Am Ende wird der Hörer sogar mit einem Hard Rock Gitarrensolo verhöhnt, welches in Pianoklänge übergeht und das Lied so beschließt.
Die Gestaltung des Albums kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Das Cover zeigt eine Bande Dämonen, die des Nachts den Sohn Gottes vom Kreuz holen. Pure Blasphemie eben.
Ich habe mir diese Platte damals aufgrund eines einzigen Reviews gekauft und wurde nicht enttäuscht. Vielleicht ergeht es ja dir eines Tages genau so.