Children Of Bodom - Hatebreeder

Children Of Bodom - Hatebreeder
Melodic Death Metal
erschienen in 1999 bei Nuclear Blast
dauert 38:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Warheart
2. Silent Night, Bodom Night
3. Hatebreeder
4. Bed Of Razors
5. Towards Dead End
6. Black Widow
7. Wrath Within
8. Children Of Bodom
9. Downfall

Die Bloodchamber meint:

Wer dachte, das Oberhammerdebut "Something Wild" war bloss eine Eintagsfliege, der wird mit dieser Scheibe eines besseren belehrt. Unglaublich, aber die Jungs haben teilweise noch einiges im Tempo zugelegt. Gnadenlose Riffattacken werden einem um die Ohren geschleudert und am Keyboard scheint ein Wahnsinniger zu sitzen.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Das zweite Studioalbum der finnischen Kinder vom See fällt doch anders als das erste aus. Allem voran ist die Produktion gelungen, denn der Hörer kriegt einen differenzierten Sound zu hören, der aber trotzdem nicht steril, sondern ziemlich dreckig und böse klingt. Dabei sind die Gitarren natürlich hervorgehoben – wie könnte es bei dem Gefummel und Gedröhne auch anders sein.
Auch Frontfucker Alexis Stimme kommt mehr zum Vorschein, war auf „Something Wild“ doch teilweise nur ein tiefes Schnaufen und Grunzen wahrzunehmen. Jetzt gibt’s laut und deutlich das Gekreische und Gebrülle um die Ohren, was der junge Mann am Mikro auch live gut rüberbringen kann.

Charakteristisch sind auf dieser Platte, wie eigentlich auf den anderen frühen Alben auch, die Gitarren-Keyboard-Attacken, in denen sich Alexi und Janne vorzüglich duellieren und dabei die wahnsinnigsten Läufe und Soli verbasteln. Die Jungs haben halt einen Hang zu großen Melodien.
Beispielsweise in „Towards Dead End“, was nach kurzer Pause mit einem dieser fulminanten Duette endet. Auch nett zu hören ist „Children Of Bodom“, bei dem sich die beiden Gitarrenasse an Mozart und Co. gehalten haben und einige nette klassische Elemente eingebaut haben.

Bei allem Gefrickel und technischem Getue vergessen CHILDREN OF BODOM allerdings nie den Druck hochzuhalten, mit dem die CD daher gewummert kommt. Ordentliche Kracher sind zum Bleistift „Silent Night, Bodom Night“ oder „Hatebreeder“, die live regelmäßig zum Einsatz kommen müssen und bei denen sich so mancher Langhaarige die Ellenbogen blutig mosht. Dort wird zwar ebenfalls viel Wert auf technische Höchstleistungen gelegt, im Großen und Ganzen sind es aber keine über-raffinierten Songs (abgesehen davon, dass das Album eine einzige Raffinesse ist).
Etwas aus der Reihe tanzt dagegen das getragene „Bed Of Razors“, was für COB-Verhältnisse doch recht ruhig seinen Platz an vierter Stelle einnimmt. Hier kommen auch große Melodien zum Einsatz, doch kann sich der Hörer gleichzeitig mal ein wenig zurücklehnen und genießen.

Eindeutiges Highlight des Albums und meiner Meinung nach der gesamten bisherigen Diskografie ist der Abschlusssong „Downfall“, der mit einer Dramatik und einer Tragik eingespielt ist, die schwer bis gar nicht zu übertreffen ist. Da stehen selbst dem dicksten Metaller die Nackenpiercings zu Berge. Live ein absolutes Muss und auch auf CD hat das Teil eine bezaubernde, einnehmende Wirkung. Schon das Keyboard-Intro – Überwältigend!

Das Resultat meiner Ausführungen: Mörderische Kraft, blitzschnelle Gitarren, technische Glanzleistungen und „Rotz“-Attitüde vom Feinsten. Das Album ist vielleicht das beste, was die Genies aus dem kalten Finnland jemals zu Plastik gebracht haben. Hoffentlich ein Vorbild für viele junge Bands! Das gibt die Bestnote.
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