Unleashed - Victory

Unleashed - Victory
Death Metal
erschienen am 01.02.1995 bei Century Media
dauert 34:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Victims Of War
2. Legal Rapes
3. Hail The New Age
4. The Defender
5. In The Name Of God
6. Precious Land
7. Berserk
8. Scream Forth Aggression
9. Against The World
10. Revenge

Die Bloodchamber meint:

Das vierte Album aus dem Hause UNLEASHED hört auf den Namen „Victory“. Die Meinungen der Fans geben bei diesem Album auseinander. Für die einen ist es das beste UNLEASHED Album, für die anderen ist es zwar eine gute, aber in keiner Weise an die ersten drei Platten der Schweden heranreichende Platte. Ich zähle mich da klar zur letzteren Gruppe.

„Victory“ kam 1995 auf den Markt, also zu einer Zeit, als es dem Death Metal Genre zunehmend schlechter ging. Viele Bands lösten sich auf oder nahmen eine Stilkorrektur vor. UNLEASHED bleiben indes standhaft und spielen weiterhin ihre simple Art des Death Metals. Aber auch bei den Schweden haben Veränderungen ihres Soundbildes stattgefunden. Die Band hat sich mehr denn je ihrer groovigeren Seite zugewandt. Die Tremoloriffs machen nicht mehr die Hauptzutat in ihrem Stil aus. Vielmehr bestehen die Songs größtenteils aus Akkordriffs.

Schon der Opener „Victims Of War“ zeigt diese mehr grooveorientierte Seite von UNLEASHED und klingt für damalige Verhältnisse schon beinahe etwas modern. Nichtsdestotrotz ist dieses Stück ein gelungener Einstand und kann durch seine mächtigen, stampfenden Riffs vollends überzeugen. Glücklicherweise haben UNLEASHED ihr Tremoloriffing keinesfalls verlernt und so schleudern sie mit „Legal Rapes“ gleich das beste Stück der „Victory“ Platte heraus. Auch Lieder wie „Revenge“ oder „In The Name Of God“ atmen noch dieses typische UNLEASHED Flair.

Bei „Hail The New Age“ geht es dann schon fast doomig zu. Die Schweden rollen wie ein Panzer durchs Gefecht: schwerfällig, dafür aber alles zerstörend und zermalmend. Das Midtempo bestimmt auch „The Defender“, was dem Song aber nichts von seiner Brutalität nimmt. In „Precious Land“ zeigen sich UNLEASHED naturverbunden und besingen die Kräfte und Schönheit der Natur. Dies setzen sie nicht nur textlich, sondern auch musikalisch trefflich um. Erhaben, in sich ruhend und groß klingt die sparsame Instrumentierung. „Berserk“ reißt den Hörer dann aber vehement aus seiner Verträumtheit. Zähnefletschend geht es auch bei „Scream Forth Aggression“ zu, bevor es bei „Against The World“ in musikalischer Hinsicht wieder etwas behäbiger zur Sache geht.

Insgesamt gesehen ist „Victory“ ein wirklich gutes Death Metal Album geworden. Dennoch fehlt mir persönlich etwas von der Magie der ersten drei Alben. Auch agierten UNLEASHED vorher mit etwas mehr Biss und Bösartigkeit. „Victory“ markiert auch den Abschied von Leadgitarrist Fredrik Lindgren. Er stieg bei UNLEASHED aus, um sich fortan vollends auf seine Band TERRA FIRMA konzentrieren zu können. Fredrik Folkare ersetzte ihn und ist erstmalig auf dem folgenden „Warrior“ Album zu hören.
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