My Dying Bride - Turn Loose The Swans (Re-Release)
Doom Metal
erschienen in 1993
erschienen in 1993
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Sear me MCMXCIII
2. Your river
3. The songless bird
4. The snow in my hand
5. The crown of sympathy
6. Turn loose the swans
7. Black god
Die Bloodchamber meint:
Als ich mir die Original-CD nach dem ausverkauften Konzert im Conne Island im verschneiten November des recht ereignislosen aber vertragreichen Jahres 1993 holte, wusste ich nicht so genau was mich da erwartet. Das Konzert war dicht gepackt voller traurigstem DoomDeaths, die Lichtshow wurde in Grün gehalten und von hinter Ventilatoren geschalteten Scheinwerfern durchbrochen, so dass die Band nur schemenhaft zu erkennen war. Eisnebel füllte die ganze Bühne aus. Schon damals dramatisierte Geburtstagskind Aaron Stainthorpe beachtlich, der Abschluss war mit "Erotic Literature" von "As The Flower Withers" fulminant.
MY DYING BRIDE vollzogen mit diesem Album einen wichtigen Schritt weg vom Death Metal hin zu melancholisch intoniertem Doom von schlichter Epik und ein wenig Theatralik. Bester Beweis ist gleich die erste Nummer "Sear Me MCMMXCIII", eine von einem Pianolauf getragene Adaption des Stückes "Sear Me" vom Debüt. Dann bauen sich die doomigen Stücke von Song zu Song auf, in denen vor allem die Violine als gleichberechtigtes Instrument zum Tragen kommt. Und eine weitere Neuerung taucht auf. Aaron klagt und singt zum ersten Mal. Bis zum krönenden Abschluss, dem größtenteils gegrunzten Titelstück, bleibt die Spannung mit jeder Minute Lied für Lied erhalten, bis das ruhige und sphärische "Black God" das Album abrundet. Das Album ist wegen seiner kompromislosen Ausdrucksweise und seiner neuen Wege nicht unumstritten. Hier zeigte sich, wer mitging und wer nicht. Kommerz wurde der Band vorgeworfen. Ein Urteil, das ich bis heute nicht teilen kann. Wo wir doch erst bei ausverkauften Clubs angelangt sind, die ausverkauften Stadien nie erreichten.
MY DYING BRIDE definierten sich mit "Turn Loose The Swans" völlig neu, schafften aus der musikalischen Sackgasse zu entfliehen, wo ihre ehemaligen Labelmates PARADISE LOST fortan verblieben. Der Stil, der bei Songs wie "Your River", "Turn Loose The Swans", "The Snow In My Hand" und "The Crown Of Sympathy" kreiert wurde, ist bei MY DYING BRIDE mal mehr oder weniger noch vertreten; der Wechsel aus abgrundtiefen Grunts und klar gesungenen Weisen war Weg weisend für die gesamte Deathdoom-Szene.
Die Wiederveröffentlichung des Meisterwerks kommt als Bonustrack angereicherte Digipackversion daher. Mit "Le Cerf Malade", "Transcending Into The Exquisite und der Live-Version von "Your Shameful Heaven" hat man das Album abrunden wollen, aber ich finde, das vernichtet den konzentrierten Hörgenuss der schon recht schwer verdaulichen Platte.
MY DYING BRIDE vollzogen mit diesem Album einen wichtigen Schritt weg vom Death Metal hin zu melancholisch intoniertem Doom von schlichter Epik und ein wenig Theatralik. Bester Beweis ist gleich die erste Nummer "Sear Me MCMMXCIII", eine von einem Pianolauf getragene Adaption des Stückes "Sear Me" vom Debüt. Dann bauen sich die doomigen Stücke von Song zu Song auf, in denen vor allem die Violine als gleichberechtigtes Instrument zum Tragen kommt. Und eine weitere Neuerung taucht auf. Aaron klagt und singt zum ersten Mal. Bis zum krönenden Abschluss, dem größtenteils gegrunzten Titelstück, bleibt die Spannung mit jeder Minute Lied für Lied erhalten, bis das ruhige und sphärische "Black God" das Album abrundet. Das Album ist wegen seiner kompromislosen Ausdrucksweise und seiner neuen Wege nicht unumstritten. Hier zeigte sich, wer mitging und wer nicht. Kommerz wurde der Band vorgeworfen. Ein Urteil, das ich bis heute nicht teilen kann. Wo wir doch erst bei ausverkauften Clubs angelangt sind, die ausverkauften Stadien nie erreichten.
MY DYING BRIDE definierten sich mit "Turn Loose The Swans" völlig neu, schafften aus der musikalischen Sackgasse zu entfliehen, wo ihre ehemaligen Labelmates PARADISE LOST fortan verblieben. Der Stil, der bei Songs wie "Your River", "Turn Loose The Swans", "The Snow In My Hand" und "The Crown Of Sympathy" kreiert wurde, ist bei MY DYING BRIDE mal mehr oder weniger noch vertreten; der Wechsel aus abgrundtiefen Grunts und klar gesungenen Weisen war Weg weisend für die gesamte Deathdoom-Szene.
Die Wiederveröffentlichung des Meisterwerks kommt als Bonustrack angereicherte Digipackversion daher. Mit "Le Cerf Malade", "Transcending Into The Exquisite und der Live-Version von "Your Shameful Heaven" hat man das Album abrunden wollen, aber ich finde, das vernichtet den konzentrierten Hörgenuss der schon recht schwer verdaulichen Platte.