Adorned Brood - Heldentat

Adorned Brood - Heldentat
Modern Pagan Metal
erschienen am 29.09.2006 bei Black Bards Entertainment
dauert 49:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Es ist Zeit ...
2. Tanze mit dem Tod
3. In vitro
4. Farewell
5. Sandmann
6. Der Albtraum
7. 7 Tage lang
8. Tierra del Fuego
9. Gezeichnet
10. Felidae
11. Heldentat
12. ...sie ist erwacht

Die Bloodchamber meint:

Auf ihrem neuen Album „Heldentat“ schlägt die deutsche Formation ADORNED BROOD einen recht unorthodoxen und dennoch vertraut erscheinenden Pfad ein, der das, was man einst als pagan bezeichnet haben mag, weit zurück lässt und sich diesem typisch deutschen Phänomen einer sehr modern rauen Variantenabkopplung des Folk hingibt, zu dem auch IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY wenigstens vorübergehend gefunden haben. Besonders die tief gestimmte, trockene Sterilität letzt genannter, wie sie in „Engelskrieger“ ihren Höchststand erreicht hat, spiegelt sich auffällig im Sound, obwohl die Riffs dann doch etwas mehr an wildere Spielarten IN EXTREMO’s erinnern.

Der prägnante, oft sehr präsente Clean-Gesang in seiner pseudo-lyrischen, etwas altmodisch angestaubt gestylten Art und den häufigen, mehrstimmigen Experimenten schlägt in die selbe Kerbe wie Eric Fish, spielt dabei allerdings klanglich und qualitativ mehrere Ligen tiefer, was insbesondere an seiner Neigung zum unsauberen Gegröle und den offensichtlichen Mühen mit gewissen Tonhöhen liegt. Zu unbeholfen klingt die Stimme in den ruhigeren Passagen, um ohne die Instrumente im Rücken überzeugen zu können und man spürt deutlich, dass sie sich bei den rotzigeren Ausbrüchen viel wohler fühlt. Ebenfalls angenehm in dieser Beziehung fallen die Kreischer im Hintergrund und die netten, unterstützend eingesetzten weiblichen Gesangsparts auf.

Instrumental bestimmen die schon erwähnten Gitarrenriffs und besonders exzessiv zur Melodieführung eingesetzten Flöten das Klangbild. Wirklich traditionell wirkende, zumeist akustikbetonte Einschübe gibt es nur selten und wenn, dann überwiegend in rein instrumentaler Form. Musikalisch wird zwar nichts besonders Neues geboten, aber man hält sich solide im Orbit und überrascht gelegentlich durch besonders stimmige Instrumentalabschnitte und unvorhersehbar stürmische Ausbrüche.
Schade, dass die Abmischung teils etwas unglücklich gewählt zu sein scheint, denn mit dem richtigen Sound könnten einige Riffs wirklich beeindrucken. Die Produktion der Instrumente an sich macht meist einen soliden Eindruck, verwaschen aber etwas durch die Vocals.

Das Mischungsverhältnis aus balladenhaften Songs, die sich auf ihre Refrains stützen, und tanzbaren, gut gelaunten Up-Tempo- Kompositionen ist richtig gewählt und wird durch Coverversionen wie das wohlbekannte Trinklied „7 Tage lang“ ergänzt sowie definiert.
Ein mittelmäßiger Gesamteindruck entsteht durch ein anhaltendes Gefühl von einem gewissen Maß an Unbeholfenheit bei der lyrischen Umsetzung und dem trivialen Gesamtbild.
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