Danzig - The Lost Tracks Of Danzig

Danzig - The Lost Tracks Of Danzig
Hard Rock
erschienen am 06.07.2007 bei Evilive Records
dauert 115:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pain Is Like An Animal
2. When Death Had No Name
3. Angel Of The 7th Dawn
4. You Should Be Dying
5. Cold, Cold Rain
6. Buick McKane (T-Rex Cover)
7. When Death Had No Name
8. Satans Crucifiction
9. The Mandrake's Cry
10. White Devil Rise
11. Come To Silver (acoustic)
12. Deep
13. Warlok
14. Lick The Blood Off My Hands
15. Crawl Across Your Killing Floor
16. I Know Your Lie
17. Caught In My Eye (The Germs Cover)
18. Cat People (David Bowie Cover)
19. Bound By Blood
20. Who Claims The Soulless
21. Malefical
22. Soul Eater
23. Dying Seraph
24. Lady Lucifera
25. Underbelly Of The Beast
26. Unspeakable Shango Mix

Die Bloodchamber meint:

Ein richtiges Mammut Werk hat er uns da kredenzt, der gute Glenn. Während der letzten Monate hockte sich der Meister des Bösen in sein Studio und buddelte massenweise alte, zum größten Teil unveröffentlichte Tracks hervor, spielte einige Parts neu ein und tüftelte – wo es nötig war – am Sound herum. Herausgekommen ist eine voll beladene Doppel CD, die chronologisch aufgebaut ist und alle Phasen der DANZIG Karriere, also von „Danzig“ bis inklusive „Circle Of Snakes“, repräsentiert.

Gerade die Fans der ersten Stunde dürfen also völlig zu Recht ein feuchtes Höschen bekommen, denn endlich gibt es wieder DANZIG Futter aus einer Epoche, die längst Geschichte ist, nämlich die der erste vier Alben in der klassischen Besetzung mit Eerie Von, John Christ und Chuck Biscuits. So hauen zum Beispiel „Pain Is Like An Animal“, welches sogar noch aus der Endphase von SAMHAIN stammt, das gleich in zwei Versionen vorhandene „When Death Had No Name“ oder „Angel Of The 7th Dawn“ in genau die geile Blues Heavy Rock Kerbe, die heutzutage im Bandsound keine Rolle mehr spielt. Getoppt wird das Ganze nur von der fantastischen, traurigen Ballade „Cold, Cold Rain“, die wohl nur deshalb nicht auf „Lucifuge“ landete, weil mit „Blood And Tears“ bereits ein ähnlich gelagerter Track auf der Scheibe stand.
Überhaupt versichert uns Glenn im Booklet, dass es sich hier keinesfalls um Outtakes handelt, sondern um qualitativ hochwertige Stücke, die bloß aus irgendwelchen anderen Gründen nicht veröffentlicht wurden – aus Zeitmangel z.B., oder weil sie nicht in den Fluss des Albums passten. Teilweise mag das auch stimmen, aber ein paar echte B-Klasse-Tracks sind natürlich trotzdem mit dabei. So ist beispielsweise „You Shoud Be Dying“ ein ziemlich durchschnittlicher Song, und auch das eher als Promo Gag gemeinte „Satans Crucifiction“ reißt keine Bäume aus. Selbst das von der politischen Aussage her nicht ganz unumstrittene Stück „White Devil Rise“ kann nicht das halten, was sich der eine oder andere vielleicht davon versprochen haben mag, aber dass bei so einer Zusammenstellung auch etwas Ausschuss mit dabei ist, liegt ja auf der Hand und gehört zur Natur der Sache.
Richtig überraschend sind dann ausgerechnet die Tracks, die es nicht auf das unterirdische „Blackacidevil“ geschafft haben: die akustische Version von „Come To Silver“, ursprünglich von Danzig für Johnny Cash geschrieben, ist mal ein richtig guter Song, ebenso wie das bereits vom „X-Files“ Soundtrack bekannte „Deep“ und das mit einem coolen Refrain gesegnete „Warlock“. Meine Herren, was hätten diese Stücke die olle Rumpelplatte aufgewertet. Nun ja.

Auf der zweiten CD flacht das Songmaterial dann allerdings doch zusehends ab, denn diese Songs stammen größtenteils von den ebenfalls ganz böse durchschnittlichen Alben „Satans Child“, „I Luciferi“ und „Circle Of Snakes“. Hier lassen sich nur wenige gute Songs entdecken. „Crawl Across Your Killing Floor“ ist ein gelungenes, episch angelegter Stück, „Soul Eater“ überzeugt durch das coole, rockige Riff und der Remix von „Belly Of The Beast“ ist auch nicht zu verachten. Ansonsten herrscht hier aber die gepflegte Langeweile, die lediglich durch die interessanten, wenn auch nicht spektakulären Covers von „Caught In My Eye“ (THE GERMS) und „Cat People“ (DAVID BOWIE) etwas unterbrochen wird.

Was bleibt als Fazit also zu sagen? Die erste CD ist teilweise richtig gut und somit für eigentlich jeden DANZIG Fan interessant, während sich auf der zweiten Scheiblette eine ganze Menge Füllstoff angesammelt hat. Dank der schicken Aufmachung inklusive attraktivem Booklet und Liner Notes sollte man aber dennoch zugreifen und ein bisschen in Nostalgie schwelgen – denn diese Zeiten kommen garantiert nicht wieder.
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