Norther - N

Norther - N
Melodic Death Metal
erschienen am 22.02.2008 bei Century Media
dauert 48:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. My Antichrist
2. Frozen Angel
3. Down
4. To Hell
5. Savior
6. Black Gold
7. We Rock
8. Always & Never
9. Tell Me Why
10. If You Go
11. Self-Righteous Fuck
12. Forever and Ever

Die Bloodchamber meint:

Irgendwie muss ich gerade an McDonalds denken. Mitnichten treibt aber ein knurrender Magen meine Gedanken in diese Richtung. Vielmehr läuft gerade die aktuelle Scheibe von NORTHER in meinem CD-Player. Wo da der Zusammenhang ist? Ganz einfach: Egal, in welchem Land und in welchem Ort man einen dieser kleinen Franchise-Tempel mit dem großen M betritt, überall gibt es dieselben Speisen, lediglich variierend in ihren Preisen. Ähnlich verhält es sich mit der Musik der Finnen, denn wahrlich viel hat sich in den vergangenen zwei Jahren nicht getan.

Kurz gesagt: Wer "Till Death Unite Us“ kennt, kann seine Meinung unverändert auch auf das schlicht „N“ betitelte neue Album übernehmen. Zwar lässt der Opener zu Beginn eine etwas thrashigere Ausrichtung vermuten, letztendlich finden sich aber alle über die Jahre entwickelten und im Vorgänger vereinigten Elemente erneut wieder. Das Experiment „Cleane Vocals“ gehört vor allem in den Refrains mittlerweile zum festen Bandrepertoire und setzt einige Farbtupfer neben den obligatorischen Krächzgesang. Die Keyboards halten sich genüsslich im Hintergrund und unterstützen die melancholischere Grundstimmung. Wirkliche Wutausbrüche kommen nur selten vor und selbst in ihren aggressiveren Momenten hält sich die Band immer nur im mittleren Tempobereich auf. Nichtsdestotrotz haben die Finnen den Groove im Blut und schaffen immer wieder mitreißende Melodien und Rhythmen. Im Vergleich zur Gründungsphase wird diesbezüglich aber mittlerweile viel mehr mit dem Gesang als mit den Gitarren gearbeitet.

Schmissige Gassenhauer wie „We Rock“ oder „Always & Never“ tummeln sich neben Dosenöffnern wie „If You Go“ und „Savior“, aber irgendwie erwartet man letztlich einfach etwas mehr. Wirklich unterirdisch ist keiner der 12 gebotenen Songs, die erhoffte (und von einer Band, die ganz oben mitspielen will, auch erwartete) Überraschung bleibt aber aus. Vielschichtige und viel versprechende Stücke wie „Self-Righteous Fuck“ bleiben die Ausnahme. In Finnland mag man es eben gern überschaubar.
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