Wer alle Scheiben der belgischen Deather ABORTED zu Hause stehen hat, der hat eine musikalische Zeitreise hinter sich, denn von den Anfängen der Band bis hin zu der Musik, wie sie sie heute spielen, hat sich einiges getan. Über das und noch so einiges Andere habe ich mich mit dem Front-Shouter Sven de Caluwe unterhalten.

Hallo Belgien und Glückwunsch zu einem weiteren tollen Album!

Heya, danke für die netten Worte!


In der Vergangenheit sagte jeder, dass ABORTED lediglich eine Live-Band sei. Seit ''The Archaic Abattoir'' hat sich das geändert. Nun habt ihr ''Slaughter & Apparatus: A Methodical Overture'' veröffentlicht und es scheint so, als ob es der logische Nachfolger sein würde.

Nun, ja und nein. Da sind schon ein paar kleine Unterschiede zwischen S&A und TAA. S&A ist definitiv schneller und aggressiver und gleichzeitig ein bisschen melodischer und technischer als es TAA war. Nachdem wir Line-Up Wechsel und auch einige größerer Probleme hatten, war uns klar, dass wir ein Album schreiben mussten, das für die Fans ist und auch neue Elemente beinhaltet, sodass es sowohl für sie als auch für uns interessant bleibt. Ich persönlich denke, dass dieses auf ganzer Linie gelungen ist und ein erster Ausblick auf das ist, was mit dem neuen Line-Up noch kommen wird. Wir arbeiten schon an neuem, für uns sehr aufregenden Material. Also lasst Euch überraschen!,


Ich denke ''Slaughter'' ist melodischer als die letzten VÖs. Warum habt ihr vermehrt die Elemente genutzt?

Ich meine, die melodische Seite dieser Scheibe entstand dadurch, dass wir dieses Mal mehr Soli hatten und die sind sehr melodisch. Wir sind keine all zu großen Fans von SLAYER-typischen Soli und haben lieber etwas, was das Ganze heraushebt, wenn Du weißt was ich meine. Es gibt genügend Bands da draußen, die versuchen die schnellste oder brutalste oder technischste zu sein, wir mögen es lieber die Dinge mit verschiedenen Einflüssen zu würzen und gute Songs zu schreiben.


Fast jedes Jahr ein neues ABORTED Album. Wie erhaltet ihr den Druck aufrecht, um soviel neues Material zu schreiben?

Ich würde sagen alle 2 Jahre, hehe. Die Zeit in der wir jedes Jahr ein Album auf den Markt bringen, wird so schnell nicht wieder kommen, lol. Wir arbeiten sehr hart und es ist immer eine gute Abwechslung neues Material zu schreiben und wir mögen es beschäftigt zu sein. Das ist der konstante Wettstreit zwischen Dinge besser machen oder die schwächeren Teile auszusortieren und neue Sichtweisen zu finden, um den ABORTED Sound zu verbessern.


Ist da irgendetwas in Eurer alten Musik, wo ihr sagt: 'ABORTED 2007 werden das nicht mehr so machen'?

Ja, wir werden nicht noch einmal in die Zeit von ''Engineering The Dead'' oder ''The Purity Of Perversion'' zurückgehen, das sollte den Leuten mittlerweile klar sein: Aufwachen, das wird nicht passieren!
Wir waren ja noch Kinder, als wir diese Alben schrieben und sie sind für sich genommen auch gut und wir mögen sie, aber es ist nicht mehr der Stil, den ABORTED entwickelt hat und weiter entwickeln wird. Früher haben amerikanischer geklungen als heute und ich sehe nicht, dass wir da wieder hinkommen werden.


Plant ihr in näherer Zukunft eine Tour, um Euer aktuelles Material zu präsentieren?

Japp, wir sind Co-Headliner der HATESPHERE Tour im Juni und dann noch ein paar Festivals um Spaß zu haben. Im September machen wir eine Europa-Tour zusammen mit BEHEMOTH und NAGLFAR. Die Staaten und Australien sind später im Jahr auch noch in der Planung. Wir werden also genügend beschäftigt sein, das Album auf und abseits der Bühne zu promoten, hehe.


Wie denkst Du, hat sich die Band musikalisch und persönlich entwickelt?

Ich kann sagen, dass die negative Schwingung raus ist aus der Band. Seit der ''Haematobic'' EP war irgendetwas auf persönlichem Level innerhalb der Band in Schieflage geraten. Das Ego einiger Leute geriet ziemlich außer Kontrolle und zerstörte den Geist von ABORTED bis zu einem Punkt hin, der 2005 beinah das Ende bedeutet hätte. Glücklicherweise konnten die Dinge wieder zu einer kraftvollen Einheit hergestellt werden und brachte wieder den Spaß zurück. Musikalisch startete die Band als typische Death/Grind Band und arbeitete die Jahre hindurch, um einen eigenen Stil zu entwickeln, der die verschiedenen Elemente von Brutalität bis melodisch und groovend und alles dazwischen mit einbindet.


Euer Label Century Media nennt ABORTED eine der einflussreichsten Bands. Was sind Deine Gedanken dazu?

Da mach ich mir keinen Kopf drum. Persönlich stört mich das wenig, ob wir als einflussreich oder nicht bezeichnet werden. Wir fokusieren uns darauf unsere Arbeit zu machen und die Dinge für uns am Laufen zu halten. Wenn das andere Leute beeinflusst ist das cool, wenn nicht, dann ist das genau so in Ordnung.


Wo sind Eure Einflüsse?

Einflüsse sind von Person zu Person unterschiedlich, aber generell kommen die wohl von SUFFOCATION, CARCASS, ENTOMBED, SLAYER, AT THE GATES, HATEBREED und ein weiters Spektrum an Bands. Wir alle hören die unterschiedlichsten Dinge und irgendwie passt das alles zum ABORTED Rezept.


Wie schwer ist es zusätzlich noch woanders zu speilen? Ist es einfach die Priorität für jede Band festzusetzen?

Das ist nicht schwer, da wir das zu unterschiedlichen Zeiten tun. Die Hauptprorität für jeden der Band ist ABORTED und den Rest macht man nebenbei. Es braucht aber schon ein wenig genaue Planung.


Lass uns mal über die belgische Metal-Szene sprechen. In letzter Zeit habe ich sehr viele Death Metal Bands gehört, die aus Belgien kamen, und alle waren auf einem hohen Level. Kannst Du erklären, wie das kommt?

Ich denke, innerhalb der letzten Jahre kam Bewegung in die Szene und die Leute realisierten, dass sie mal ihren Arsch hochkriegen müssen um was zu reißen. Einige Bands haben Mauern eingerissen und tun etwas, das andere motiviert mit ihren Bands Ähnliches auf die Beine zu stellen.


Welchen Platz nimmt ABORTED in der Szene ein? Seht ihr Euch als, übertrieben ausgedrückt, Könige des belgischen Death Metals, da ihr ja der erfolgreichste Act dort seid?

Wie ich schon sagte, kümmern wir uns um diese Dinge nicht. Ob ABORTED nun die erfolgreichste Band ist oder nicht, das ist nicht der Wettkampf, den wir machen wollen. Wir machen das, um Spaß zu haben und es zu genießen. Am Ende sind das alles sehr triviale Dinge, die viel Menschen nur frustrieren, die Besten oder Größten sein müssen.


Hast Du irgendwelche Tipps für angehende Musiker, die versuchen ins Business zu kommen?

Macht Euer eigenes Ding, übt hart und arbeitet hart. Es kommt alles über Übung und Arbeit, und immer schön mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben!


Deine Top-5 must have Death Metal Alben sind...?

Carcass: Alles
Entombed: Left Hand Path & Wolverine Blues
Suffocation: Effigy Of The Forgotten & Pierced From Within
Cannibal Corpse: Bloodthirst
Malevolent Creation: Retribution


OK, danke für dieses Interview. Die letzten Worte gehören Dir!

Danke für den Support! Für mehr Updates geht auf www.goremageddon.be oder www.myspace.com/g0remagedd0n
Ich sehe Euch auf Tour!!!