Altpersische Dämonen und karpatische Wiedergänger


Interview mit Grabak
Black Metal aus Deutschland - Leipzig
Mit „Agash Daeva“ haben die Leipziger Black Metal-Recken ein Album abgeliefert, das schon bald zu einer festen Größe im deutschen Schwarzmetall-Sektor avancieren könnte. Die Platte verbindet die Überschallgeschwindigkeit von DARK FUNERAL-Alben mit der Brutalität einer „Panzerdivision Marduk“ und geizt auch nicht mit thrashigen Gitarrenparts. Natürlich wollte musste ich von daher wissen, wer diese Band ist und krallte mir daher Sänger Jan, der mir nach der Bandprobe bereitwillig eine Audienz erteilte.

Hallo Jan, wie war eure Probe?


Verlief alles erfolgreich, und nebenbei haben wir einen Song fertig gestellt, der übrigens in etwa in die „Furia“-Richtung geht und einen leichten IMMORTAL-Touch hat.

Das klingt doch schon mal sehr cool. Habt ihr denn schon wieder mehrere Songs in petto?

Nein, bisher nur diesen einen. Alles andere ist auf „Agash Daeva“ drauf.

Wie lange habt ihr für „Agash Daeva“ eigentlich gebraucht? Schließlich kam der Vorgänger „The Serpent Within Paradise“ ja schon 2003 raus.

Mit allem drum und dran haben wir tatsächlich 4 Jahre gebraucht, das eigentliche Songwriting hat dann ca. 2,5 Jahre verschlungen. Gut, man muß auch sagen, daß im ersten Jahr nach „Serpent…“ erst mal nichts passierte. In dieser Zeit haben wir gerade mal einen Song fertig bekommen, der nach Dirks (Lakowitz, ex-Drummer) Rausschmiss den Titel „Judas Iscariot…“ verpasst bekam. Dieser klang anfangs allerdings noch komplett anders als heute, einzig der Text ist noch übrig geblieben. Dann kam Basti in die Band, und mit ihm haben wir dann erst mal 2 Jahre gearbeitet, bevor am Schluß noch ein paar Feinheiten geändert wurden. Zum anderen muß man auch sehen, daß zwischen Studio und Veröffentlichung noch einmal 3 Monate lagen.

Hat der Song „Judas Iscariot“ dann einen Bezug zu Dirk?

Nein, absolut nicht. Ich versuche mal, es zu erklären: Der Song ist ursprünglich mit Dirk entstanden. Nach seinem Ausstieg hat sich die Musikrichtung vollkommen verändert, und wir haben versucht, den Song anzupassen. Das hat aber nicht funktioniert, und deshalb haben wir ihn vollkommen neu gemacht. Der Inhalt ist noch immer der gleiche, bezieht sich aber in keinster Weise auf Dirk. Sowieso haben wir noch immer ein gutes Verhältnis. Das Wort „Rausschmiss“ ist eh zu negativ besetzt. Im Endeffekt kamen wir ihm eher entgegen, da er mit Job und Familie zu tun hatte.

Gut, dann wäre diese Sache ja geklärt und wir können uns wieder der Platte zuwenden. Meine Glückwünsche zu eurer Scheibe konntest du ja sicher schon im Review heraus lesen.

Ja, hab ich gesehen, und hat mich auch wirklich gefreut!

Dann hast du ja auch bereits gesehen, was ich als euer Manko angegeben habe: den Schlagzeugsound.

Nun gut, der Sound ist zugegebenermaßen immer ein Streitthema. Aber ich denke, er gehört einfach zu der Scheibe. Uns ging es darum, das Schlagzeug dominant zu gestalten.

Meiner Meinung nach ist der Drumsound aber ziemlich steril ausgefallen und passt irgendwie nicht so ganz zum organischen Gesamtbild.

Hmm, steril…ja, das kann sein. Aber den Effekt hast du beim Gebrauch eines Bassdrum-Triggers leider öfter. Aber ich denke mal, daß das beim nächsten Mal sicher anders werden wird.

Ich muß aber auch zugeben, daß ich nicht unbedingt ein Fan von getriggertem Drumsound bin. Gerade wegen dieser Sterilität.

Ein Trigger ist aber eigentlich nur ein kleines Mikrofon, das den mechanischen Reiz in elektrische Signale umwandelt. So wie normale analoge Mikros auch, nur ist das Pad viel empfindlicher und nimmt alle Kicks auf. Und es wäre doch schade, wenn bei dieser Geschwindigkeit einer fehlen würde. Aber im Endeffekt enscheidet jedoch der Sound an sich, und der klingt tatsächlich etwas steril.

Wie gesagt, das ist aber auch der einzige kleine Fehler, der auch nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Der Rest des Sounds ist für Black Metal-Verhältnisse verdammt gut, druckvoll und dynamisch. Bedeutet: man hört alles gut raus und es kloppt wie Sau!

Ja, das stimmt wohl. Aber wir sehen das so: du setzt dich 2 Jahre hin und schreibst neue Songs, die keiner richtig hört, weil der Sound scheiße ist. So was ist doch dämlich! Dann lieber richtigen Druck dahinter, alles ordentlich ins Hörbild platziert, und dann passt es! Auch dank Andy!

Nun gut, der andere Weg hat bei DARKTHRONE beispielsweise ja auch immer gut funktioniert!

Willst du die DARKTHRONE-Melodien wirklich mit unseren vergleichen? Blasphemie!!! (lacht)

Nein, natürlich nicht, aber ich persönlich liebe DARKTHRONE!

Aber DARKTHRONE stehen ja auch für diesen Schrammelsound!

Um mal kurz bei den Vergleichen zu bleiben: der Vergleich zu MARDUK und DARK FUNERAL dürfte ja nicht ganz so weit hergeholt sein, oder!?

Mit DARK FUNERAL kann man unseren Sound wohl vielleicht vergleichen, Teile alter MARDUK würden auch passen. Die Schweden liegen uns eh mehr als die Norweger.

Beenden wir unseren kleinen Ausflug und kehren wieder zu eurem neuen Werk zurück. Du hast vorhin Andy (Schmidt) erwähnt, der euch bei der Produktion zur Seite gestanden hat. Ist dieser Andy zufälligerweise ein Verwandter eures Drummers (der mit Nachnamen bekanntermaßen auch Schmidt heißt)?

Nein, die beiden sind weder verwandt noch verschwägert.

Wie lief die Arbeit im Studio ab? Hat Andy euch bei der Produktion geholfen oder umgekehrt, wart ihr die helfende Hand?

Andy hat die Produktion gemacht, hat uns aber auch mal hin und wieder mit den Songs geholfen. Wir hatten die Songs fertig und sind dann ins Studio, wo wir zuerst die Drums und dann die Gitarren- und Bassspuren eingespielt haben. Zuletzt kam dann der Gesang an die Reihe. Während der ganzen Zeit hat man als Produzent dann die Chance, sich auf die Songs einzulassen, oder eben nicht. Andy jedenfalls hat hin und wieder seine Vorschläge gemacht und wir sind darauf eingegangen.

Gabs auch mal die Situation, daß ein Song komplett neu arrangiert werden musste?

Nein, eigentlich nicht. Das einzige, an was wir arbeiten mussten, waren Samples, die Reihenfolge und manchmal bestimmte Melodien. Bei „Strigoi“ haben wir versucht, den Song neu zu ordnen, aber irgendwie stimmte unser Bauchgefühl dann nicht mehr mit dem Song überein. Von daher haben wir das ursprüngliche Arrangement beibehalten und lediglich die Vocals verändert. Die sollten eigentlich auch so sein wie bei den restlichen Tracks, aber aus Spaß habe ich dann nur mal so drauf los geredet. Das Ergebnis kennst du ja!

Ich finde auch, daß diese Erzählstimme genial zu den Melodien passt, die immer wieder durch Thrashriffs aufgelockert werden.

Ja, auf jeden Fall. Der Rest der Band hat mich in diesem Punkt auch überzeugt, die Erzählstimme so aufzunehmen.

Was bedeutet „Strigoi“ eigentlich?

Strigoi bedeutet so viel wie Wiedergänger, Untote aus den Geschichten der Karpaten. Diese gehören, anders als die Vampire nicht so ganz dem Blutadel an.

Und wer ist die Dämonin „Agash Daeva“? Ich muß sagen, daß es sehr schwer fällt, eure Texte (die im Gegensatz zu vielen anderen Black Metal-Bands eher subtil ausgefallen sind) zu lesen. Fleischfarbene Schrift auf schwarzem Hintergrund ist nicht gerade hervorstechend.

Ja, der Druck ist echt scheiße, das wurde im Presswerk versaut! Aber zu Agash: Es gibt die Dämonen im Zoroastrismus, die Devas. Aeshma ist beispielsweise einer, und Ahriman ist der höchste. Dann gibt es die Drui, zu denen Agash gehört, ein weiblicher Dämon, der symbolisch für Krankheit und Verfall steht.

Somit ist euch eine verdammt gute Verbindung zwischen Albumtitel und Coverartwork gelungen.

Ich überlege gerade, was eher da war, das Cover oder der Titel. Aber auf alle Fälle passt das Bild verdammt gut zum Titel. Im Bild gibt es so eine Dualität: Abscheu und Faszination. Angst in der Haltung und Aggression.

Woher beziehst du dein Wissen über diese Dämonen?

Von Wikipedia! (lacht) Ich habe unter anderem Religionswissenschaft studiert, und da lernt man eine Menge.

Und aus welcher Kultur stammt das ganze?

Die Dämonen stammen aus der altpersischen Kultur, also dem heutigen Iran. Da fällt mir übrigens eine lustige Geschichte ein: Wir wollten einen Iraner ein paar alte Rituale vorlesen lassen und diese aufnehmen, quasi als Outro. Der Gute hatte sich aber leider geweigert. Naja, wir mussten es akzeptieren.

Und was macht ihr nachts („Nightworks“)?

Schlafen, so wie jeder andere auch. (lacht) „Nightworks“ ist eine Anlehnung an Frank Lerchs Buch über satanische Rituale. Es geht um Opfer und einen Übertritt in andere Welten. Im Song selber ist es dann letztlich eine getarnte Vergewaltigung.

Die Songs „Furia“ und „Code 666“ sind auf Deutsch gehalten. „Code 666“ scheint sich mit dem Thema „Jesus“ zu beschäftigen. Um was genau geht es im erstgenannten Song?

„Code 666“ handelt von Jesus, als er gekreuzigt wurde, das ist richtig. Zum Thema „Furia“: Nun ja, die junge Dame ist ein fiktiver Rachedämon, der vielleicht mit den griechischen Furien vergleichbar ist. Sie ist dafür zuständig, Menschen in den Tod zu helfen


Es scheint, als seien Leute, die bei euch Satans- oder nordische-Wälder-Thematik such, lyrisch an der falschen Adresse.

Ja, auf jeden Fall. Platitüden sind nicht so meins, und – wie du schon sagtest, die Texte sind eher subtiler, mit dezenter Ironie und bösen Anspielungen, aber nichts wirklich direktes. Und Sachen wie „Gott ist tot“ und „Black Metal ist Krieg“ gibt’s ja leider schon. Ansonsten hätte ich es genommen. (lacht)

Bist du für die Texte alleine verantwortlich?

Ja! Die Texte schreibe ich selber.

Mir ist aufgefallen, daß ihr 2 Bassisten habt, was eigentlich eher ungewöhnlich ist. Wie kam´s denn dazu?

Wir HATTEN 2 Bassisten. Gabor hat nach dem Studio entschieden, für kein weiteres Album mehr zur Verfügung zu stehen. Ich denke, es kam viel zusammen und dazu wohnt er mit seiner Familie in Berlin, was das Proben eher schwierig macht. Ein paar Gigs hat er aber noch mitgenommen. Recke (der mit dem verzerrten Bass – Anm. d. Verf.) war früher „richtiger“ Bassist, bis seiner ersten Band der Gitarrist abhanden gekommen ist. Von da an hat er seinen bass immer mehr verzerrt. Er kann also gar nicht anders spielen. Außerdem spielt er eh mehr Gitarrenstrukturen, von daher brauchen wir noch einen cleanen Bass zur Unterstützung für das Schlagzeug, um den vorhin erwähnten Druck zu erzeugen.

Wieso steigt er dann nicht einfach ganz auf die Klampfe um?

Recke kommt mit den kleinen Saitenabständen und Bünden nicht klar, und außerdem ist es so cooler!

Um mal wieder zum Artwork zurück zu kommen: Wer kam eigentlich auf die Idee mit den originellen Bandfotos?

Das war ich. Wir wollten halt ein stimmiges Konzept mit dem Thema „Verfall“, „Krankheit“ etc.

Das war bestimmt ein riesiger Aufwand, das alles so hinzubekommen!?

Nein, eigentlich nicht, Photoshop ist da ganz hilfreich. Klar, dauert das alles ein Weilchen, aber an sich gings eigentlich. Die Fotos selber hat ein Bekannter von uns geschossen und ich habe mich um die Bearbeitung gekümmert. Pro Mann habe ich wohl jeweils einen Tag gebraucht, bzw. ca. 10 bis 12 Stunden.

Du bist also für Texte und Artwork-Dinge verantwortlich. Kann es sein, daß Recke die Musik quasi im Alleingang beisteuert? Wenn ich mir seine musikalischen Faves (DARK FUNERAL, KREATOR, SLAYER, ABIGOR) so ankucke, dann könnte man zu diesem Ergebnis kommen. Thrash-Einflüsse sind ja doch einige in den Songs zu erkennen.

Nein, eigentlich nicht. Baddy bringt Ideen mit und Recke ergänzt diese mit seinen Sachen. Anders herum verläuft es genau so. Ich würde sagen, daß das Material zu 50/50 aufgeteilt ist. Aber Reckes musikalische Wurzeln liegen schon im Thrash-Bereich. Und wo es dann passt, kann man auch mal musikalisch wichsen. (lacht)

Du hingegegen fällst mit deiner Vorliebe für W.A.S.P. fast schon aus dem Steckbriefrahmen!

Tja, irgendwie stimmt das schon, aber Blackie ist ja nun mal auch Gott!!!

Natürlich ist er das!!!

Ich dachte mir schon, daß du das sagen würdest!

Wieso das denn?

Denkst du etwa, nur du kannst Steckbriefe lesen?

Huiii, da hat sich ja mal jemand informiert!

Klar doch!

Du bist mit deinen 30 Jahren ja auch nicht mehr der Jüngste, von daher denke ich mal, daß du auch mit den Größen der Achziger aufgewachsen bist!

Nun, das war in der DDR etwas schwieriger. LPs kamen ja erst nach 89, und da waren die Herren ja bereits schwer in Fahrt.

Stimmt, du hast die DDR-Zeit ja noch hautnah miterlebt. Wie und wann bist du denn mit härterer Musik damals in Berührung gekommen?

Das muß so im Jahre 88 gewesen sein. Der Jugendsender DT64 hatte damals eine Metal-Sendung, und irgendwann lief der Song „Thunderhead“. Und von da an wars dann vorbei. „Thunderhead“ ist eh der geilste W.A.S.P.-Song überhaupt, auch wenn das Album „Headless Children“ irgendwie vollkommen untergegangen ist.

Daß nun erst mal ein Dialog von Huldigungen an die Band folgt, dürfte klar sein. Nichts desto trotz ruft aber wieder die Arbeit. Also weiter im Text: Bleiben wir mal bei deinen Einflüssen und musikalischen Vorlieben. Was hörst du von den alten Sachen, und welche neuen Platten haben dich umgehauen?

Nun, wie gesagt, W.A.S.P. geht immer, ansonsten auch ein bissel SODOM, KREATOR („Pleasure To Kill“), und die „Painkiller“ von PRIEST ist natürlich auch der Hammer. EMPEROR´s „Nightside Eclipse“ als Black Metal-Scheibe der Neunziger sollte man auch nicht vergessen. An neueren Sachen finde ich gerade die neue BEHEMOTH überwältigend. Meiner Meinung nach noch besser als „Demigod“! Außerdem waren PROFUNDI letztes Jahr recht interessant und NEGURA BUNGET haben auch einen interessanten Output gelandet! Ach ja, und LUNAR AURORA´s „Andacht“ darf ich auch nicht vergessen!

In der Black Metal-Szene bin ich in letzter Zeit mit sehr offenen Augen unterwegs und beäuge sie meistens skeptisch!

Ich sehe schon, das wird gerade ein thematischer Kunstschwenk. Von daher fasse ich kurz zusammen: ich halte nichts von NSBM, Pagan oder Neofolk. Diese Mucke gibt mir gar nichts. Es wird alles gepusht ohne Ende, und wenn sich keiner drum kümmern würde, gäbe es auch nicht einen solchen Hype!

Das Problem ist halt, daß man seine Augen heutzutage nicht mehr davor verschließen kann, weil alles vorher schon gepusht wurde, und nun haben wir den Salat.

Ja, das ist schon richtig. Für mich hat das auch alles nichts mit Black Metal zu tun. Politik hat im Metal nichts zu suchen. Dafür gibt es andere Musikrichtungen.

Eine andere Sache: Du hast vorhin erwähnt, daß euer Ex-Drummer Dirk Schwierigkeiten hatte, Band und Familie bzw. Job unter einen Hut zu bringen. Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, daß dieses Unterfangen verdammt schwierig ist. Wie siehts bei euch aus? Hat sonst noch jemand Familie bzw. Kinder?

Nun, wir haben unsere Lebensabschnittsgefährtinnen bzw. Frauen. Kinder haben jedoch nur Gabor und ich.

Ich kann mir in diesem Zusammenhang auch vorstellen, daß es ab und zu mal Reibungspunkte gibt, wenn eine Tour gefahren wird. Oder macht ihr bisher nur Einzelgigs?

Bisher haben wir nur Einzelgigs gespielt, aber selbst da ist es schwierig, gerade wenn man Kleinstkinder im Haushalt hat. Von daher muß man da zu einem gewissen Grad auf Toleranz hoffen. Wenn man beispielsweise einen Headliner-Gig spielt, dann ist man gegen halb eins nachts bis halb zwei auf der Bühne, baut danach ab und macht sich dann gegen drei auf den Heimweg. Je nach dem, wo die Show stattfindet, fährt man vielleicht noch 3 Stunden und kann dann gleich bei Mc Donald´s frühstücken gehen. Geschlafen hat man dann jedoch noch überhaupt nicht. Danach legt man sich dann ein oder zwei Stunden aufs Ohr und kann dann wieder aufstehen.

Apropos Tour und Gigs: Ist diesbezüglich in naher Zukunft was geplant?

Im Moment siehts so aus, als wär erstmal Sommerpause. Im Dezember sind wir für die Satans Convention (www.burningstage.net) gebucht. Das Konzert wird in Werl, in der Nähe von Dortmund stattfinden, und neben uns spielen beispielsweise noch MARDUK, BELPHEGOR, NILE, UNLEASHED und SIX FEET UNDER. Bisher haben wir auch erst einmal in westlicheren Gefilden gespielt. Und zwar war das das „Zabbaduschder“-Festival (www.zabbaduschder.de) in Baden-Württemberg. Im Nachhinein find ich das alles etwas sinnlos, da – obwohl jeder zweite ein Black Metal-Shirt trug – samstags nur eine BM-Band gespielt hat. Der Gig war aber ok, auch wenn die Leute nicht gerade viel Party gemacht haben.

Macht ihr eure Gigs eigentlich in Eigenregie, oder läuft da alles über das Label?

Nun, bisher haben wir ziemlich viel allein gemacht, wir haben Promos verschickt und nachgehakt. War aber bisher eher müßig, da kaum positives Feedback von den Veranstaltern kam. Jetzt wo das Label verstärkt mitarbeitet, scheint auch mehr zu passieren. Trotzdem ist es oft so, daß nur über Beziehungen ein Konzert entsteht. Beim Zabbaduschder war es hingegen so, daß wir mal mit einer Band namens CREATURE zusammengespielt haben. Offenbar hatte einer der Herren seine Finger bei der Veranstaltung des Festivals im Spiel. Aber so läuft´s nun mal, und jetzt sind wir dran, uns zu revanchieren.

Wieso habt ihr eigentlich das Label gewechselt? Ihr wart vorher bei CCP und seid nun bei Black Blood Records gelandet.

Unser Vertrag mit CCP ist im Juli 2006 ausgelaufen, und es war an der Zeit, einen neuen Partner zu suchen. CCP haben viel für uns getan, aber BBR machen noch ein bisschen mehr, und da wird mangelndes finanzielles Polster mit Enthusiasmus ausgeglichen. Und diese Arbeitsweise gefällt uns.

Lassen wir mal die geschäftliche Komponente hinter uns und kommen zu dir als Person: Du befasst dich mit Dämonen und kreierst morbide Bandfotos. Ich tippe mal, daß dein Filmgeschmack auch dementsprechend ausfällt!

Nein, eher nicht. Zwar schaue ich mir auch mal gerne den ein oder anderen Horrorfilm an, aber ich befasse mich nicht ausschließlich mit dieser Art von Filmen. In dieser Richtung fand ich „The Ring“ ziemlich gut. Ansonsten mag ich sehr gerne David Lynch-Filme und surreale Dinge. Im Endeffekt müsste man H.R. Giger-Bilder verfilmen, das würde meinem Filmverständnis entsprechen.

Was machst du eigentlich hobbymäßig?

Nun, mein Hund beschäftigt mich ganz gut, und ansonsten treibe ich Sport. Ich nenne es mal vorsichtig „Fitness“, da ich leider kaum noch Zeit habe, so viel zu trainieren, um es „Bodybuilding“ zu nennen. Eine Weile habe ich das ganze intensiv betrieben, aber nun reicht die Zeit gerade noch für einmal die Woche zu trainieren.

Ok, dann sind wir mit den Fragen soweit auch schon durch. Oder gibt’s noch eine Frage, die dir bisher noch nie gestellt wurde, die du aber gerne beantworten würdest?

Meine Schuhgröße ist 43! (lacht) Aber eine solche Frage gibt es eigentlich nicht.

Nun gut, dann darfst du hier noch unsere Leser grüßen!

Schöne Grüße aus dem Urlaub, liebe Leser.

Ein besseres Schlusswort wäre mir jetzt auch nicht eingefallen. Dann bedanke ich mich für das nette Gespräch!

Das mit dem Urlaub wäre schön. Aber – im Ernst – das wird wohl erst im September passieren.
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